RUNDSCHAU
DIE NEUORDNUNG DES FRANKFURTER
KUNSTGEWERBEMUSEUMS
Am 3. April feierte der mitteldeutsche Kunst-
gewerbeverein und das Kunstgewerbemuseum
das 5o jährige Jubiläum ihres Bestehens. Erst
die bitteren Umstände der Nachkriegsjahre
zwangen den Verein das Museum dem Eigen-
tum und der Verwaltung der Stadtgemeinde
zu übergeben.
Anläßlich des Jubiläums erhielt das Museum
von der Stadt, privaten Gönnern und den er-
sten Firmen des ansässigen Kunsthandels
Geschenke aus allen Zweigen des Kunstge-
werbes. Dieser reiche Zuwachs und die Neu-
erwerbungen der letzten Jahre (die kunstge-
werblichen Objekte aus dem Linelschen Ver-
mächtnis, glücklicher Tausch mit dem hiesi-
gen historischen Museum und ausgezeichnete
Ankäufe) veranlaßlen den Direktor Prof. Ro-
bert Schmidt eine Neuordnung und Umgrup-
pierung des Museums vorzunehmen.
Der Erfolg ist erstaunlich. Durch denschmuk-
ken, hellen Anstrich der Säle, durch eine den
verschiedenen Gegenständen gemäße Aufstel-
lung im Licht wurde sowohl ein anderer
Raumeindruck gewonnen als auch eine kla-
rere, instruktivere Übersicht über den Ent-
wicklungsgang der Stile ermöglicht. Vor allem
erfreut jetzt der Eingangsraum mit den neu-
gewonnenen, prähistorischen und frühmittel-
alterlichen Gefäßen durch das künstlerisch
xind werklich hohe Niveau der ausgestellten
Objekte.
An Stelle der früher im Nebenraum befind-
lichen Werke des „Jugendstil“ mit ihren pro-
blematischen Linien und Kurven genießt man
heute antike Kleinkunst und griechische
schwarz- und rotfigurige Vasenmalerei von
grundorganischem Bau und edler Proportion
— gleichsam als Wertmaßstab für die Gegen-
stände der weiteren Säle.
Von den Hunderten von Kunstgegenständen
37 9
Abb. l. Prähistorische Lausitzer Urne mit Bautzener Zinnfassung
Um 1560
DIE NEUORDNUNG DES FRANKFURTER
KUNSTGEWERBEMUSEUMS
Am 3. April feierte der mitteldeutsche Kunst-
gewerbeverein und das Kunstgewerbemuseum
das 5o jährige Jubiläum ihres Bestehens. Erst
die bitteren Umstände der Nachkriegsjahre
zwangen den Verein das Museum dem Eigen-
tum und der Verwaltung der Stadtgemeinde
zu übergeben.
Anläßlich des Jubiläums erhielt das Museum
von der Stadt, privaten Gönnern und den er-
sten Firmen des ansässigen Kunsthandels
Geschenke aus allen Zweigen des Kunstge-
werbes. Dieser reiche Zuwachs und die Neu-
erwerbungen der letzten Jahre (die kunstge-
werblichen Objekte aus dem Linelschen Ver-
mächtnis, glücklicher Tausch mit dem hiesi-
gen historischen Museum und ausgezeichnete
Ankäufe) veranlaßlen den Direktor Prof. Ro-
bert Schmidt eine Neuordnung und Umgrup-
pierung des Museums vorzunehmen.
Der Erfolg ist erstaunlich. Durch denschmuk-
ken, hellen Anstrich der Säle, durch eine den
verschiedenen Gegenständen gemäße Aufstel-
lung im Licht wurde sowohl ein anderer
Raumeindruck gewonnen als auch eine kla-
rere, instruktivere Übersicht über den Ent-
wicklungsgang der Stile ermöglicht. Vor allem
erfreut jetzt der Eingangsraum mit den neu-
gewonnenen, prähistorischen und frühmittel-
alterlichen Gefäßen durch das künstlerisch
xind werklich hohe Niveau der ausgestellten
Objekte.
An Stelle der früher im Nebenraum befind-
lichen Werke des „Jugendstil“ mit ihren pro-
blematischen Linien und Kurven genießt man
heute antike Kleinkunst und griechische
schwarz- und rotfigurige Vasenmalerei von
grundorganischem Bau und edler Proportion
— gleichsam als Wertmaßstab für die Gegen-
stände der weiteren Säle.
Von den Hunderten von Kunstgegenständen
37 9
Abb. l. Prähistorische Lausitzer Urne mit Bautzener Zinnfassung
Um 1560