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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 19
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Sammler und Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0640

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Predella. Schwäbischer Sippenmeister um 1510 Die heilige Sippe
Aus der Sammlung Max Singewald, Versteigerung am 11. Oktober bei Bangel, Frankfurt a. M.

SAMMLER UND MARKT

AUKTIONSVORSCHAU IN
DEUTSCHLA N D
FRANKFURT a.M.
Rei Rudolf Rangel gelangen am n. Ok-
tober alte Meister zur Versteigerung, die in
erster Linie die Gemäldesammlung des Gene-
raldirektors Max Singewald, Leipzig, umfas-
sen. Der mit 4o Tafeln reich illustrierte, un-
ter der wissenschaftlichen Mitarbeit von Prof.
Dr. Fritz Traugott Schulz vom Germanischen
Museum herausgegebene Katalog nimmt in
kritischer Weise zu den Einzelstücken Stel-
lung.
Als bemerkenswert seien genannt: eine „hei-
lige Sippe“ vom schwäbischen Sippenmeister
um i5io; eine „Maria mit dem Kinde in einer
Landschaft“ von einem niederdeutschen Mei-
ster um i5oo, eines jener lieblichen Madon-
nenbilder, die für diese Zeit der Rlüte der
niederdeutschen Malerei typisch ist; ein ,,De-
votionalbild“ eines schwäbischen Meisters um
i45o; eine „Krönung Mariae“ eines süddeut-
schen Meisters der Donaugegend (um i5io),
dessen Darstellungsmotiv dem Dürer-ITolz-
schnitt vom Jahre i5io entnommen ist. Wei-
tere Werke der Donauschule aus der Mitte des
16. Jahrhunderts schließen sich an.
Gut vertreten sind die Meister der frühen
vlämischen Schule; vor allem verdient hier
das aus der Sammlung Sir W illiam Farrer
stammende Gemälde eines Antwerpener Mei-
sters um i5oo „Das Urteil Salomonis“ Er-
wähnung. Von Jost van Cleve findet sich eine
„Maria mit dem Kinde“ (früher Sammlung
Georg Voß, Berlin). Diesem Meister naheste-
hend ist das „Kreuzigungsbild“ eines vlämi-

schen Meisters um i53o. Ein sehr interessan-
tes Stück der Sammlung ist auch das vlämi-
sche Hausaltärchen um 1/190.
Aus dem späteren 16. Jahrhundert gibt es
u. a. eine „Dorfkirchweih“ von Pieter Brue-
ghel, von Paul Brill eine monogrammierte
„Phantasielandschaft“, von Frans Franckenll.
ein signiertes Gemälde „Joseph und seine
Brüder“.
Von den holländischen Landschafts- und Ar-
chitekturmalern finden sich Arbeiten von Jan
Asselyn, van Bioomen, ein signiertes Gemälde
von van Delen vom Jahre 1623, eine „Land-
schaft“ von Gaspard Dughet, Gemälde von .1.
van Goyen, Frans de Moni per, B. Peeters,
Frans Snyders, Swanevell, Vinkebons, Vroom,
Jan Weenix, de Witte u. a.
Unter den Sittenmalern des 17. Jahrhunderts
finden sich bezeiehnete Arbeiten von Bega,
Bogaert, Brakenburgh, Cornelis van Haarlem,
Cornelis Dusart, Heemskerck, Jerom Janssens,
J. M. Molenaer, A. Victoryns, Wyck u.a.—•
Unter den Porträts sind zu nennen Arbeiten
von Govaert Flinck mit dem aus der Samm-
lung Max Kann stammenden, bezeichneten
„Herrenbildnis“ vom Jahre 16^7, von Gott-
fried Kneller, ITendrick Gerritsz Pot u. a.
Am 18. Oktober folgt die Gemäldesamm-
lung neuerer Meister, vorwiegend der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts des Architekten
Alfred Kurhaupt, sowie aus anderem Besitz,
die u.a. Werke von Bartels, Bochmann, Corot,
Courbet, Gebier, lTerkomer, Leibi, Schreyer,
Slevogt, Sperl, Spitzweg, Stuck, Trübner,
Uhde. Zügel enthält. Anschließend gelangt
eine Sammlung von 18 hervorragenden Ori-
ginal-Bronzeplastiken Wilhelm Lehm-

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