Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 4.1912

DOI Heft:
3. Heft
DOI Artikel:
Rundschau - Sammlungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.25673#0133

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
RUNDSCHAU — Sammlungen

DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKÄTIONSORGÄN FOLGENDER MUSEEN: WALLRAF-
RICHARTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STÄDELSCHES INSTITUT UND STÄDT. GÄLERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STÄDT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGL. MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG / PROVINZIAL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STÄDT. MUSEUM
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. / KUNSTHALLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONAER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWÄNG-
MUSEUM ZU HAGEN i. W. / DAS DEUTSCHE MUSEUM FÜR KUNST IN HANDEL UND GEWERBE /
KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU OLDENBURG i. Gr.

BOSTON Das MUSEUM OF FINE ARTS
hat kürzlich außer dem früher fdion erwähnten
Frauenporträt von Lucas Cranach u. a. er-
worben: ein Kalkfteinrelief mit einer Art Ara-
beskenmufter aus dem 4. Jahrhundert v. Chr.,
ein Graeco-römifches Marmorrelief mit der
unteren Hälfte einer weiblichen Figur, und
mehrere Tongefäße. — Das Mufeum hat außer-
dem zwei bedeutende Wandteppiche nach Zeich-
nungen von Rubens, „Thetis den Achilles im
Tempel darftellend“, und den „Zorn des Achilles“,
von Mr. G. R. White zum Gefchenk erhalten.
Die Zeichnung für den erfteren war feit 300 Jahren
verfchwunden gewefen. — Im Mufeum wird
momentan eine Spitjenausftellung aus deffen
eignen Beftänden, etwa 600 Stücken, veranftaltet.

F.

CAMBRIDGE Der König hat dem FITZ-
WILLIAM-MUSEUM fedhs Handzeichnungen
aus Windfor Caftle als Lehen zur Äusftellung
überlaffen. Zwei find litalienifch, vier Porträts
von Hans Holbein: „Thomas Howard Earl of
Surrey“ (zwei Zeichnungen); „Catharine Wil-
loughby, Duchess of Suffolk“; und „Mother Jack,
nurse to Edward VI“. — Der Herzog von De-
vonshire hat fechs Zeichnungen von Jan und
Pieter Breughel und drei dem Watteau zuge-
fchriebene hergeliehen, und Mr. Ed. Davis ein
Aquarell von Roffetti „Paolo und Francesca“.

F.'

DUDLEY Der verftorbene Mr. Brooke Ro-
binfon, langjähriges Parlamentsmitglied für
Dudley, hat diefer Stadt ,£30000 zur Erhaltung
eines Mufeums hinterlaffen und ebenfo fein Haus
und feine Kunftfammlung, die aus Bildern, Por-
zellan und anderen Gegenftänden befteht. F.

GLASGOW Mr. R. C. Munro-Fergufon in
Raith, Kirkcaldy, hat feine Sammlung vornehm-
lich fdiottifcher Bilder (11 Raeburns, fünf Zof-
fanys, einen Kneller; einen Wilkie, einen John
Jackfon; einen Colvin Smith; zwei J. H. Lori-

mers, einen James Guthrie und außerdem Werke
von Thomfon of Duddingfton, Prout Nasmyth,
Rofalba und Landfeer) dem öffentlichen Befuch
zweimal in der Woche vom 1. Februar bis
1. September von 3 bis 5 Uhr zugänglich ge-
macht. Eintrittsfcheine erhält man in Glasgow
im Art Club und in der School of Art und in
Edinburg im Scottish Art Club. F.

LONDON Um die Verwaltung der NA-
TIONAL GALLERY wird noch immer eifrig in
den Blättern geftritten. Einem Vorfchlag Mr. Mc.
Colls ftimmen die meiften Kenner ohne weiteres
zu: daß nämlich die einzelnen Schulen der Samm-
lung wirklichen Fachgelehrten unterteilt werden
füllten, wie das im Britifchen Mufeum der Fall
ift (um deffen große Bibliothek und deren Ver-
waltung nun auch ein heftiger Zeitungskampf
ausgefochten wird). Diefe Fachgelehrten follten
dann einem viel felbftändigeren Direktor unter-
teilt werden, dem fie, jeder auf feinem Spezial-
gebiete, mit Rat zur Hand gehen könnten. Die
bisher beliebte Dilettantenwirtfchaft in der Gal-
lery ift ja auch eigentlich mehr als erftaunlich
und hat feit langem fchon Stoff zum Kopf-
fchütteln und Gelächter in andern Ländern ge-
geben. Nun endlich rührt es fich auch hier. Ein
Monument diefer Wirtfchaft ift der in der Con-
troverfe als ftarke Waffe benutzte offizielle Ka-
talog, der geradezu von Irrtümern wimmelt.
Mr. Maurice Brockwell, Verfaffer des mufter-
gültigen Kataloges zu der im Herbft 1911 ab-
gehaltenen Altmeifterausftellung in den Grafton
Galleries, berichtet in der „Morning Poft“ vom
12. Januar, wie es ihm in der National Gallery
gegangen fei, als man ihn aufforderte, den Ka-
talog teilweife zu bearbeiten. Es klingt eigent-
lich unglaublich. Durch ein Hinterpförtchen fo-
zufagen durfte er nur einfehlüpfen; feine Arbeit,
miferabel bezahlt, füllte als ganz unoffiziell
gelten, und dann wurde ihm auch nicht einmal
ein Arbeitszimmer zur Verfügung geftellt. So
mußte er einmal im Regen draußen vor der

111
 
Annotationen