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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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3. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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Aus der Sammlerwelt und vom Kunsthandel
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0132

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AUS DER SAMMLERWELT UND VOM KUNSTHANDEL

in korinthifdiem Helm nach rechts, £ 23
(James).

In dem Schwarz - weißblätter-Verkauf
bei Meffrs. Puttick & Simpfon am 16. Januar
kamen u. a. drei wertvolle und feltene Blätter
unter den Hammer, vor allem Ämelia Elifabeth,
Landgräfin von Helfen, ein Mezzotinto von L.
von Siegen, dem Erfinder diefer Radierungs-
methode. Das Blatt war 1642 in Amfterdam
entftanden und zwar als erfter Verfuch in der
neuen Methode. Der Künftler widmete es dem
Landgrafen. Das verfteigerte Blatt, ein äußerft
feltener erfter Zuftand, hatte früher dem Herzog
von Buckingham gehört. Auf der Auktion der
Buckinghamfchen Kunftwerke erftand es dann
der verftorbene Bifchof von Truro, Dr. Gott,
deffen noch unverkauft gebliebene Schwarz-
weißblätter nun von der genannten Firma ver-
weigert worden find. Für das Blatt mußten
Meffrs. Colnaghi & Co. ^*231 zahlen, einen Re-
kordpreis für diefesWerk. Van Dycks „Adrian
van Noort“ mit des Künftlers Autograph koftet
£ 72 (diefelben); und „Guillaume de Brisacjier“
von Antoine Maffon nach Mignard aus dem
Jahre 1664, erfter Zuftand, brachte es auf £ 178'/2
(Rylatt). Auch die zwei lebten Preife ftellen
einen „Rekord“ dar. F.

ÄUS DER SÄMMLERWELT
UND VOM KUNSTHÄNDEL

DIE ÄLBERT VON OPPENHEIM-
SCHE KUNSTSAMMLUNG IN KÖLN

Irrtümlich wird von verfchiedenen Seiten die
Meinung vertreten, daß nach dem Tode des
Baron Albert von Oppenheim Gegenftände
aus deffen wertvollen Sammlungen verkauft
worden feien. Demgegenüber foll konftatiert
werden, daß diefe Nachricht den Tatfachen nicht
entfpricht. Die Sammlung Oppenheim befindet
pich noch genau in demfelben Zuftande, in wel-
chem fie fich bei dem vor ca. eineinhalb Jahren
erfolgten Ableben des Barons Oppenheim be-
funden hat, und gelangt auch in diefem Zuftande
im Oktober unter gemeinfamer Leitung von Hugo
Helbing-München und Rudolph Lepkes Kunft-
auktionshaus in Berlin zur Verfteigerung.

BERLIN Im Künftlerhaufe enthält die
Februar-Ausftellung den künftlerifchen Nachlaß
von Prof. Alexander Kips-Berlin, eine Kollek-
tion von Heinrich Rafedow-Potsdam, fowie
Werke Berliner und auswärtiger Künftler.

DRESDEN Die Galerie Ernft Arnold ver-
anftaltet eine Kollektivausftellung des in Deutfch-
land noch wenig bekannten, vor vier Jahren ge-
worbenen BoWoner Landfcbaftes Henry Hammond
Gallifon, die 24 feiner großen, meift ohne
Staffage gemalten Landfchaften vorführt.

DÜSSELDORF Aus der Eröffnungsaus-
ftellung der Galerie Alfred Flechtheim, die
am 17. Februar gefchloffen wird, um der erften
Kollektivausftellung des Werkes von Heinrich
Nauen von 1907 bis zu den foeben vollendeten
Wandbildern für die Suermondtfche Burg Drove
in der Eifel Platj zu machen, gelangten außer
den bereits mitgeteilten Ankäufen des Wallraf
Richarß-Mufeums in Köln und des Mufeums in
Elberfeld in den BeWß der Stadt Düffeldorf von
Willy Kukuk-Düffeldorf das Ölgemälde „S. Gu-
dule“, von Rudolf Levy-Paris ein Stilleben, ferner
die Holzfkulptur „Gebet“ von Georges Minne-
Gent und von Rudolf Wulfertange-Düffeldorf ein
Bronzekopf des jüngft verftorbenen rheinifchen
Schriftftellers Hermann Harry Schmiß.

LEIDEN Die Gemäldefammlung, die 1908 von
dem verftorbenen Dr. Paul Delarof aus Peters-
burg dem Städtifchen Mufeum leihweife über-
laffen worden war, geht auf Befchluß der Witwe
des Befitjers nach Paris ab, um dort bei Petit
im Hotel Drouot verfteigert zu werden. Es find
fchöne Arbeiten der großen Holländer des 17. Jahr-
hunderts dabei, wie Jan Steen, Paulus More-
elfe, Barth, van der Helft und Willem de
Poorter. Auch die vorzüqliche Landfchaft von
J. van Goijen und die Bärenjagd von Hon-
dius, die als Leihgabe Delarofs feit 1908 im
Mauritshuis im Haag gehangen hatten, find
zurückgezogen worden, um in Paris mit ver-
äußert zu werden (vgl. Cic. VI, 2. Heß, S. 76).

R. B.

LONDON Es heißt, daß der Earl of Caledon
feinen Holbein, den Thomas Cromwell, Earl of
Effex darftellend, um ^*30000 an Meffrs. Agnew
verkauW habe. Die Firma hat die Nachricht de-
mentiert, damit aber wohl nur die Richtigkeit
des angegebenen Preifes in Frage ftellen wollen.
Das Bild felbft dürfte dem berühmten Huth-
porträt Holbeins, den Thomas Morus darftellend
(jeßt Sammlung Frick), der Holbeinfchen „Lady
Rieh“ und feiner „Margaret Wyatt, Lady Lee“
nach Amerika folgen. Der Caledon-Holbein, fo
heißt es in einem Werke über den Meifter, ift
fehr ftark übermalt. F.

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