Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0116
DOI Heft:
3. Heft
DOI Artikel:Marcus, Felix: Neue Waffen im Musée Porte de Hal in Brüssel
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NEUE WAFFEN IM MUSEE PORTE DE HAL IN BRÜSSEL
Abb. 8 Äbb. 9
bringen wir zwei Rapiere. Sie zeichnen [ich durch die Länge der Klingen, die [ehr
zart und elaftifch find, aus. Der Griff wird in der Regel durch eine Mufchel gebildet,
die ihn korbartig umgibt, durchlöchert und in feiner Zifelierarbeit ausgeführt ift, fo in
Abb. 6, einem befonders feinen Spezimen italienifcher Herkunft. Abb. 7, von eben-
falls eleganter Form und Ausführung, obgleich weniger reicher Kompofition und Arbeit,
trägt auf der Klinge die Devife „ln te domine speravi“, fowie unten die Signatur
„Gromo“. Beide Duelldegen find italienifcher Herkunft und aus dem 17. Jahrhundert.
Die Degen, welche im 17. und 18. Jahrhundert in der Stadt und bei Hofe ge-
tragen wurden, zeichnen fich durch Eleganz in Zeichnung und Reichtum des Materials
mehr aus, als durch kräftige Formgebung, wie die Waffen der vorangegangenen
Perioden. Sie dienten teils zur Zierde, teils auch zur Austragung von Duellen, weniger
ernfter Vorgänge, und find meiftens in derfelben äußeren Form gehalten. Am Ende
des Griffs ift ftets eine geöffnete Mufchel unter den Durchläffen für die Finger, der
Knopf zifeliert oder ä jour. Von Louis XIV. bis Louis XVI. kann man eine Ver-
längerung der Knöpfe und eine Verflachung der Linien des Griffs beobachten. Abb. 8,
aus dem Ende des 17. Jahrhunderts, zeigt ein Exemplar, deffen Griff in zifeliertem
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Abb. 8 Äbb. 9
bringen wir zwei Rapiere. Sie zeichnen [ich durch die Länge der Klingen, die [ehr
zart und elaftifch find, aus. Der Griff wird in der Regel durch eine Mufchel gebildet,
die ihn korbartig umgibt, durchlöchert und in feiner Zifelierarbeit ausgeführt ift, fo in
Abb. 6, einem befonders feinen Spezimen italienifcher Herkunft. Abb. 7, von eben-
falls eleganter Form und Ausführung, obgleich weniger reicher Kompofition und Arbeit,
trägt auf der Klinge die Devife „ln te domine speravi“, fowie unten die Signatur
„Gromo“. Beide Duelldegen find italienifcher Herkunft und aus dem 17. Jahrhundert.
Die Degen, welche im 17. und 18. Jahrhundert in der Stadt und bei Hofe ge-
tragen wurden, zeichnen fich durch Eleganz in Zeichnung und Reichtum des Materials
mehr aus, als durch kräftige Formgebung, wie die Waffen der vorangegangenen
Perioden. Sie dienten teils zur Zierde, teils auch zur Austragung von Duellen, weniger
ernfter Vorgänge, und find meiftens in derfelben äußeren Form gehalten. Am Ende
des Griffs ift ftets eine geöffnete Mufchel unter den Durchläffen für die Finger, der
Knopf zifeliert oder ä jour. Von Louis XIV. bis Louis XVI. kann man eine Ver-
längerung der Knöpfe und eine Verflachung der Linien des Griffs beobachten. Abb. 8,
aus dem Ende des 17. Jahrhunderts, zeigt ein Exemplar, deffen Griff in zifeliertem
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