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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 14.1922

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Heft 1
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Der Büchersammler
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https://doi.org/10.11588/diglit.33342#0061

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Neue kofibare Büdjer
Die Fakfimile-öüiedergabe des Codex Hureus der Bayerifchen Staatsbibliothek in München
ift erfchienen! Eine neue Cat des Verlages Fjugo Schmidt in München und des Direktors
der Handfchriftenabteilung der Bayerifchen Staatsbibliothek Dr. Georg Leidinger, die
uns vor einem Jahre das Prachtwerk der „Meifterwerke der Buchmalerei“ befchert haben. Die
erften vier Cafeln diefes Clerkes waren dem Codex Äureus entnommen und hatten den kühnen
Güunfch erweckt, diefen Pergamentband in Großfolio, ein lüunderwerk von Buchmalerei, voll-
ftändig in der Größe und in den Farben des Originals wiedergegeben zu fehen. Eine der fchwierig-
ften und koftfpieligften Äufgaben war damit der deutfchen Reproduktionskunft geftellt, ift aber in
vollendeter deife gelöft worden, und die diffenfchaft, der Sammler und der Kunfiliebhaber
können nun diefes vielleicht fchönfte Cüerk mittelalterlicher Buchmalerei mühelos genießen und
durchforfchen. die diefer auf Veranlaffung Karls des Kahlen 870 vollftändig in Gold auf elfen-
beinfarbigem Pergament gefchriebene, mit einer unerfchöpflichen Fülle von Ornamenten und 3ierat
gefchmückte Cext der vier Evangelien bis in die feinften Einzelheiten reproduziert ift, das [teilt,
befonders in der Jetztzeit, eine Höchftleiftung der Cecßnik, vor allem des Farbendruckes, dar und
muß uns mit Stolz über eine folche Leiftung deutfcßer Buchkunft, aber auch mit Dank für die er-
füllen, die fie vollbracht haben. Das gefamte derk wird 253 farbige Cafeln im Format von
51X39 cm mit einer Bildgröße von etwa 40X30 cm und einen Cextband umfaffen, in dem
Leidinger die Gefchichte der Fjandfchrift darftellt und ihre kunftgefchichtliche Bedeutung würdigt.
Der erfte Band liegt nun vor und bringt die erften 50 Cafeln, von den graphifchen Kunftanftalten
F. Bruckmann in Gold und Farben meifterhaft auf Kunftdruckkartcn der Papierfabrik Carl Scheu-
feien gedruckt und in einen von 0. Fjorn in Leipzig gezeichneten roten Leinenband von der Groß-
buchbinderei Julius Hager in Leipzig gebunden (5400 M.J. Er enthält die Vorfagfeite mit dem
Bilde des Hbtes Ramwold, die acht herrlichen 3ierfeiten mit der Präfatio und dem Prologus des
Hieronymus und feiner didmung an den Papft Damafus, die berühmten Blätter mit dem Bilde
Karls des Kahlen, der Hnbetung des Lammes und des Chriftus mit den Propheten und Evange-
liften, die zwölf Kanones-Cafeln, die fechs Seiten mit dem Hrgumentum und Breviarium, das Bild
des Evangeliften Matthäus, die beiden 3ierfeiten mit dem Citel und den Änfangsworten und end-
lich 17 Cafeln mit dem Cext feines Evangeliums bis ins 12. Kapitel hmeinreichend. Das Ganze
eine blendende Pracht, eine neue ruhmvolle Verkündigung deffen, was deutfcpes Können in Ver-
gangenheit und Gegenwart zu vollbringen vermocht hat.
Äuch der Verlag Erich Steinthal in Charlottenburg, der 1918 Hauptmanns „deber“ mit
den Radierungen von Käthe Kollwitz herausgebracht hat, legt uns eine neue hervorragende
Leiftung vor: Richard Dehmels Gedichtbuch „Äber die Liebe“ mit 32 Originalradierungen
von dilly Jaeckel, unter Leitung von E. KI. Cieffenbach in Ciemann-Hntiqua von Otto v.Holten
gedruckt, in eine auf Bünde gefegte Kartonnage gelegt. Die Äuflage umfaßt 340 Stück, zum Ceil
auf Japan-Pergament mit den ßgnierten Radierungen in zwei 3ußänden oder einem 3uftande vor
der Schrift, zum Ceil auf ftarkem handgefdßöpften Bütten, und 30 Exemplare mit den eingedruckten

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