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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 3.1911

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22. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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BEVORSTEHENDE AUKTIONEN

DÄNIEL CHODOWIECKI, Handzeichnung

Kat.-Nr. 91 der Handzeichnungsfammlungen Mohn und Ufener. Verweigerung bei C. G. Boerner, Leipzig

am 28. November

intereffante Werke von Hffely n, J. vanGoyen,
Nie. Knüpfer, Jac. Ruisdael, S. de Vlie-
ger, Jan van de Velde und dem Engländer
John Downman auf. Den Schluß bildet eine
bedeutende Kollektion von Miniaturen des 16.
bis 18. Jahrhunderts. K. L.

BERLIN flm 2. Dezember kommt durch
Keller & Reiner, Berlin, unter der Leitung
des Kunfthändlers und gerichtl. vereideten Sach-
verftändigen Hugo Helbing aus München die
Gemäldefammlung des Herrn Kapitänleutnant
Kuthe, Berlin, zur Verweigerung.

Dank der perfönlichen Neigung des Befißers,
der mit großer Energie feiner Kunftanfchauung
folgte, ift hier eine Kollektion von innerer Ein-
heit zuftande gekommen, die ein kleines Mufeum
zeitgenöffifcher Kunft genannt werden kann. Hus
den von dem Befitjer in den letzten 15 Jahren
zufammengebrachten Bildern erkennt man deut-
lich die Entwicklungslinie von Conftable und
Daubigny zu van Gogh und Hodler. Än der
Spitze ftehen mit drei kleinen Landfchaften Con-
ftable, Corot undDaubigny. Von den beiden
Bildern H. Daumiers feien befonders „Die Ge-
fangenen“, von Courbet „Der Wafferfall“ und
das Porträt des Malers Francois Boudin, das zu
den beften Männerporträts des Meifters gehört,
erwähnt.

Ihnen fchließen fich die deutfehen Maler an,
die den Anregungen diefer Franzofen folgten:
W. Leibi ift mit einem fpäten Werk von 1897
„Das Malresl“ vertreten. Hus feinen Kreifen
feien J. Sperl und Charles Schuch genannt.

W. Trübner ift mit fünf Bildern glänzend
repräfentiert. Ganz Leibi-mäßig ift der große
Frauenkopf von Gotthard Kuehl. Den Hus-
klang des direkten Leibl-Einfluffes bilden die
„Oberbayerifchen Bauernfiguren“ von Jofef
Damberger. Äls Einzelftücke aus anderen
Gruppen feien ein Landfchaftsbild von Rott-
mann und eine Studie von F. v. Lenbadi er-
wähnt.

Einen neuen Hbfchnitt leiten eine wundervolle
kleine Landfchaft von Piffarro und ein „Wald-
bild“ von Renoir ein. Die deutfehen Sezeffio-
niften find durch zwei der bedeutendften Meifter
mit ganzen Kollektionen vertreten. Hus den
neun Bildern von Hugo von Habermann
ragen vor allem die frühe „Sänfte“ von 1873,
aus der mittleren Zeit ein Damenbildnis von
1886 in fchwärzlichen Tönen, und ein tempera-
mentvolles Modellftück, das des Künftlers end-
gültigen Stil zeigt, hervor. Max Liebermann
bildet mit feinen 14 Bildern den Schwerpunkt
der Sammlung. Die Reihe beginnt mit den fieb-
ziger Jahren und reicht bis in die jüngfte Periode
des Meifters. Erwähnt feien: „Winkel in Luxem-
burg“, „Motiv von Etjenhaufen“ von 1879, „Die
drei holländifchen Mädchen“, „Stehende Bauern“
und das „Bauernmädchen“; ferner das ganz in
holländifchen Meeresduft gehüllte Nordfeebild
von 1899 und die „Judengaffe“ von 1899. Um
diefe vorzügliche Kollektion gruppieren fich:
Exter, Zügel, Th. Th. Heine, Pleuer, Leiftikow,
Slevogt mit drei Bildern und L. von Hofmann.

Den Schluß machen Cezanne mit einem pikanten
Stilleben, van Gogh mit einer Landfchaft mit

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