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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 2.1910

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9. Heft
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Heuser, Emil: Das historische Museum der Pfalz in Speyer: zur Eröffnung des Neuen Hauses am 22. Mai 1910
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https://doi.org/10.11588/diglit.24116#0393

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DÄS HISTORISCHE MUSEUM DER PFHLZ
IN SPEYER

ZUR ERÖFFNUNG DES NEUEN HÄUSES ÄM 22.MÄI 1910

Mit 7 Abbildungen Von EMIL HEUSER

Der Hiftorifche Verein der Pfalz in Speyer hat feit 1827 mit den Mitteln, die er aus
fich felbft aufbrachte und die ihm ferner vom Kreis Pfalz und von der Stadt Speyer
alljährlich zur Verfügung geftellt wurden, auf die Schaffung einer pfälzifchen Altertümer-
Sammlung hingewirkt, und diefes Ziel auch in der Tat erreicht. Durch verftändnisvolles
Erwerben und durch Veranftalten von Ausgrabungen ift allmählich eine ganze Menge von
pfälzifchen und rheinifchen Altertümern in den vom Hiftorifchen Verein angelegten und
behüteten Sammlungen in Speyer eingebracht worden, Sachen von Kunftwert und kultur-
gefchichtlicher Bedeutung, die fonft gewiß der Pfalz verloren gegangen oder gar gänz-
licher Vernichtung anheim gefallen wären. Im Laufe der Zeit kamen aus der Pfalz zu
dem folchermaßen gebildeten Grundftock noch mehrere bedeutende Privatfammlungen als
Vermächtniffe und Gefchenke hinzu, fo daß nach etwa fünfzig Jahren ein großes Hifto-
rifches Mufeum herangewachfen war. Äußerlich zwar ftand es mit diefemMufeum fchlecht.
Die wertvollen Sammlungen waren im Obergefchoß eines Schulhaufes unüberfichtlich zu-
fammengedrängt; man mußte endlich zu dem Entfchluffe kommen, einen eigenen Mufeums-
bau zu errichten.

Um für diefen Zweck das Geld aufzubringen, bildete fich 1899 in Speyer ein Mufeums-
bau-Verein, dank deffen Tätigkeit im Jahre 1907 die Baufumme von 600000 Mark bei-
fammen war. Zu diefem rafchen Erfolge hatte allerdings fehr 'viel beigetragen, daß der
Staat in der Zwifchenzeit zweimal feinen Säckel auftat und jedesmal 100 000 Mark bei-
fteuerte, ferner daß vom Kreis alljährlich 10 000 Mark bewilligt wurden und die Stadt
Speyer den Bauplalj bezahlte. Das übrige konnte durch die Mitglieder des Bauvereins,
zu denen faft alle pfälzifchen Städte und Dorfgemeinden zählten, fowie durch größere
Gaben von Stiftern aufgebracht werden.

Der Cicerone, II. Jahrg., 10. Heft. 26

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