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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

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1. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0058

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STATTGEHABTE AUKTIONEN

LONDON Am 9. Dezember verkauften
Meffrs. Chriftie altenglifche Kunftblätter, dar-
unter: Bartoiozzi, „Lady Elifabeth Fofter" nach
Reynolds, ^ 168 und zwei kolorierte Stiche von
J. R. Smith nach Morland, ^ 173.5.0.
Bei Meffrs. Sotheby brachten am gleichen
Tage Bartolozzis „Miss Farren" nach Lawrence,
farbiger Stich, ^ 200 (Colnaghi & Obach) und
zwei W.Wards nach Bildern von Morland ^125.
Am 10. Dezember erzielte bei Meffrs.
Chriftie die einft von A. A.Jonides zufammen-
gebrachte, dann dem Mr. E. H. Cuthbertfon ge-
hörige Antikenfammlung, die meift aus
Tanagrafiguren beftand und nur wenige be-
deutfame Stücke umfaßte, 1682.16.0.
Am 11. Dezember gab es bei Meffrs.
Chriftie eine wichtige Verweigerung moderner
Radierungen, bei der fidh die jeßt fchon ge-
wohnten hohen Preife für Camerons und Muir-
head Bones wiederholten. Des erfteren be-
liebteres Blatt „The Five Sisters, York Minster"
koftete 194; fein „Ben Ladi" ^136% (Con-
neil); Bones „Ayr Prison", 92.8.0. Blätter
von H. Fitton kamen bis zu ^ 42 („London
Bridge"). Andere Blätter waren: F. Brangwyn,
„The Bridge of Sighs", ^48.6.0; Whiftler, „The
Fish Shop, Chelsea", 28.7.0 (Gutekunft); Sey-
mour Haden, „CalaisPier", ^37.16.0. — Meffr,s.
Chriftie verkauften am gleichen Tage alteng-
lifches Silber, das im Preife weiter fteigt.
Für einen vergoldeten Silberbecher in Turm-
fpißenform aus dem Jahre 1621 mit Signatur
H. B. wurden z. B. ^ 800 gezahlt (Crichton).
Am 13. Dezember verfteigerten Meffrs.
Sotheby moderne Radierungen, nament-
lich Blätter von Cameron, M. Bone, Whiftler,
Haden und H. Fitton. ln der Auktion kam aber
auch Meryons berühmtes Blatt „L'Abside de
Notre Dame de Paris", in dem feltenen zweiten
Zuftand, zum Verkauf und trug 230 ein. Die
Preife für Camerons und Bones waren natür-
lich wieder die gleichen hohen. Von M. Bone
erfdhienen diesmal einige Blätter, die bisher
noch nicht durch eine Auktion gegangen waren,
darunter eines feiner lebten Stücke „AyrBeach"
(in C. Dodgfons Katalog noch nicht erwähnt),
das 40 koftete (Connell); für fein „Building"
gab es einen Rekordpreis, 88 (Davidfon).
Seymour Hadens Blätter brachten von 10 Schil-
lingen bis 10 gs., und Whiftlers von D/g bis
^ 7.
Am gleichen Tage wurden bei Me ffrs. Chri ftie
alte Meifter verkauft, darunter: einRembrandt
zugefchriebenes Männerporträt (aus der Samm-
lung des Mr. J. H. H. V. Lane), 1312^ (Le-
wis & Simmonds); B. Canaletto, „Dogenpalaft,

Venedig", ^ 630; A. Cuyp, „Mädchenporträt",
420; C. Janffens „Junges Mädchen", ^ 441;
Jan Mytens „Knabenporträt", ^ 483 (fämtlich
A. Wertheimer); D. Teniers „Alchimift", ^ 210;
„Pieta", Schule des van der Weyden, 357
(Dowdeswell); Raeburn, „W. Darnell" (unpubli-
ziertes Porträt), 1365 (A. Wertheimer); Law-
rence, „Jünglingsporträt", 320.5.0; Romney,
„Porträt des Master O'Connor of Castleknock",
^ 756 (Agnew); N. Lancret, „Mischief", 882
(Agncw).
Am 16. Dezember brachte bei Meffrs. So-
theby in einem Verkauf von Stichen, Ra-
dierungen ufw. Whiftlers „Little Lagoon",
62 (Colnaghi & Obach). Am folgenden Tage
verfteigerte diefelbe Firma altenglifche
Kunftblätter, die hohe Preife erzielten, dar-
unter: R. Houftons „Frau ein Huhn rupfend"
(nach Rembrandt), 74 (Colnaghi & Obach);
MacArdells „Rembrandts Mutter", 38 (Ellis
& Smith); Schiavonettis „Ghoft" nach R. Weftall
und „Mafk" nach Reynolds, beide in Farben,
129; C. Turners „Walter Scott" nach Rae-
burn, 170 ufw.
Am 17. Dezember wurde bei Meffrs. P-ut-
tick&Simpfon eine umfaffendeKollektion von
Blättern Th. Rowlandfons, die Fr. Harveg
zufammengebracht hatte, für 1000 von dem
Sohn des urfprünglichen Sammlers eingefteigert.
Am 18. Dezember brachte bei Meffrs. Phil-
lips, Son, and Neale einPorträt desjohn
Franklin von der Hand des Mafon Cham-
berlin, eines der Begründer der Royal Aca-
demy, 2940 (A. Wertheimer).
Am 19. Dezember wurde bei Meffrs. So-
theby die vor einigen Jahren wiederaufgefun-
dene Ouvertüre „Rule Britannia" von Richard
Wagner in deffen Handfchrift (41 Seiten Folio
und figniert „Richard Wagner, den 15. März
1837, Königsberg in Preußen") um ^ 295 von
Mr. Quaritch angekauft.
Am 20. Dezember kam die hier fchon früher
befprochene Exlibrisfammlung der Gräfin
Mayo bei Meffrs. Sotheby zur Auktion und
wurde um ^ 560 abgefeßt (Maffey). — Am
gleichen Tage koftete eine Serie von Feder-
zeichnungen G. Cruikshanks (Poften 448
bis 468) 130 bei Meffrs. Hodgfon. —
Ebenfalls am 20. Dezember wurde einiges
deutfehe Porzellan bei Meffrs.Fofter ver-
weigert: eine Frankenthaler Figur (Carl Theodor)
^ 54.12.0; Figur eines jungen Mädchens, eben-
falls Frankenthaler Arbeit, ^ 39.18.0; eine
Meißener Gruppe, einen Mufiker mit Ziege dar-
ftellend, 44.2.0; eine dito, Jüngling mit Fleder-
maus, ^42; ein Paar Höchfter Figuren 37. F.

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