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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 12.1920

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Heft 21
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Rohde, Alfred: Das Kunstmuseum des Oberalten Peter Friedrich Röding und seine Versteigerung im Jahre 1847, [2]: ein Beitrag zur Geschichte der öffentlichen und privaten Sammeltätigkeit in Hamburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.27227#0831

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Das Kunftmufeum des Oberalten Peter Friedrid)
Röding und feine Verweigerung im Jat)re 1847
Ein Beitrag zur Gefct)id)te der öffentlichen und privaten Sammel-
tätigkeit in Hamburg Mit 10 Abbildungen / Von ALFRED ROHDE-Hamburg
(Fortfe^ung aus Fjeft 19.)
Ein gewiffer Grundftock zu einer öffentlichen Sammeltätigkeit in Hamburg1 war fd)on
feit urdenklidßen 3eiten (bis ins 17. Jahrhundert zurückgehend) in Verbindung mit der
'Stadtbibliothek im Johanneum vorhanden; es war die Sammlung Hamburger Alter-
tümer. Sie entbehrte jedoch eines eigenen Fonds und einer gefonderten Verwaltung; fokam
es, daß fie nur bei befonderen Gelegenheiten fid) einer Vergrößerung erfreuen konnte,
infolgedeffen alfo an eine fyftematifche Vermehrung im Sinne der neuen Mufeen nicht
zu denken war. Daneben hatte der Verein für Fjamburgifche Gefd)id)te eine gefonderte
Sammeltätigkeit von fid) aus begonnen, und man plante gerade, diefe beiden erften
öffentlichen Sammlungen zu vereinen, und hoffte dadurch, dem Hamburger Bürgertum
eine lehrreiche und fehenswerte Sammlung eröffnen zu können. Daneben beftand bei
der Stadtbibliothek der Grundftock zu einem Kupferfticl)- und einem Münzkabinett,
welches letztere gerade im Jahre 1847 durch die Tätigkeit des Gefandtfchaftskanzliften
Dr. Mordtmann einer wefentlichen Vermehrung entgegenfehen konnte. Die Kupferftid)-
fammlung und die Bücherei Rödings war fd)on zerftreut und nur weniges ift davon in
den Befibj der Stadt übergegangen. (Heiter war man mit der Naturalienfammlung ge-
kommen2. Schon die Anlagen aller Kabinette diefer 3eit zeigen, daß hier ihr eigent-
licher Schwerpunkt lag. F)ier wurden die Übernahmeideen von einem fd)on in fid)
organifierten naturwiffenfd)aftlid)en Verein getragen, und er hat auch wohl im wefent-
lichften dazu beigetragen, daß die Rödingfcße Naturalienfammlung in das öffentliche
Mufeum überführt werden konnte. Diefer Geil der Sammlung einfd)ließlid) einer reichen
Conchylienfammlung konnte fomit durch die Opferwilligkeit der Mitbürger für 5000 Mk. Cur.
erworben werden. „Um den Namen Rödings als eines eifrigen Vertreters der (Uiffen-
fchaft auf diefe (Ueife der Nachwelt zu erhalten, wurden alle Gegenftände aus diefem
reichen Nad)laffe mit den (Horten ,aus Rödings Mufeum* bezeichnet.“
Für das eigentliche Kunftmufeum konnte Peterfen den Ankauf im ganzen nicht emp-
fehlen: er war fid) wohl bewußt, daß \)ier neben vielem (Hertvollen doch aud) viel
„Sammelfurium, welches durd) den 3ahn der 3^it an feinem urfprünglichen (Hert noch
bedeutend verloren haben mochte“ war, wie der üagwäd)ter in einer Notiz über die
1 Vgl. aud) Mielk, Vergangenheit und 3ukunft der Sammlung F>amburgifd)er Altertümer, Ham-
burg 1893.
2 Programm des Gymnafiums von Prof. Chr. Peterfen, Hamburg 1848, S. VII.

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