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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 6.1914

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13. Heft
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Gesellschaften und Vereine
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Personalien
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Vermischtes
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Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.26375#0523

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PERSONALIEN o VERMISCHTES « LITERATUR

lieh ausgeftatteten Räumen gezeigt werden, die
auch den Studierenden zur Verfügung ftehen
werden. Die Eröffnung foll vorausfichtlich Ende
Juli erfolgen.

PERSONALIEN

BÄSEL Zum ordentlichen Profeffor für Kunft-
gefchidite an der Univerfität wird ernannt Prof.
Dr. Friedr. Rintelen, Privatdozent in Berlin.
Prof. Dr. Heidrich wird vom Winterfemefter an
in Straßburg lefen. C.

MÜNCHEN DIE NACHFOLGE TSCHUDIS.
Wie die Tageszeitungen melden, ift zum Leiter
der bayerifchen Sammlungen der Direktor der
öfterreichifchen Staatsgalerie Dr. Friedrich Dörn-
hof f er berufen worden. Man wird ßdi er-
innern, daß bereits vor zwei Jahren mit Direktor
Dörnhöffer Verhandlungen gepßogen wurden,
die indes erfolglos blieben, weshalb die Leitung
Dr. Braune unter beratender Äffiftenz des Malers
Toni Stadler übertragen wurde.

Dr. Huguft L. Mager, Kuftos an der Alten
Pinakothek, ift zum korrefpondierenden Mitglied
der Kgl. Akademie in Madrid (R. Academia
de S.Fernando), der R. Academia de Buenas
Letras inSevilla und der HispanicSociety
of America in New-York gewählt worden.

VERMISCHTES

STÄÄTLICHE KUNSTPFLEGE Die

Gefellfchaft fchweiz. Maler, Bildhauer
undÄrchitekten erhebteinen offiziellen Proteft
gegen die wegwerfende Behandlung, welche
die moderne Kunft neuerdings in Parlament und
Preffe pndet; es follen Mittel gefudit werden,
um künftig die Staatsfubvention von 100000 Fr.
ausfchlagen zu können, womit die offizielle
„Kritik“ ausgefchaltet würde. C.

CHÄRLOTTENBURG Das Sdiinkel-
Mufeum der Kgl. Tedinifchen Hochfchule
zu Charlottenburg bereitet eine Veröffent-
lichung der Briefe, Tagebücher und andern Nieder-
fchriften Schinkels vor. Alle Be fit} er von
Manufkripten Schinkels irgendwelcher Art
werden höflichft gebeten, entweder die Originale
dem Schinkel-Mufeum, zu Händen des Vor-

ftehers, Geheimen Regierungsrats Prof. Dr. M. G.
Zimmermann, leihweife zurÄbfchrift möglichft
bald zu überfenden oder eine buchftabengetreue
Kopie einzufchicken.

LITERATUR

ZWEI NEUE FRANZÖSISCHE KUNST-
ZEITSCHRIFTEN

„Art in Europe“ wird feit dem 1. April von
dem Kunftfchriftfteller Seymour de Ricci, der
feit Jahren über die Auktionen im Gil Blas be-
richtet und in Parifer Händlerkreifen eine an-
fehnlidie Stellung erworben hat, im Verlage der
„Imprimerie de l’art“ (41 rue de la Victoire)
herausgegeben. Es erfcheint eine franzöfifche
und eine englifche Ausgabe. Die Zeitfchrift trägt
einen internationalen Charakter und will haupt-
fächlich als Informationsblatt für den Kunft-
markt, die Sammlerwelt und Mufeumskreife
Dienfte leiften, während fie kunftäfthetifche
Studien nur in geringem Maße und in knappfter
Form pflegt. Nach den beiden erften Nummern
zu fchließen, fcheint diefe neue Zeitfchrift eine
Lücke in der periodifchen Kunftliteratur auszu-
füllen. Der Abonnementspreis (10 Francs fürs
Jahr) ift fehr niedrig.

„L’Ärt de France“ wird von Adolphe Cadot
undEmanuel de Thubert herausgegeben und
tritt in Konkurrenz mit den begehenden franzö-
fifchen Kunftzeitfchriften ohne einen Abbildungs-
reichtum zu pflegen. Sie widmet fleh vorwiegend
der zeitgenöffifchen Kunft und unterftütjt nach-
drücklich die junge, angewandte Kunft. Von be-
fonderem Wert ift in ihren erften Nummern eine
Betrachtung von Ch. E. Jeanneret über den Werk-
bund und die angewandte Kunft in Deutfchland.
Wie alle Franzofen, die Deutfchland aus eigener
Änfchauung kennen lernen, fpricht auch Jeanneret
mit größter Ächtung von dem, was in Deutfch-
land fchon jej}t erreicht worden ift; jedoch die
bekannte Gleichgültigkeit der Franzofen gegen
ihre eigene Verfdilafenheit vermögen folche
Berichte, obwohl fie im Aufträge des Minifteriums
entftanden, nicht zu ftören; und troß folcher
Berichte — es ift der fechfte diefer Art — werden
von Chauviniften wie Louis Vauxcelles unfere
Meifter der angewandten Kunft in Paris öffent-
lich Barbaren und Idioten gefcholten. Abwarten.
Wer andern eine Grube gräbt, fällt felbft hinein.

O. G.

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