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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 12.1920

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Heft 13
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https://doi.org/10.11588/diglit.27227#0544

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Seitenwände des Chores werden durd) die großen
Crivellis in Befd)lag genommen. Im [üdlicßen
Querfchiff kommt die Ältarkunft der Venezianer
zu öüort, im nördlichen die der Florentiner
und benachbarten Schulen. In diefem lebten
Raum fteht u. a. der jetjt durch glückliche üm-
ftände rekonftruierte Altar der Crinität von Pe-
fellino, von dem die Galerie bis vor dem Krieg
nur das Mittelftück befeffen hatte; von den Flü-
geln befand fid) einer im Befilj des Königs, die
andern konnten aus englifchem Privatbefitj bei-
gebracht werden.
Äls Neuerwerbungen wurden kürzlich zwei
Äpoftel von ögolino da Siena und eine der fel-
tenen Landfchaften von Cornelis Vroom (bez.
u. dat. 1626), diefes Vorläufers von Ruisdael,
neu aufgeftellt. Beide IQerke find als Gefchenke
in die Galerie gelangt.
Äls neue Leihgaben beherbergt das Mufeum
gegenwärtig einen Petrus von Greco (mit der
eigenartigen Bezeichnung des Künftlers), ein
kleines Gefängnisinterieur von Goya, ein ÜLIunder
des hl- Sakraments von Saffetta und eine brillante
Farbenfkizze von Ciepolo, den Sturz des Phaeton
darftellend.
Änfang Mai ift auch der größte Geil der Na-
tional Portrait Gallery, nämlich das ganze
Obergefchoß wieder eröffnet worden. Auch hier
ift eine von Grund auf neue Äufftellung durch-
geführt worden. Die allgemeine Änordnung ift,
wie dies durd) den tuftorifchen Charakter der
Porträtgalerie gegeben ift, die d)ronologifd)e
geblieben. In den einzelnen Räumen ift aber
das Prinzip nicht allzu ängftlich feftgehalten
worden, fondern es ift danach geftrebt, die künft-
lerifd) wertvollften Bildniffe auch äußerlich durch
eine entfprechende Ordnung als folche hervor-
treten zu laffen. Nicht weniger als 135 Bildniffe
find feit der Schließung der Galerie neu hinzu-
gekommen.
Im Britifh Mufeum hat nun auch die ägyp-
tifche Abteilung ihre Pforten wieder geöffnet,
die dank ihrer grufeligen Mumienfammlung fid)
von jeher der befonderen Gunft des großen Publi-
kums erfreut.
Äls letzte wird Ende Äuguft dann auch die
Cate Gallery ihrer Beftimmung wieder über-
geben werden. Die Enträumung durch die frem-
den Eindringlinge foll bereits ftattgefunden haben,
tüahrfcheinlich wird auch hier die Gelegenheit,
die fid) für eine gründliche Neuorganifation bietet,
nicht ungenutzt gelaffen werden. F).
Die Lorenzkape 11 e in Rottweil
die koftbare Fragmente fchwäbifcher Ältäre des
15. und 16. Jahrhunderts enthält, darunter vom

Fjeiligkreuzthaler Ältar Multfd)ers zwei weib-
liche Fjeilige, ift kürzlich durch Prof. Julius Baum
in Stuttgart zu einem kleinen, aber hochinter-
effanten Mufeum fchwäbifcher Plaftik umge-
ftaltet worden. n.
Eine ftädtifdje Gemäldegalerie in
Kaffel
Bei der Eröffnung der heffifchen Landesaus-
ftellung hat kürzlich der Oberbürgermeifter
Scheidemann verraten, daß der Plan der Be-
gründung einer ftädtifcßen Sammlung demnächft
wohl feiner Verwirklichung entgegengehen wird.
Die neue Galerie foll in erfter Linie ein Sammel-
punkt der modernen heffifchen Kunft fein und
ihre tlnterkunft in dem alten Reßdenzfchloß der
Stadt Kaffel finden, wegen dejfen Überlaffung
an die Stadt gegenwärtig Verhandlungen mit
dem preußifd)en Staate fchweben. Seit Jahren
hat die Stadt von ßch aus bereits in dem an-
gedeuteten Sinne gefammelt und die bisher im
Rathaus untergebrachten Bilder würden als
Grundftock der neuen Galerie demnächft ins
Repdenzfchloß überführt werden. r.
Berlin
mährend die Ceftamentsumänderung des kürz-
lich verdorbenen Berliner Sammlers Markus
Kappel eine große Enttäufcßung für unfere Ber-
liner Mufeen bedeutete, hat der bereits anläßlich
der Eröffnung des Kaifer-Friedrich-Mufeums (1904)
großherzig hervorgetretene Spender Dr. James
Simon wiederum eine gefd)loffene Sammlung
nordifcher Kunft, hauptfäd)lich deutfcher Skulp-
turen des Mittelalters und der Renaiffance dem
noch im Entftehen begriffenen „Mufeum für ältere
deutfche Kunft“ zum Gejchenk gemacht. Es ift die
erfte große Schenkung, die den neuen Mufeums-
bauten zufällt. Vorläufig ift ein Ceil diefer Samm-
lung in dem Durchgangsraum vor der Bafilika im
Kaifer-Friedrich-Mufeum zur Äufftellung gelangt;
fpäterhin foll die Sammlung, ebenfo wie es mit
den italienifchen Arbeiten im erften Stockwerke
des Kaifer-Friedrich-Mufeums gefchehen ift, als
eine gefchloffene Sammlung in dem Neubau zur
Äufftellung gelangen. K. S.
Dresden
Der Direktor der ftädtifchen Kunftfammlungen,
Dr. Paul F. Schmidt, berichtet in einem kleinen
Führer über die Neuerwerbungen des Stadt-
mufeums. Die erfte Äusftellung derfelben ver-
einigt ttlerke der älteren Dresdner Künftler bis
etwa 1870. ünter diefen feien Arbeiten des fäch-
fifchen Fjofmalers Dietrich, der Landfehafter Ädrian
3ingg, Joh- Chr. Klengel, Craugott Faber und
Frenzei, von fpäteren folche von Ludwig Richter,

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