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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

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15. Heft
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Endteckungen. Funde
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Gesellschaften und Vereine
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Personalien
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Vermischtes
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https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0603

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ENTDECKUNGEN ° GESELLSCHAFTEN ° PERSONALIEN ° VERMISCHTES

borough, die Mrs. Champion darftellend, um
^ 10000 zu verkaufen. Das Porträt ift bisher
vöhig unbekannt gewefen und von keinem Bio-
graphen des Künftlers erwähnt worden. F.
PISA Im Stadtviertel San Zeno, wo alter
Tradition zufolge fich das römifche Pifa er-
ftreckte, haben die Erdarbeiten für den Bau des
neuen hygienifchen Inftitutes der Univerfität zur
Aufdeckung einer Cella vinaria mit dem voll-
ftändigen Inventar an großen und kleinen Ge-
fäßen, zum Teil mit Arabeskenfehmuck und
römifchen Amphoren geführt. Die Fortfe^ung
der Arbeiten verfpricht noch reiche Ernte zu
bringen. * *
*
In der Nähe der Ortfchaft S. Luce, unweit
Pifa, find etruskifche Gräber, einen Meter unter
der Erde in den Fels gehauen, unlängft frei-
gelegt worden. Die Grabfunde weifen mit
Sicherheit auf das dritte bis zweite Jahrhundert
vor Chriftus und haben darum eine gewiffe Be-
deutung, weil fie das Fortdauern der alten
etruskifchen Grabformen bis in die Zeit der
Römer bezeugen. W. B.
TALAMONE Während der Ausfchachtungs-
arbeiten für die neuen Geleife der Eifenbahn
Rom—Pifa find füdöftlich derFeftungTalamone,
nahe der Mündung des Flüßchens Ofa, taufende
von Skeletten gallifcher Krieger, die in aller Eile
begraben worden find, entdeckt worden. Es
handelt fich hier unzweifelhaft um die in der
Schlacht bei Talamone (225 v. Chr.) gefallenen
Gallier, deren Zahl alte Schriftfteller auf 40000
angeben. Durch diefen bedeutfamen Fund wird
dem alten Streit um die Lage des Schlachtfeldes
ein Ende gemacht, das man bisher vielfach an
den Fluß Ombrone verlegt hat. W. B.

GESELLSCHAFTEN UND
VEREINE
BERLIN DerFachverband für diewirt-
fchaftlichen Intereffen des Kunftgewer-
bes E. V. (Gefchäftsftelle Berlin W 57, Culmftr. 3)
verfendet zurzeit an die intereffierten Kreife
Einladungen zu dem 7. Kongreß deutfeher Kunft-
gewerbetreibender und Handwerker, der am
6. September d. J. zu Leipzig im Rahmen der
Internationalen Baufach-Ausftellung ftattfindet.
Vertreter der maßgebenden Behörden wohnen
den Kongreffen bei. Die Befchlüffe werden den
zuftändigen Inftanzen unterbreitet; fofern es er-
forderlich ift, wird ihnen durch befondere De-

legierte in perfönlichen Befprechungen mit den
zuftändigen Dezernenten noch befonderer Nach-
druck verliehen. DieTagesordnung des dies-
jährigen Kongreffes lautet: 1. Die offiziellen
Vertreter des Handwerks. 2. Die Unfitten beim
Kauf und Verkauf im Kunftgewerbe. 3. Anti-
quitäten und Kunftgewerbe. 4. Die Wirkung
der neueren Erlaffe auf das Submiffionswefen.
5. Der unlautere Wettbewerb im Dekorations-
gewerbe. 6. Anregung und Befprechung von
Intereffenfragen.
PERSONALIEN
KRAKAU Der Direktor der hiefigen Kunft-
akademie, der Maler Prof. Julian Faiat, voll-
endet fein 60. Lebensjahr. Faiat, deffen Werke
fich auch in der Nationalgalerie fowie imKaifer-
lichen Befit; befinden, lebte feit 1889 einige Zeit
in Berlin, wo ihn 1893 die Akademie zum Mit-
glied wählte. Er fchuf hier u. a., mit Koffak
zufammen, das Panorama des Berefinaüber-
ganges.
MÜNCHEN Der weitbekannte und beliebte
Zeichner und Illuftrator Walter Caspari, ein
gebürtiger Chemnitzer, ift nach kurzem fchweren
Leiden, 44 Jahre alt, geftorben.
ROM Für die Stelle eines Infpektors der
Galerien in Florenz wurde von der Minifterial-
kommiffion dem Minifter unter fechs Kon-
kurrenten Dr. Marangoni und für die gleiche
Stelle an der Nationalgalerie in Rom unter
drei Konkurrenten Dr. L. Ozzola in Vorfchlag
gebracht. L. P.
VERMISCHTES
DER EXPORT VON KUNSTWER-
KEN NACH AMERIKA Eine intereffante
Statiftik geht durch die italienifche Preffe. Italien,
das an Kunftwerken reichfte Land Europas, hat
von allen europäifchen Großmächten den ge-
ringften Export von Kunftwerken nach Amerika,
und diefer Export zeigt noch dazu die Tendenz,
ftändig abzunehmen. Das bezeugen die offi-
ziellen, foeben bekannt gewordenen Statiftiken
der Vereinigten Staaten, die bekanntlich das
wichtigfte Einfuhrland für Kunftwerke Europas
find. Der ziffernmäßige Export Europas auf
diefem Gebiete ftellt fich folgendermaßen: In
Frankreich vermehrte fich der Export von
17339000 Dollars im Jahre 1911 auf 20485000
Dollars im Jahre 1912, in England von 5961000

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