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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 2.1910

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11. Heft
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Polaczek, Ernst: Beiträge zur Geschichte der Strassburger Keramik, [3]: Strassburger und Hagenauer Prozellan
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https://doi.org/10.11588/diglit.24116#0450

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BEITRÄGE ZUR GESCHICHTE DER STRASSBURGER KERAMIK

J’ai achete une Venus en biscuit couchee
sur un Iit de repos avec dorure. Elle
etait voilee en partie par un linge borde
d’une large dentelle. II y eut d'autres
figures semblables voilees de pure den-
telle et d’autres etoffes fines ä reseau ou
ä clairvoye. L’artifice consistait ainsi que
je m’en suis assure sur des morceaux
casses, ä tremper de la mousseline ou de
la dentelle dans une päte de porcelaine
tres-delayee, et quand eile etait ä denti-
seche de l’appliquer en lui donnant tous
les plis qu’il fallait.

Eine Arbeit, auf deren koftümliche
Beftandteile diefe technifche Analyfe viel-
leicht zutrifft, ift das große Reliefbildnis
des Königs Heinrich IV. aus' Biskuit
(Abb. 15). Die bedeutendfte künftlerifche
Leiftung ift jedoch wohl der Herkules
mit den Kerkopen und dem Höllenhund,
eine Gruppe aus einer zwifchen Terre
de Lorraine und Biskuit ftehenden Maffe,
die im Protokoll der Verweigerung als
„Thefeus mit dem Minotauro“ angeführt
wird (Abb. 16). Sie liefert den abfolut
ficheren Beweis, daß in der Hagenauer
Manufaktur künftlerifche Kräfte wirkfam
gewefen find. Freilich find wir derzeit
nicht in der Lage, den Modelleur zu

nennen.

Aus einer Poizellanfabrik, die nur Abb.16. Herkules mit den Ker- Straßburg, Kunft-

ganz kurze Zeit .gedauert hat, kann nicht kopen und dem Höllenhund gewerbemuieum

fehr viel künftlerifch Wertvolles hervor- Weiße, unglaperte biskuitartigeMalTe

Von Jofeph Hannong

gegangen fein. Gewiß jedoch findet fich

in öffentlichen und privaten Sammlungen noch manches bisher unerkannt gebliebene
Stück Straßburger oder Hagenauer Porzellans. Es ift eine der Aufgaben des Straßburger
Kunftgewerbemufeums, alles zu fammeln, was in das Gebiet der Straßburger Keramik
fällt, und es hat begonnen, einen Katalog der Straßburger Porzellanplaftik aufzuftellen.
Hierzu erbittet es die freundliche Mitwirkung aller intereffierten Kreise.

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