Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 2.1910

DOI Heft:
2. Heft
DOI Artikel:
Literatur
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24116#0100

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
LITERATUR

Ein befonderes Kapitel beanfprucht die Tiara
des Saitaphernes, deren wechfelvolle Gefchichte
[ehr fpannend und mit zahlreichen intereffanten
Nebenumftänden gefchildert wird. Eine vor-
zügliche Abbildung diefer vielleicht berühmteren
aller Fälfchungen ift dem Buche vorangeftellt.
Wir empfehlen das Werk allen Sammlern zur
unterhaltenden und lehrreichen Lektüre. V.

Nach langer Vorbereitung erfcheint in den
nach ften Wochen im Verlage von E.H. Seemann,
Leipzig, das im Änfchluß an die Ausheilung von
Ältthüringer Porzellan 1904 bearbeitete Werk
unter dem Titel: Ältthüringer Porzellan,
Beiträge zur Gefchichte der Porzellankunft im
18. Jahrhundert von Richard Graul und Äl-
brecht Kurzwelly. Mit 61 Tafeln und 100 Ab-
bildungen im Text.

Man darf in diefer von zwei hervorragenden
Kennern beforgten Arbeit einen vorläufigen Äb-
fchluß unferer Forfchung auf dem betreffenden
Gebiete erwarten. Der Text ift fo behandelt,
daß ein Überblick über die folgenden wichtigften
Fabriken gegeben wird: 1. Volkftedt, 2. Klofter-
Veilsdorf, 3. Wallendorf, 4. Gotha, 5. Gera,
6. Limbach, 7. Ilmenau, 8. Großbreitenbach,
9. Rauenftein. Im Ganzen find über 500 Por-
zellane abgebildet. Der Subfkriptionspreis, der
mit dem 1. Februar erlifcht, beträgt 50 M.

PÄRIS Ein franzöfifchesKunfthandbuch.
Der Kunftverlag H. Laurens in Paris hat unter
dem Titel: Manuels d’Hiftoire de l’Ärt ein neues
groß angelegtes Unternehmen begonnen, in dem
alle Gebiete der Kunft in einzelnen Ländern dar-
geftellt werden follen. Als erfter Band ift die
Gefdridite des Kupferftichs von Leon Rofenthal
erfchienen, 468 Seiten ftark mit 174 Abbildungen.
Seit 25 Jahren ift diefes Thema in Frankreich
nicht zufammenfaffend behandelt worden; fo daß
diefes Buch einem fehr dringlichen Bedürfnis ent-
fpricht. Rofenthal hat ohne Parteilichkeit ganz
objektiv den gewaltigen Stoff gruppiert und gibt
einen vortrefflichen Leitfaden, nicht mehr und
nicht weniger. Es ift der Hauptwert auf ein
fyftematifch gearbeitetes, hiftorifches Bild, auf die
Zufammenftellung der Schulen, und ein fehr
fleißiges und ausgiebiges Literaturverzeichnis ge-
legt.

Der zweite Band behandelt auf 410 Seiten mit
175 Illuftrationen die Kunftgefchichte der Stoffe
von Gafton Migeon, Konfervator am Louvre-
Mufeum. In diefem Buche ift zum erften Male
die hiftorifche Entwicklung der Kunftftoffe, Wand-
teppiche und Spißen zufammenfaffend behandelt
worden. Da dem Unterzeichneten diefes Spezial-
gebiet nicht vertraut ift, die franzöfifche Fach-
preffe aber voll fehr hohen Lobes über diefes

Buch ift, und mir auch franzöfifche Fachleute den
bedeutenden Wert diefer Arbeit beftätigen, ift
es wohl angezeigt, deutfche Kunftforfcher durch
eine nähere Inhaltsangabe auf diefes Buch hin-
zuweifen: I. LesTissus de soie decores, 1—9. Tis-
sus d’origine sassanide, bgzantine, copte, musul-
man, allemand, italien, flamand, franpais, chinois
et japonais. II. LaBroderie, 1—8. bgzantine, occi-
dentale, allemande, anglaise, italienne, espagnole,
flamande, fran^aise. III. La Tapisserie, 1. La
Technique. 2. Histoire. 3. Periode archaique.
4. En France et en Flandre au XIVs. 5. En
Flandre XV s. 6. Les ateliers de Bruxelles au
XV et XVI s. 7. En Italie et en Espagne. 8. En
Ällemagne. 9. En Angleterre jusqu’au XVII s.
10. En France au XV et XVI s. 11. Les ateliers
de la Marche, Felletin et Äubusson. 12. Les
Manufactures royales en France au XVI s. 13.
L’atelier de Mortlake en Angleterre. 14. En
France au XVII et XVIII s. La Manufacture des
Gobelins sous Louis XIV. 15. Beauvais. 16. Les
Tapis de pied en Orient. 17. En France. IV. La
Dentelle 1. ä l’aiguille 2. aux fuseaux.

Die Abbildungen find vorzüglich gedruckt; die
Literaturangaben fehr ausführlich.

KLEINE LITERARISCHE NOTIZEN

Maurice Barres hat einen Zyklus von Äuf-
fäßen in der revue bleue veröffentlicht über
Greco und das Geheimnis von Toledo.

In der gleichen Zeitfchrift gibt Camille Mau-
clair einen wertvollen Vergleich zwifchen Tin-
toretto und Delacroix.

Der kürzlich erfchienene Rechenfchaftsbericht
der „L’art ä l’ecole“ läßt erkennen, daß diefe Be-
wegung in Frankreich unter der Ägide des
Senators Couyba innerhalb von zwei Jahren
einen fegensreichen Umfang von ganz beifpiel-
lofer Ausdehnung gewonnen hat.

Im Verlage von Champion in Paris ift ein
großes, reich illuftriertes Prachtwerk von Charles
Selber „Alte Parifer Hotels“ erfchienen.

Erinnerungen an Conftantin Guys veröffent-
lichte Oktave Uzanne in der Novembernummer
von „Les Marges“.

Charles Morice hat im Verlage von Armand
Colin unter dem Titel: Pourquoi et comment
visiter les Musees einen hübfchen und anregen-
den Leitfaden für Mufeumsbefucher herausge-
geben, der dem breiten Publikum durch feine
großen, vergleichenden Gefichtspunkte nützlich
fein wird.

Die Dezembernummer von L’art et les artistes
enthält: Renoir mit 12 Abbildungen von Guftave
Geffroy, Charles Giron von Camille Mauclair
und Electra und Oreftes von Leon Rofenthal.

76
 
Annotationen