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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 12.1920

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Heft 4
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Verschiedenes
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Der Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.27227#0196

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Bevorfteljende Verweigerungen

auf die Klange geftü^t, von einem Steinblock in
weites Land l)inausfet)en. Beide Bilder ftehen
in nahem 3ufammenhange mit einem Hauptwerk
Feuerbachs, der berühmten 1871 vollendeten
Iphigenie in der Gemäldegalerie in Stuttgart.
Klir wiffen aus Feuerbachs Briefen, daß [ich der
Meifter zu Anfang des Krieges 1870, an der
Cüeiterfahrt verhindert, bei Freunden in Ober-
audorf am Inn aufgehalten und [ich dort wohl-
gefühlt hat. Da die Provenienz der beiden neu-
gefundenen Bilder einwandfrei nach Oberaudorf
führt, fo befteht kein 3weifel (was auch eine
befondere Erwähnung arbeitfamer Cätigkeit in
einem Briefe Feuerbachs an feine Mutter aus
Oberaudorf beftätigt), daß fie in vorahnender
innerer Befchäftigung mit dem Problem der
Iphigenie in Oberaudorf 1870 entftanden find.
Die monumentale, faft freskomäßig gehaltene
Ärt der Darftellung und der fchwermütige Ernft
der nur äußerlich in Gebirgstracht gedeckten
Modelle find für Feuerbach charakteriftifch, und
fo bedeutet diefer Fund eine überrafchende und
fehr wertvolle Bereicherung des Feuerbach fchen
Klerkes, um fo mehr als fie in dem bekannten
graudüfteren Kolorit Feuerbachs gemalt und vor-
trefflich erhalten find. Beide Gegenftücke werden
zur 3eit rentoiliert und füllen dann in München
der allgemeinen Befichtigung zugänglich gemacht
werden.
Der Kunft markt
Bevorftefyende Verweigerungen
lUien
Bei Glückfelig&KIärndorfer ift in feiner,
gelungener Aufmachung eine reiche Sammlung
Porzellan, Möbel, Ceppiche und Gemälde aus-
geftellt, die Ende Februar zur Verweigerung ge-
langen wird. Die Galeriebilder (zumeift deutfcbe

und holländifche Meifter, 16. und 17. Jahrh.), von
Dr. Ch. Frimmel geprüft, enthalten u. a. einen
Sans F)ofmann, Mann mit Mädchen (figniert
Kranach) und einen Neuchätel, männliches Bildnis.
Befonders erwähnt feien eine Qolztafel aus Süd-
tirol, Madonna auf Goldgrund (15. Jahrh.), zwei
oberdeutfche Altarßügel (frühes 16. Jahrh.), zwei
Ciroler Altäre (um 1700). Ferner kommt namenlos
aus der Kunftwerkftatt des Volkes eine Gruppe
deutfcher Steingutkrüge und Metallgefäße (dar-
unter ein Äpothekermörfer, Klien 1656). Neben
vielen fdjönen Erzeugniffen der Kliener Manu-
faktur ftehen ca. 100 Stück fehr gutes früh-
chinefifches Porzellan. In einigen gefchloffenen
3ufammenftellungen find deutfche Renaiffance-
möbel aus dem Nachlaß Dr.Reeger, gräflich Schön-
bornfchen Archivars, vorhanden. Der wieder
ungewohnt vornehm ausgeftattete Katalog unter-
richtet mit vorzüglichen Abbildungen über diefe
Veranftaltung.
Ihr folgt Mitte März eine Verfteigerung des
Beßres der Frau Baronin B., franzöfifches
Louis XVI.-Mobiliar (viele Siljmöbel, kleine
Lifche uff.), ca. 200 meift franzöfifche Druck- und
Farbftiche. F. M.
Anfang März wird das Kunftauktionshaus
C. J. Klawra die bekannte Sammlung Franz
fjauer fen. -f, Klien zur Verfteigerung bringen.
In erfter Linie ftehen die Gemälde Egger-Lienz,
der Eotentanz 1809 (fpäte Faffung), der Säe-
mann und der Ceufel, die fünf großen Studien
zum Leben, der Vorfrühling in Cirol, die Berg-
mäher, das Mittageffen, Selbftporträt, die Ma-
donna mit dem Kinde, die Klelle, ruhende FJirten;
von den früheren Bildern die kleineren Faffungen
zum Ave Maria nach der Schlacht am Berge
Ifel und zum Karfreitag, dann kleinere, frühere
und fpätere Gemälde und eine Anzahl Studien.
An diefe, ein faft gefchloffenes Bild von Egger-

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