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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 2.1910

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22. Heft
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Entdeckungen. Funde
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Personalien
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https://doi.org/10.11588/diglit.24116#0839

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ENTDECKUNGEN UND FUNDE <= PERSONALIEN

die Lungenheilftätte und das wundervolle Älte
Leutehaus mit Tafchners reizvollen Skulpturen.
Ein Befuch des ftillen Ortes fei an diefer Stelle
warm empfohlen! Svs.

LONDON Als ältefte topographifche Karte
ift kürzlich unter den Leonardo-Manuskripten
des Britifchen Mufeums ein Plan der Stadt
Imola aus dem Jahre 1501 erkannt worden, der
bereits bei Seidlitj II. Bd. reproduziert ift. Leo-
nardo befand fich damals im Dienfte des Herzogs
von Valenzia Cefare Borgia als Kriegsingenieur
in der Romagna. Um eine „Leonardo-Ent-
deckung“ handelt es fich aber — entgegen den
Mitteilungen der Preffe — nicht. Dagegen ift es
intereffant zu hören, daß L. auch als Topograph
bahnbrechend gewirkt hat.

PERSONALIEN

BERLIN In die preußifche Landeskunftkom-
miffion hat der Verein Berliner Künftler den
Maler Hans Loofchen und den Bildhauer
Hermann Hofaeus gewählt, fie werden von
den Erfaßmännern Maler Arthur Langham-
mer und Bildhauer Heinrich Günther-Gera
vertreten. Svs.

Zum Vorftand der Berliner kunfthiftorifchen
Gefellfchaft wurden auf die Dauer von drei Jah-
ren (1910—1912) folgende Herren gewählt: Zum
erften Vorßfeenden Herr Geheimrat Müller, zum
zweiten Herr von Beckerath und zum dritten
Herr Direktor Koetfchau. An Stelle Dr. Gla-
fers, der foeben eine längere Studienreife nach
Oftafien angetreten hat, wurde das Amt des
Schriftführers an Dr. Sievers übertragen.

HEIDELBERG Henry Thode hat nunmehr
definitiv fein Gefuch um Entlaffung aus feinem
Lehramt zum 1. April 1911 eingereicht. Er wird
dauernd nach feiner Befigung am Gardafee über-
fiedeln und fich nur noch gelegentlich öffentlichen
Vorträgen widmen.

KOPENHAGEN 85 Jahre alt ift hier foeben
der dänifche Maler Johann Exner geftorben,
der einer der bekannteren Genremaler Dänemarks
gewefen ift. Der Grad feiner Popularität, die
in den zahllofen Reproduktionen feiner Bilder
ihren Ausdruck fand, fteht in umgekehrtem Ver-

hältnis zu der künftlerifchen Qualität feiner
Arbeiten. Exner war typifch für jenen Still-
ftand, den die neuere Kunft um die Mitte des
vorigen Jahrhunderts auf Jahrzehnte hinaus er-
lebt hat, wo der Gefdimack der Zeit fich mit
Vorliebe im Genrehaften betätigte.

LÜBECK Der langjährige verdiente Konfer-
vator des Mufeums Lübecker Kunft- und Kultur-
gefchidhte, Prof. Dr. Th. Hach ift Ende Sep-
tember d. J. aus Gefundheitsrückfichten von
feiner Stellung zurückgetreten. L.

MAGDEBURG Auf den Poften des Direk-
tors an der hiefigen Kunftgewerbefchule ift
nach halbjährigem Beraten und Auswahlen in
der Perfon von Boffeit der rechte Mann ge-
wählt worden. Boffelt hat fich fchon in Düffel—
dorf unter Behrens an der Schule — und zu-
letjt noch in der Anstellung des „Sonderbundes“
— als glänzender Organifator bewährt. Man
hofft von feiner Berufung nicht nur einen Äuf-
fchwung der Schule, fondern auch neues künft-
lerifches Leben, das in Magdeburg fehr not tut.

P. F. S.

WIEN Im Älter von 70 Jahren ift hier der
Maler Siegmund L’Ällemand, Profeffor an
der k. k. Akademie der bildenden Künfte, ge-
ftorben. Der Verftorbene genoß namentlich als
Hiftorienmaler einen guten Ruf. Zu feinen be-
kannteren Gemälden zählen u. a. das Reiter-
porträt Laudons in der Schlacht bei Kunersdorf
(Wien, kunfthiftorifches Hofmufeum) und der
berühmte „Einritt der Dampierrefchen Küraffiere
in die Hofburg“.

Der Kaifer hat den Bildhauer Jofef Müllner
zum a. o. Profeffor an der Akademie der bil-
denden Künfte ernannt. Tageszeitungen zufolge
ftehen an diefer Änftalt zwei weitere intereffante
Ernennungen nahe bevor: Die Maler Älbin
Egger-Lienz und Johann Viktor Krämer
Jollen als Nachfolger der aus dem Amt ge-
fchiedenen Profefforen Chriftian Griepenkerl und
Heinrich Lefler berufen werden. K. R.

Nachtrag: Das Profefforenkollegium hatte
primo loco die beiden Genannten, secundo loco
die Maler Rudolf Jettmar und Jofef Jung-
wirth vorgefchlagen. Das Unterrichtsminifterium
hat fich nun für die Ernennung der an zweiter
Stelle vorgefchlagenen Künftler entfchieden.

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