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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

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20.Heft
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Fischer, Adolf: Zur Eröffnung des Museums für ostasiatische Kunst der Stadt Köln
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https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0742

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ZUR ERÖFFNUNG DES MUSEUMS FÜR OSTASIATISCHE KUNST DER STADT KÖLN

mit den milden, warmen
Tönen der altehrwürdi-
gen Kunftobjekte, mit
denen ein Schrank mit
Holzfaffung beffer in
Einklang zu bringen i[t.
Diefe fo dünn und ver-
schwindend wie möglich
zu geftalten, ohne jedoch
die Solidität des Schran-
kes zu gefährden, war
eine Schwierige, nicht
leicht zu löSende Auf-
gabe für die Werkstät-
ten, der Sie Sich jedoch
mit Erfolg erledigten.
Befonders der Darbie-
tung einzelner Statuen
kommt diefe Art der
Aufstellung Sehr zugute.
(Abb. 2.)
FürObjekte, bei denen
es darauf ankommt, eine
möglichft gute Drauf-
Sicht auf feine Deffins
zu erzielen, wie etwa
bei japanifchen Lacken,
wurden die Schränke
pylonenförmig, fich nach
oben verjüngend ge-
baut. Daß viele Objekte,
Speziell der japanischen
Kleinkunst, z. B. Tee-
Schalen, NetSuke uSw. in
einem MuSeum nicht zu
ihrem Recht kommen,
iSt eine fchmerzlicheTat-
Sache; um dieselben voll
und ganz genießen zu
können, muß der Be-
Schauer Sic nicht bloß
Sehen, Sondern auch be-
taSten. Aber auch die
Aufstellung von Solchen
kleinen Gegenständen, die einen Dekor auf beiden Seiten haben, wie z. B. Inros, Schwert-
ftichblätter, bereitet große Schwierigkeiten. Stellt man diefe fo auf, daß fie von beiden
Seiten zu betrachten find, daß man alfo durch den Schrank hindurchfehen kann, fo
wirkt das Ganze durch die hellen Zwifchenräume unruhig und ermüdend, das Ob-


Abb. 7. Taifhaku-Ten. Holzftatue. Japan, 8. Jahrh. Höhe 106 cm

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