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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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20. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24118#0863
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STATTGEHABTE AUKTIONEN

ders gefchäßt. Äm 23./24. November folgt dann
eine umfangreiche Sammlung, der jeßt wieder
fo beliebten Miniaturen aus dem Befiße des
Commentatore J. Ethofer, Salzburg und eine
Gemäldefammlung, die gute Barockgemälde ent-
hält, aus Schweizer Befiß.

Den Schluß bildet am 4—7. Dezember die
berühmte keramifche Sammlung der Exzellenz
Freiherr von Gaffer +, bayer. Gefandter zu St.
Petersburg. Alle Arten der deutfchen Keramik
des 16. bis 18. Jahrh. find hier vertreten: rhei-
nifches, fränkifches und fächfifches Steinzeug,
Böttcherware, ausgezeichnete Fayencen mit fei-
tenen Signaturen, fodann Porzellangefchirre und
einige Figuren faft aller Manufakturen. Diefer
Sammlung fchließt fich eine kleinere Kollektion
von Holzplaftiken hauptfächlich fchwäbifch-frän-
kifcher Kunft aus füddeutfchem Privatbefiß an,
die hervorragende Stücke der Riemenfchneider-
und Neckarfchule enthält.

Über den weiteren Fortgang der zweiten
Hälfte der Winterfaifon werden wir zur ge-
eigneten Zeit berichten.

ZÜRICH Ende November findet unter Lei-
tung von H. Meffikommer die Verweigerung
des gefamten Nachlaffes des Herrn Antiquars
Gubler ftatt. Die Sammlung enthält neben
Möbeln reichhaltige Serien von Porzellanen,
Fayencen, Zinn- und Kupfergegenftänden, Ge-
mälden ufw. Ein illuftrierter Katalog ift in Vor-
bereitung.

Stattgehabte Auktionen

LONDON Obwohl die eigentliche Auktions-
faifon noch nicht begonnen hat, haben doch auf
dem Lande da und dort [chon ein paar kleinere
Auktionen ftattgefunden, von denen die eine
zu Melchet Court in Hampfhire, dem ehe-
maligen Siß der verftorbenen Lady Afhburton,
von größerer Bedeutung war. Es kamen u. a.
einige alte Gemälde und Gobelins unter den
Hammer. Von erfteren erzielte eine dem Botti-
celli zugefchriebene „Madonna mit Kind und
Engeln“, ein Tondo, 50X47 inches im Umfang,
3300 gs (das Bild war 1905 bei Chriftie mit
einer Referve von 6000 gs ausgeboten, dann
aber wieder zurückgezogen worden); ein Ge-
mälde der frühen deutfchen Schule 520 gs, ein
Porträt der gleichen Schule 115 gs; ein St. Se-
baftian der gleichen Schule 115 gs; ein Gemälde
von Antonio Pereda 370 gs; eine „Rück-
kehr vom Markt“, Rubens zugefchrieben, 190 gs;
ein Gemälde der italienifchen Schule, 200 gs;
ein Jordaens 260 gs; eine „niederländi fche

Kanallandfchaft“ 140 gs; ein dem David Wilkie
zugefchriebenes Bild „Duncan Grey“ 260 gs.
Für vier Gobelins, die je aus verfchiedenen
Stücken beftanden, wurden 4790 gs gezahlt. Von
andern verfteigerten Gegenftänden feien ange-
führt: eine kleine antike Bronze, eine alle—
gorifche Figur mit einem Dolch, 900 gs. und eine
andere antike Bronze, ein römifches Pferd
auf Marmorfockel, 1000 gs. F.

MÜNCHEN Die Verweigerung der Schweizer
Glasgemälde aus der Sammlung Lord Su~
deley f in der Galerie Helbing am 4. Oktober
hat fehr gute Refultate ergeben. Es erzielten:
A. Große Kirchenfeheiben.

OswaldGöfchel, um 1491—1513 . Nr. 1: 12500M.

„ 2: 15800 „

Ludwig Funk (?).„ 3: 18500 „

„ 4: 16200 „

„ 5: 19000 „

„ 6: 6700 „

Unbekannter Meifter, ca. 1520 . „ 7: 6500 „

„ 8: 12000 „

„ 9: 12500 „

B. Kabinettfeheiben.

Unbekannter Meifter ....

Nr. 10:

2 700 M.

Ulrich Ban, 1510—1576 . . .

„ 11:

1700 „

Hans Heinrich Ban, 1536—1582

„ 12:

1700 „


„ 13:

2300 „


„ 14:

2300 „

Uli Seebach, 1552 .

„ 15:

2500 „

Niklaus Bluntfchii (1525—1605)

„ 16:

1550 „

Heinrich Holzhalb, 1570 . . .

„ 17:

4300 „

Carl von Egeri, 1562 ....

„ 18:

6900 „

„ 19:

6500 „


„ 20:

6800 „


„ 21:

9100 „

Jos Murer, 1530—1580 . . .

„ 22:

6550 „

„ 23:

2500 „

Chriftoph Murer, 1558—1614 .

„ 24:

1550 „


„ 25:

3100 „


„ 26:

1250 „


„ 27:

1150 „


„ 28:

550 „


„ 29:

530 „


„ 30:

1050 „


„ 31:

2000 „


„ 32:

2100 „


„ 33:

3400 „


„ 34:

30C0 „


„ 35:

1750 „

Joßas Murer, 1546—1630 . .

„ 36:

950 „

„ 37:

1000 „


„ 38:

3700 „


„ 39:

750 „


„ 40:

1850 „

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