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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 2.1910

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22. Heft
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Rundschau - Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24116#0825

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RUNDSCHAU — Sammlungen

ämsterdäm Im Herbft, vermutlich im
November 1610 wurde in Haarlem Ädriaen van
Oftade geboren. Zur Erinnerung an die 300-
jährige Wiederkehr feines Geburtstages hat das
Kupferftichkabinett feine jefeige Dreimonatsaus-
ftellung jenem beliebteften Bauernmaler gewid-
met. Man fieht fein gefamtes radiertes Werk
von 50 Blättern mit ihren verfchiedenen Zu-
ftänden, 19 Zeichnungen und Aquarelle; nach
Oftade einige jener intereffanten Farbendrucke
von C. Ploos vanÄmstel und außerdem mehrere
photographifche und graphifche Reproduktionen
.feiner Werke. K. E.

BERLIN Im KAISER FRIEDRICH-MUSEUM
find zurZeit durchgreifende Umänderungen und
Neuaufteilungen im Gange. Die große Samm-
lung italienifcher Plaftiken, die fich bisher in
wirkungsvoller Vereinigung mit ausgewählten
Möbelftiicken der Renaiffance in den nach Süden
belegenen Sälen des Erdgefchoffes befand, wird
in einigen dafür freigemachten Räumen der Ge-
mäldegalerie im I. Stock untergebracht, haupt-
fächlich in jenen, die bisher von der ferrare-
fichen Schule, von den Werken Manteg-nas und
Signorellis und den frühen Venetianern einge-
nommen wurden. In den Erdgefchoßfälen ge-
denkt man ftatt ihrer einen Teil der bisher
magazinierten Sammlung italienifcher Äbgüffe
unterzubringen. Eine Reihe weiterer Ver-
änderungen ift geplant.

Im KÖNIGL. KUNSTGEWERBE-MUSEUM
wird eine dänifche Kunftgewerbeausftellung vor-
bereitet. Der Lichthof ift bereits durch Kojen-
einteilung ufw. entfprechend hergerichtet um
die, zumeift von der Brüffeler Weltausftellung
her eintreffenden Gegenftände aufzunehmen.

An Schinkels herrlichem „Alten Mufeum“
werden umfangreiche Äusbefferungen vorge-
nommen. Die den Wettereinflüffen befonders
ausgefefete Südfront weift ftarke Befchädigungen
am Verpufe auf. Möglich, daß in abfehbarer
Zeit eine Verkleidung mit Sandfteinplatten nötig
fein wird, ebenfo wie an Schinkels Schaufpiel-
haus, an dem diefe Arbeit vor einer Reihe von
Jahren gemacht wurde. Svs.

CHÄRTRES Die Provinzialregierung hat
unferer Stadt das frühere, erzbifchöfliche Palais
zur Errichtung eines Mufeums zur Verfügung
geftellt und ein Bürger hat der Stadt 100000 Fran-
ken für die erforderlichen Umbauten überwiefen.

O.G.

FRÄNKFURT a. ffl. Aus dem Stadel-
fchen Kunftinftitut und von der städti-
fchen Galerie. Seit dem 6. November find
die Herftellungsarbeiten der füdiichen Kabinette
des Tiepolofaales und die teilweife Umhängung
der Galerie beendet. Aus den zwei erften Ka-
binetten des Oberftockes wurden die Aquarelle
Eduard von Steinlens entfernt, um diefe zart-
kolorierten Arbeiten nicht länger dem fchädi-
genden Einfluß des Tageslichts auszufefeen; fie
find den Beständen des Kupferftichkabinetts ein-
geordnet und werden im dritten Kabinett des
Oberftockes in wechfelnder Folge ausgeftellt wer-
den. In den durch diefe Maßnahmen freige-
wordenen Raum rückten die Meifter der Frank-
furter Schule des 18. Jahrhunderts (Goethezeit)
und ferner die Bilder der Frankfurter Künftler-
familie Morgenftern (früher in den füdiichen
Kabinetten des Tiepolosaales) ein. Der im
Hauptftock der Galerie neugewonnene Plafe nahm
in erneuter Anordnung Werke der Frankfurter
Meifter-des 19. Jahrhunderts auf: Anton Burger,
Peter Burnife, Otto Scholderer, Adolf Schreyer,
Ängilbert Göbel, Dielmann u. a. m. Zugleich
wurde es durch Einfügung der Werke von
Thoma, Steinhaufen, Trübner und anderer neuer
MeifterFrankfurts in die Beftände der leihweife im
rechten Parterreftock des Städelfchen Inftituts
ausgeftellten Bilder der ftädtifchen Galerie mög-
lich, im oberen Galerieftock Plafe zur Placierung
der Neuerwerbungen (und Gefchenke) des Stä-
delfchen Kunftinftituts und der ftädtifchen Galerie
zu gewinnen; lefetere Tatfache ift einem befon-
deren Entgegenkommen der Ädminiftration des
Städelfchen Inftituts zu danken.

ERWERBUNGEN DES STÄDELSCHEN INSTI-
TUTES: 1.Werke alter Meifter: Bernardo
Belotto 1720—1780: Änficht der Dresdner
Neuftadt. Kleinere Variante des bekannten
Dresdner Bildes und der Radierung M. 15. Nicht
nur im Format (90:121cm), fondern auch in
der Aufnahme abweichend; wohl aber ebenfalls
1750 gemalt. Befonders hohe Qualität der Ma-
lerei und ihrer Erhaltung und fomit geeignet,
den Typus der Vedutenmalerei des 18. Jahr-
hunderts im Städelfchen Mufeum endgültig zu
vertreten. Erworben aus den Mitteln der Karl
Schaubfchen Stiftung.

2. Werke neuerer Meifter: E.ugenio Lu-
cas: Aus den Darftellungen der 7 Sakramente,
a) Die hlg. Meffe: grauweißbelichtetes Inte-
rieur einer Dorfkirche, rechts mit einem erhöhten
Altar, vor dem, vom Rücken gefehen, der zele-
brierende Priefter in rotem und gelbem Mantel.
Links vorne Gruppe fieben knieender Bauern

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