Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 5.1913

DOI Heft:
21. Heft
DOI Artikel:
Ausstellungen
DOI Artikel:
Denkmalpflege
DOI Artikel:
Wettbewerbe
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.26374#0800

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DENKMALPFLEGE ° WETTBEWERBE

inkl. 31. Dezember dauert. Einfendungstermin
ift längstens 10. November 1913. Zur Ausstellung
gelangen alle Arten von Graphik, Zeichnungen,
Lithographien, Ho!z[chnitte und Aquarelle. Kunst-
gewerbliches iSt ausgeSchloSSen. Die Einsendung
und Zustellung geschieht auf KoSten und Gefahr
der Einfender. Die Ausftellungsleitung trägt die
Koften der Rückfteliung der ausgeftellten Objekte.
Von verkauften Arbeiten werden zehn Prozent
in Abzug gebracht. Die Jurg wird den Ein-
fendern rechtzeitig die Anzahl der zur Aushei-
lung gelangenden Objekte anzeigen.
* *
*
DieWienerKunftfalons eröffnen die „Saifon"
in dem verheißungsvollen Zeichen der Jugend:
Der Kunftfalon HELLER kündigt eine Ausftel-
lungsferie „Die neue Kunft" an; in der Galerie
MIETHKE veranftaltet Anton Faiftauer, im
Kunftfalon PISKO Max Oppenheimer eine
Kollektiv-Ausftellung. — Die Galerie ARNOT
zeigt eine Anzahl von Gemälden des bisher un-
bekannten Dr. Ernft Wagner. Ein zufammen-
faffender Bericht im nächften Heft. r.
* *
*
In den Ausstellungsräumen der „Vereinigung
bildender Künstlerinnen Österreichs" veranStalten
Schwedische Künstlerinnen eine GaSt-Aus-
Steliung. * *
*
Die erzherzogliche Kunstsammlung ALBERTINA
veranStaltet eine Ausstellung von „Darstellungen
aus dem Jahre der Befreiungskriege 1813
in Handzeichnungen, Stichen und Lithographien".

DENKMALPFLEGE
NÜRNBERG Die in der Zeitfchrift des Öfterr.
Mufeums für Kunft und Induftrie (K.u.K. 1913, 8/9,
S. 473f.) von dem Berichterftatter als eine dem
Meifter der Nürnberger Tonapoftel naheftehende
Arbeit veröffentlichte Abendmahlsgruppe des
Johannisaltars der Lorenzkirche ift nunmehr auch
durch den bekannten Reftaurator des Gebäudes
Prof. Jofeph Schmiß einer eingehenden Unter-
suchung unterzogen worden. Es handelt Sich tat-
sächlich um einTerrakottawerk. Wie unSereUnter-
Suchung des weiteren ergab iSt unter der Schwar-
zen Bemalung die ursprüngliche Polgchromie noch
wohlerhalten. An den probeweife freigelegten
Stellen der Gewänder kommt u. a. folide Ver-
goldung zum Vorfchein. Derfelbe Befund ift zu
erwarten bei den in der Jakobskirche ftehenden,
gleichfalls durch Heideloff fchwarz angeftrichenen
Tonapofteln, die mit den heute farblofen Figuren
des Germanifchen Mufeums zufammengehören

und auch von Rechts wegen mit ihnen wieder
vereinigt werden follten, was vielleicht um fo
leichter zu erreichen fein wird als die Jakobs-
kirche diefen fo fehr verfchimpfierten Altar-
fchmuck erft im 19. Jahrhundert erhalten hat.
Nicht minder überrafchend ift die Entdeckung,
daß auch an dem Frührenaiffancegehäufe der
Tongruppe unter der fchwarzen Farbe fich reichfte
Vergoldung verbirgt. Die Ablaugung einerStelle
der Predella brachte den Beweis, daß die in
einer alten Befchreibung erwähnten Malereien
(St. Gereon und Gregorius mit den Wappen der
Imhoff und Welfer) noch vorhanden find. Es
ift kein Zweifel, daß der Johannisaltar nach der
gründlichen Reinigung, die nun hoffentlich bald
erfolgt — es wäre jammerfchade, wenn man
damit bis zur Generaireftaurierung des ganzen
Kircheninnern warten müßte — zu den Glanz-
ftücken der Lorenzkirche zählen wird. Diefer
Altar befand fich einft an zentraler Stelle, da,
wo jet$t der Taufftein fteht. Erft im 19. Jahr-
hundert kam er in die dunkle Ecke des Chor-
umgangs. Wenn man ihn wieder an feinen
urfprünglichen Plat; verbringt, wird auch die
ganze Raumwirkung gewinnen: die Leere unter
dem flachen Triumphkreuzbogen verfchwindet
und der Englifche Gruß erfcheint im Hintergrund
darüber, während er bislang ziemlich un-
motiviert fo hoch hängt. W. Stengel.
SAN GIMIGNANO Durch den Maler Tom-
mafo Baldini find kürzlich die Wappen und de-
korativen Fresken im Palazzo Comunale re-
ftauriert worden, ferner fünf Bartolo di Maeftro
Fredi zugefchriebene Tafeln in der benachbarten
Kirche Monte Oliveto, die Himmelfahrt der Ma-
donna und vier Heilige darftellend, fowie in der
Pfarrkirche zu Uiignano bei San Gimignano ein
Madonnenbild mit Heiligen von Pier Francesco
Fiorentino. W. B.
WETTBEWERBE
BERLIN Zur Erlangung künftlerifcher Plakat-
entwürfe für die im Jahre 1915 in Barcelona
Stattfindende „Elektrizitäts - Ausftellung"
(Exposicion de Industrias Electricas) ift ein inter-
nationaler Wettbewerb ausgefchrieben worden,
für den Preife von 5000, 2000 und 1000 Pefetas
ausgefe^t ßnd. Als Schlußtermin für die Ein-
reichung der Arbeiten ift zunächft der 1. De-
zember 1913 feftgefet^t worden. Die näheren
Bedingungen des Wettbewerbes find an der
Gefchäftsftelle der „Ständigen Ausftellungskom-
mijjion für die Deutfche Induftrie" (Berlin NW. 40,
Roonftraße 1) zu erfahren.

768
 
Annotationen