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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 12.1920

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Heft 2
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Verschiedenes
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Der Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.27227#0113

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Bevorftefyende Verweigerungen

beften Werken des Künftlers gehört, aber doch
im Gefamtfchaffen Rembrandts feinen Platj be-
hauptet (es ift etwa 1665 entftanden), war die
Äbficht des Kolmarer Stadtrates, von dem Erlös
die befchlagnahmte Sammlung des Hltelfäffers
Speh zu erwerben. Äls fich diefe Äbficht durch
den Einfpruch der Erben endgültig zerfchlagen
hatte, war der Rembrandt längft von München
unterwegs und vergeblich hat in diefen Tagen
die franzöfifche Regierung des Elfaß bei den
deutfchen Behörden die Rückgabe des Kolmarer
Rembrandt reklamiert. Äbzuwarten bleibt, welche
Weiterungen fich noch aus dem leichtfertigen
Schritt des damaligen Kolmarer Magiftrats er-
geben werden.
Fjamburg
In einem Ält-Fjamburger Kaufmannshaufe wur-
den kürzlich Wandgemälde des 17. Jahrhunderts
aufgedeckt, welche nach den Feftftellungen von
Dr. Stierling auf Kupferftidbe des Romeyn de
IJooghe zurückgehen. Es handelt fich um koftüm-
gefchichtlich hochintereffante Bilder, die fpäter
im Neubau des Mufeums für Fjamburgifche Ge-
[chichte eingebaut werden.
Paris
Wie „Cri de Paris“ meldet, ift kürzlich dem
Bildhauer Älbert Bartholome, der neuerdings
zum Präfidenten der „Societe des Beaux-Ärts“
gewählt wurde, der Äuftrag erteilt worden, ein
größeres Denkmal zum Gedächtnis der Teil-
nahme Ämerikas an der Seite der Verbündeten
zu fchaffen. Bartholome hat nun feinerfeits den
Äuftrag unter eine Änzahl jüngerer Plaftiker
aufgeteilt, die fämtlid) Kriegsteilnehmer gewefen
find. Schon auf Grund diefer merkwürdigen Tat-
fache ift zu befürchten, daß jeßt die Länder der
fiegreichen Älliierten derfelben Flut von Denk-
mals fcheußlicßkeiten erliegen werden, mit denen
uns einmal die 3eit nach dem Kriege von 70/71
beglückt hat.
Der Kun ft markt
Bevorftetjende Verweigerungen
Köln
Verweigerung der Sammlung Ä. von Grand-
Ry, Rittergutsbefißer, Schloß Thal bei Äachen.
Die umfangreiche Sammlung, die vom 11. bis
13. Februar bei Math- Lemperß in Köln zur
Verfteigerung gelangt, enthält vorwiegend Werke,
wie ße in früheren Jahren den rheinifchen Samm-
lern am leichteften zugänglich waren: fo auf dem
Gebiete des Kunftgewerbes, Steinzeug von


Lucas Cranach- Frauenbildnis.
Verfteigerung der Sammlung Ä. von Grand-Ry am
11. —13. Februar bei Math). Lemper^, Köln.

Raeren,Siegburg und dem Wefterwald,nord - und
füddeutfehe Fayencen von Minden, München,
Frankfurt, Nürnberg, Delfter Fayencen. Da-
neben gefchnittene Gläfer von Böhmen,
Sachfen, Schlefien, europäifches Porzellan
fowie Porzellane aus China und Japan und
ausgezeichnete eingelegte Waffen fowie
einige gute Möbel des 17. und 18. Jahr-
hunderts.
Der eigentliche Kern der Sammlung ift aber
nicht darin, fondern in den fchönen franzöfi-
fchen Gobelins, den frühen Glasgemälden
und vor allem der fehr guten Sammlung vor-
nehmlich deutfeher und niederländifcher
Gemälde zu erfehen, die zum größten Teil un-
berührt und von befter Erhaltung find.
Äus der Frühzeit des 15. Jahrhunderts feien
neben einer niederrheinifchen Scheibe mit der
Darftellung eines Kruzifixes zwei ausgezeichnete
kölnifche Rundfeheiben mit Fjeiligen und Stiftern
erwähnt, aus dem 16. Jahrhundert von einem
bemerkenswerten niederrheinifchen Ältar vier

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