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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 17.1925

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Heft 21
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Der Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.42040#1100

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Bevorstehende Versteigerungen

wiederum gelungen, für ihre Herbstauk-
tion ein äußerst reichhaltiges Material zu-
sammenzubringen, das in mehreren Kata-
logen beschrieben wird. Es handelt sich zu-
nächst um einen mit vielen Lichtdruck-
tafeln ausgestatteten Katalog von Kupfer-
stichen alter Meister, der drei bekannte
Privatsammlungen umfaßt und umfang-
reiche Serien der großen Hauptmeister
Dürer, Rembrandt, S chongauer,
Mecken, Ostade, Leyden, der Klein-
meister usw. enthält. Dabei finden sich
zahlreiche Hauptblätter in erster Qualität,
und manches äußerst seltene Blatt, das
sonst nicht vorzukommen pflegt. Dieser Ka-
talog umfaßt ungefähr 1000 Nummern. Aus
einem königlichen Schlosse stammt der
Inhalt eines zweiten Katalogs. Kupfer-
stiche und Farbendrucke englischer
und französischer Meister des 18.
Jahrhunderts, etwa 700 Nummern. Diese
Sammlung wurde aus einem großen Be-
stand ausgewählt und enthält infolgedessen
ausschließlich gesuchte Blätter der her-
vorragendsten Künstler jener Zeit, und von
diesen meist stattliche Serien. Die schwar-
zen Drucke überwiegen naturgemäß die
Farbendrucke, zeichnen sich aber meist
durch ungewöhnlich schöne Qualität aus.
Endlich wird noch eine Sammlung alter
sächsischer farbiger Städte-An s i c h -
ten versteigert, die mehrere tausend Blatt
in 500 Katalognummern vereinigt. Es han-
delt sich wohl um eine der schönsten Pri-
vatsammlungen dieser Art, die es über-
haupt gibt. Man könnte beinahe von Voll-
ständigkeit reden, was um so mehr sagen
will, als diese Blätter besonders in tadel-
loser Erhaltung in den letzten 20 Jahren
fast gänzlich aus dem Handel verschwun-
den sind. Leipzig ist aus der Sammlung
ausgeschlossen, dagegen bildet Dresden
ungefähr ein Viertel des ganzen Bestandes
und einen Hauptreiz der Sammlung. Die
hier genannten Versteigerungen werden die
einzigen großen Auktionen alter Graphik
sein, die in diesem Herbst überhaupt statt-
finden. r.
MÜNCHEN
Am 1. Dezember 1925 versteigert Hugo
Helbing die „Gemäldesammlung eines
mitteldeutschen Kunstfreundes“. Die
Sammlung umfaßt nur 55 Gemälde; auf die-
sen engen Raum konzentriert sich die Zeit
von Spitzweg bis zu Liebermann. Die mar-
kantesten Namen dieser Zeiten sind hier

vertreten und geben einen interessanten
Überblick von Mitte des ig. Jahrhunderts
bis zur Gegenwart. Die Gründer der Münch-
ner Sezession sind vertreten durch F. v.
Stuck, H. v. Habermann, Albert v. Keller,
Fritz v. Uhde, Leo Samberger und Hein-
rich von Zügel. Die Sammlung läßt auf den
Geschmack und den guten Blick ihres
Schöpfers schließen. r.

BERLIN
Durch Zusammenlegung der beiden Fir-
men Graph. Kabinett J. B. Neumann und
der Kunsthandlung Karl Nierendorf wurde
in der Lützowstraße 33 ein neues Ausstel-
lungsunternehmen unter der Firma Neu-
mann & Nierendorf eröffnet. In sorgfäl-
tig gewählten wechselnden Ausstellungen
sollen die künstlerischen Strömungen unse-
rer Zeit gezeigt werden. r.
Nach Schluß der Redaktion
DER NEUE DIREKTOR DES
STÄDT. MUSEUMS ZU ERFURT
Zum Leiter des Städt. Museums in Er-
furt ist Dr. Herbert Kunze gewählt wor-
den. Dr. Kunze promovierte 1922 in Halle
bei Prof. Paul Frankl, war dann als Assi-
stent am Landesmuseum in Oldenburg
tätig Und versah seit einem Jahr das Amt
des Inventarisators der Provinz Sachsen in
Erfurt. Sein großes, grundlegendes Werk
über „Die Plastik des 14. Jahrhunderts in
Sachsen und Thüringen“, herausgegeben
vom deutschen Verein für Kunstwissen-
schaft, sowie ein kleinerer Band über „Die
gotische Skulptur in Mitteldeutschland“
haben seinen Namen in den kunstwissen-
schaftlichen Kreisen Deutschlands bekannt
gemacht. e.—
JENA
Karl Crodel, der ausgezeichnete Jenaer
Maler, hat in einem Treppenhaus des Uni-
versitätsgebäudes eine fortlaufende Reihe
von Wandgemälden geschaffen, die, Sze-
nen aus dem griechischen Befreiungs-
kämpfe darstellend, zu den bisher glück-
lichsten Schöpfungen des Künstlers ge-
hören. Die Malereien, die sich seitlich und
oberhalb des Eingangs zum archäologi-
schen Institut befinden, sollen demnächst
eingehender gewürdigt werden. P.

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