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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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9. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0394

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STATTGEHABTE AUKTIONEN

Sothebys verfteigerten auch, am 5. Äpril,
die Bibliothek des verdorbenen Charles Butlers.
In ihr befanden [ich wertvolle Stücke, eine anglo-
normannifche Bibel mit 149 höchft individuellen
Miniaturen, die £ 810 (Markham, vor 10 Jahren
£ 530) eine toskanifche Bibel des 14. Jahrhunderts,
die £ 100 (Quaritfch), und das alte franzöfifche
Manufkript „La Cite de Dieu“, das £ 80 (Ed-
wards: früher £ 135) eintrug. Die Preife find
verhältnismäßig niedrig. — Aus dem Verkauf
der Bibliothek des verftorbenen Direktors der
Society of Äntiquaries, F. G. Hilton Price, ift
nur ein Exemplar der „Engravings from the
choicest works of Sir Thomas Lawrence“ zu
erwähnen, deffen Preis £ 76 war (James).

Äm 27. März kamen bei Chrifties einiges
chinefifches Porzellan und einige englifche
Kunftmöbel unter den Hammer: ein Paar

Nankin-Vafen mit Deckel kofteten £ 126 (Ägnew);
eine Familie verte-Vafe mit Deckel, Kang-He,
£ 183.5.0 (Ämor); eine Kien-Lung-Vafe mit
Deckel £ 152.5 0 (Ägnew); eine Paar Kien-Lung-
Schüffeln mit Deckel £ 126 (Ämor); ein Paar
Walnußkabinette, Zeit der Königin Anna £ 147.

Äm 6. Äpril gab es bei C h r i ft i e einen
Verkauf altenglifchen Silbers, der wieder
hohe Preife brachte: ein Löffel aus dem Jahre
1494 koftete £ 430 (Crichton); ein anderer,
15. Jahrhundert, mit einem Leopardenkopf als
Silberzeichen ^“130 (Ämor); ein Kokosnußbecher
mit Silber befchlagen aus dem Jahre 1611 ^580
(Spero); ein „Porringer“ (Breifchüffel) aus dem
Jahre 1659 £ 1000 (Woodward); ein dito aus
dem Jahre 1675 mit Infchrift ufw. £ 2000
(Crichton); eine vergoldete Flafche aus dem
Jahre 1674 £ 420 (Teffier).

Ein zweitägiger Verkauf altenglifcher Töp-
ferwaren bei Meffrs. Puttick & Simpfon
am 5. und 6. Äpril bewies wieder das Steigen der
Preife für diefe Waren: ein Staffordshire „Toby“-
Krug koftete 150 gs; ein „loving cup“ (Liebes-
becher) mit Salzglafur, 8^4 inches hoch, das
Porträt des jungen Prätendenten tragend, 290 gs;
zwei doppelhenkelige Worcefter-Taffen mit
Untertaffen ufw. brachten 170 gs; fechs runde
Teller der Lambether Werke aus dem Jahre
1734 £ 31 Va. F.

MÜNCHEN Verweigerung von Antiqui-
täten, Kunft- und Einricht ungsgegen-
ftänden aus bekanntem Ädelsbefiß bei Hugo
Helbing am 7. und 8. Äpril.

Nr. 3: 200 M.; Nr. 4: 115 M.; Nr. 56: 200 M.;
Nr. 91: 430 M.; Nr. 95: 750 M.; Nr. 304: 155 M.;
Nr. 335: 120 M.; Nr. 389—395: 4000 M.; Nr. 397
bis 399: 800 M.; Nr. 405: 170 M.; Nr. 406:
300 M.; Nr. 407: 400 M.; Nr. 409: 250 M.;

Nr. 411: 200 M.; Nr. 414: 100 M.; Nr. 416:

100 M.; Nr. 424: 155 M.; Nr. 426: 200 M.;

Nr. 430: 150 M.; Nr. 432: 175 M.; Nr. 487:

710 M.; Nr. 489: 100 M.; Nr. 491: 440 M.;

Nr. 492: 100 M.; Nr. 501: 200 M.; Nr. 504:

200 M.; Nr. 507/8: 400 M.; Nr. 523: 650 M.;
Nr. 532: 200 M.; Nr. 533: 200 M.; Nr. 536:
350 M.; Nr. 537: 360 M.; Nr. 539: 100 M.

PARISER FRÜHJAHRS-SAISON

ii.

Wenige Tage nach der Auktion Lowengard
fand im Hotel Drouot vom 9. bis 16. März
die Verweigerung der fehr vielfeitigen Por-
zellanfammlung von Georg du Roslan ftatt,
in der faft alle deutfche Manufakturen wie
auch die franzöfifchen Provinzmanufakturen
mit glänzenden Stücken vertreten waren. Na-
türlich hatte auch diefe Verweigerung in der
beginnenden Hochfaifon ein internationales
Publikum angezogen, das die einzelnen Stücke
kräftig in die Höhe trieb, fo daß auch in diefer
Vente ein bedeutendes Gefamtrefultat erzielt
wurde, das die Erwartungen wefentlich über-
traf. Deutfchen, vor allem Berliner Händlern
wurden mehrere Hauptftücke zugefchlagen. Ins-
gefamt wurden 377121 Franken erzielt.

Deutfches Porzellan. Nr. 4. Vafe, verziert
mit Wappen, Blütenzweigen und Infekten (verl.
1200 fs.j, Hrn. Salomon aus Berlin: 4000 fs. —
Nr. 20. Höchft, Suppenfchüffel mit Deckel, be-
lebte Landfchaften (verl. 1800 fs.), Hrn. Pape:
1600 fs. — Nr. 28. Frankenthal, Kaffeekanne,
Verzierung: Perfonen in einem Garten (verl.
800 fs.), Hrn. Salomon aus Berlin: 1800 fs. —
Nr. 33. Wien, kleine Teekanne, Taffe und Unter-
taffe, zwei Plateaux, Liebefzenen in einer Land-
fchaft (Plateau zerbrochen; verl. 800 fs.), Hrn.
Salomon aus Berlin: 2000 fs.

Sächfifches Porzellan. Nr.41.Weintrauben-
händler und junge Frau aufrecht (verl. 1000 fs.),
Hrn. Stettiner: 1250 fs. — Nr. 49. Fünf Figuren:
Apollo und vier Mufen (eine reftauriert; verl.
3000 fs.), Hrn. Vagliano: 3400 fs. — Nr. 50.
Minerva auf einem Thron fißend (verl. 4000 fs.;
gefprungen), Hrn. Stettiner: 4100 fs. — Nr. 54.
Vier Statuetten, die Jahreszeiten (verl. 10000 fs.),

Hrn. C_: 10000 fs. — Nr. 56. Gruppe: Knabe,

Mädchen und Ziege, Sommer und Herbft per-
fonifizierend (reftauriert; verl. 4000 fs.), Hrn.
Dreyfus: 2100 fs. — Nr. 64. Napf mit Deckel,
Medaillons mit belebten Landfchaften (verl.
1200 fs.), Hrn. Hamburger: 1050 fs. — Nr. 67.
Großer Becher, Verzierung: chinefifche Perfonen
(verl. 800 fs.), Hrn. Salomon aus Berlin: 1550 fs.
— Nr. 72. Drei große Teller mit Glocken, Ver-
zierung: Früchte und Blumen (verl. 1000 fs.),

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