Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

DOI Heft:
18. Heft
DOI Artikel:
Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0688

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
BEVORSTEHENDE AUKTIONEN

manufkripte des 15.—17. Jahrhunderts, meift
Livres d'heurds aus Frankreich, Niederdeutfchland
und Italien umfaffend und aus böhmiJchenKlöJtern
und Pfarren ftammend.
*
Am 30. September und 1. Oktober kommen,
ebenfalls bei Rudolph Lepke, Gemälde des
15.-20. Jahrhunderts zum Ausruf, und zwar am
erften Tage Gemälde und Aquarelle neuerer
Künftler. Andreas Achenbach ift fehr reich ver-
treten, meift mit Zeichnungen, dann folgen Zeich-
nungen von Klinger und Menzel, eine Gouache
von H. v. Bartels, ein kleiner Calame und eine
Corotzeichnung. Die Landfehafter find befon-
ders zahlreich da: u. a. L. V0II5, Bennewitz von


Niellomeffer. Franzöfifch(?), zweite Hälfte des
15. Jahrhunderts
Verweigerung der Kollektion M. Guggenheim-Venedig
im Palazzo Balbi am Canal Grande in Venedig unter
Leitung von Hugo H elb ing-München und H.Rambaldi-
Bologna am 30. September bis 4. Oktober 1913

Loefen, Flickei, Lütteroth und Leiftikow, Der
zweite Tag bringt Gemälde alter Meifter, dabei
die hinterlaffene Sammlung des Herrn Emil
Lach man n-Berlin. Hier verzeichnet der Ka-
talog u. a. die Namen: Fijt, Frans Francken, Jan
Brueghel, Efajas v. d. Velde, dann Jan van de
Capelle, und vonDeutfchen Elsheimer und Anton
Graff. Sonft find zahlreiche Schulwerke, und die
Manieren der meiften großen Meifter vertreten,
befonders ftark die Niederländer, aber auch ita-
lienifche Arbeiten, namentlich der fpäteren Ve-
nezianer Schule.
Vom 7.—9. Oktober folgt dann die Verweige-
rung der Sammlungen des Herrn C. Chr. E.
Meyer-Bremen und des Grafen R., Ölgemälde,
Antiquitäten, Möbel und Porzellane enthaltend.
In der Sammlung Meyer-Bremen, die am erften
Tage zum Ausruf kommt, überwiegt das Kunft-
gewerbe. Beim Porzellan find Meißen, Berlin,
Höchft, Ludwigsburg, Nymphenburg, Fürftenberg,
die Thüringer Manufakturen mit Gruppen und
Figuren wie mit Gebrauchsgefchirr gut vertreten,
unter den Metallarbeiten ragen befonders vor-
treffliche Limoges-Arbeiten des 17. Jahrhunderts
hervor. Sehr intereffant ift eine große Zinn-
fchüffel von 1594, mit einem Randrelief: Orpheus
vor den Tieren fpielend, erheblich abweichend
von den üblichen Typen der Zeit aus Nürnberg
und Montbeliard. Das Randrelief findet fich
auf einer Schüffel des Leipziger Kunftgewerbe-
mufeums wieder. Fayencen, Steinzeug und Ma-
joliken aller deutfehen Manufakturen, fowie von
Delft und Wedgewood, endlich gute Gläfer des
17.—19. Jahrhunderts und einige Glasfcheiben
fchließen die Kollektion. Die Sammlung des
Grafen R., die an den beiden nächften Tagen
folgt, enthält in ihrem erften Teil wertvolle fürft-
liche und Familienporträts des 17. —19. Jahr-
hunderts. Namentlich die herzogi. Leuchten-
bergfehe Familie ift öfter vertreten, zum Teil in
Darftellungen J. K. Stielers. Von älteren Meiftern
finden fich, neben Werken der großen Schulen,
u.a. Antonie Palamedesz, Brekelenkam, De Heem
und 22 aliegorifch-mythologifche Darftellungen
aus dem KreifeAngelica Kaufmanns. Eine An-
zahl Miniaturen fchließen diefe Abteilung ab.
Unter den Porzellanen — China, Japan, Meißen,
Wien und Berlin find vertreten — wiegen die
Taffen, Vafen und Schalen vor. Am reichften
ift Berlin vertreten, u. a. mit zwei Tafelfervices
um 1770, aus 45 und 156 Stücken beftehend. Ein
Unikum ift der Berliner Teller mit der Anpcht
von Mitau, der nur in diefem Exemplar auf Be-
ftellung Friedrichs des Großen für die Herzogin
von Kurland hergeftellt wurde. Es folgen Gläfer,

655
 
Annotationen