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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 2.1910

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4. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24116#0163

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DER KUNSTMÄRKT —von den Auktionen

Bevorstehende Auktionen

ÄMSTERDÄM Im Äpril werden Fred.
Müller & Co. vier Verfteigerungen, vornehm-
lich alter Kunft, abhalten. Äm 5. kommen alte
Gemälde und Gobelins unter den Hammer. Unter
den erfteren befinden [ich Werke von N. Ber-
chem, Alb. und Benj. Cuyp, G. Dou, J. Fyt, J. v.
Goyen, Ci. Molenaer, Ä. v. d. Neer, A. v. Oftade,
H. Potter, S. v. Ruysdael, F. Snijders, D. Teniers,
J. Weenix ufw. und Primitive. Von den Wand-
teppichen ftammen ein franzöfifcher und ein ita-
lienifcher aus dem 16. Jahrh., außerdem treffen
wir eine Serie vlämifcher (Brüffel und Oudenaar-
den) Gobelins und verfchiedene andere an. Sie
ftammen aus dem Schloß in S.

Die Voranzeige für die Auktion der graphi-
fchen Blätter, am 11.—15., nennt u. a. Werke
von Rembrandt, Dürer, v. Dyck, Potter, Oftade,
L. v. Leyden; ferner zahlreiche franzöfifche Por-
träts, Holzfchnitte, franzöfifche und englifche Far-
bendrucke des 18. Jahrhunderts; endlich eine
prächtige Sammlung moderner Radierungen ufw.
Beigefteuert haben vornehmlich die Sammlungen
Armand Saßen, von Moß van Enghuizen, v.
Brucken Fock, S. d. S.

Der 26. bringt moderne Gemälde und Aqua-
relle erfter holländifcher Meifter, wie Blommers,
Bosboom, Breitner, Maris, Israels ufw.

Der 26.—29. find dem Kunftgewerbe Vorbe-
halten: altes chinefifches, japanifches, deutfches
und anderes Porzellan; altdelfter Fayence; Möbel
des 17. Jahrhunderts; Deckengemälde; Kamin-
bekleidungen; Gold, Silber und Diamanten und
einige alte Bildhauerwerke, insbefondere Garten-
ftatuen und -vafen.

Für den Mai zeigt dasfelbe Haus die Verweige-
rung der Bibliothek und Handfchriftenfammlung
des evang. Paftors H.Ä.J.Lütge.derMarinefamm-
lung des früheren Minifters Dyserinck und anderer
Autographenfammlungen und Büchereien an.

Sobald die betreffenden Kataloge zur Ver-
fendung gelangt find, wird gegebenenfalls näher
auf die einzelnen Verfteigerungen eingegangen
werden. K. E.

BERLIN Rudolph Lepke verfteigert am
22. März eine fehr intereffante Kollektion alter
Meifter (insgefamt 115 Nummern) über die fo-
eben ein mit Lichtdrucktafeln prachtvoll illu-
ftrierter Katalog erfchienen ift. Vor allem ift
die franzöfifche Kunft des 18. Jahrhunderts fehr
reich in diefer Kollektion vertreten, auf die wir
ausführlich im nädhften Heft zurückkommen
werden.

FRÄNKFURT a.M. Rudolf Bangel ver-
fteigert in derZeit vom 2.—4. März eine China-
und Japanfammlung aus dem Befiße des Herrn
W. Ä. van Veen, Ämfterdam. Der reich durch
Tafeln ausgeftattete Katalog verzeichnet insge-
famt 1050 Nummern, und es fcheint, als rechtfer-
tige diefe Kollektion einmal einen befonderen
Hinweis, da fich unter der Summe des hier ge-
botenen fehr intereffante Stücke beßnden, und
die Vielfeitigkeit des behandelten Gebietes im-
merhin unter den fonft üblichen Kollektionen
oftafiatifcher Kunft wohltuend hervorfticht. Unter
den zahlreichen Abteilungen erwähnen wir: Die
Lackarbeiten mit 153 Nummern, Japanifche In-
ros mit rund 60 Nummern, die Bronze- und
Metallarbeiten mit rund 60 Nummern, die Töpfe-
reien und Vafen mit rund 150 Nummern. Nach
den Abteilungen der Skulpturen in Holz und
Elfenbein fowie den japanifchen Neßukes ufw.
verdient eine umfangreiche Rubrik japanifcher
Farbenholzfchnitte, in der alle wichtigen Namen
der japanifchen Kunft vertreten find, befondere
Erwähnung. Diefe letztgenannte Abteilung um-
faßt 300 Nummern.

LEIPZIG Die Auktionsfirma C. G. Boerner hat
foeben ihren Katalog über die erfte ihrer im
März ftattfindenden Verfteigerungen verfandt,
der die Sammlung, die Mufikbibliothek Wecker-
lin-Paris, betrifft. Die Auktion wird vom 10. bis
12. März ftattfinden. Der bisherige Befißer der
berühmten Bibliothek war Jean Baptifte Wecker-
lin, Bibliothecaire du Confervatoire de Mufique
in Paris, der von jeher als Sammler einen be-
kannten Namen gehabt hat. Seine Bibliothek
ift eine der reichften an den fo gefuchten frühen
Werken über Mufik und Theater und ent-
hält die größten Seltenheiten diefes Gebietes.
Übrigens ift fie, wie das bei den Franzofen faft
felbftverftändlich erfcheint, ausgezeichnet durch
prachtvolle alte und koftbare Einbände. Dem
zwölf Bogen ftarken Katalog (Preis M. 1.—) mit
1180 Nummern find viele intereffante Abbildungen
beigegeben.

Stärkeres Intereffe wird für unfere Lefer die
Auktion in den Tagen vom 15. —17. März zei-
tigen, bei der das faft vollftändige Werk von
Daniel Chodowiecki aus der Stechow-
Engelmannfchen Doubletten-Sammlung unter
den Hammer kommt. Daß eine Doubletten-
Sammlung das wertvollfte und reichfte jemals
zur Verfteigerung gekommene Chodowieckiwerk
bilden kann, erklärt fich daraus, daß hier die
beiden bei weitem größten, vollftändigften exi-
lierenden Sammlungen Chodowieckis vereinigt
wurden. Es ging von der Engelmannfchen in

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