Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

DOI Heft:
Heft 16
DOI Artikel:
Freund, Frank E. Washburn: Von den amerikanischen Museen, [2]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0569
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

Albert P. Ryder m ,, . , n „ w i • * Heimwärts
J Phillips Memorial Gallery, Washington
VON DEN AMERIKANISCHEN MUSEEN
VON FRANK E. WASHBURN FREUND
Fortsetzung aus Heft 15
Die Neuerwerbungen des Bostoner Museums Lind Schenkungen an dasselbe
umschließen zwei Gemälde von El Greco (»Heiliger Martin mit Bettler« und
»Austreibung aus dem Tempel«); einen »Heiligen Hieronymus« von Carpaccio;
einen Degas; eine Anzahl von graphischen Blättern, eine Steindorga aus Süd-
indien und einen sumerischen Kopf. — Nach dem Tode Monets hielt man eine
umfassende Gedächtnisausstellung dieses gerade in Boston besonders hochge-
schätzten Meisters ab. — Auch Cleveland, dessen heiter bewußt seine Mittel
auf den Erwerb einiger bedeutender Werke beschränkt, statt sie an zahlreiche
kleinere zu verschwenden, hat eine Anzahl wertvoller Neuerwerbungen zu
melden, so einen sog. »Polnischen Perserteppich«; eine seltene Elfenbein-
schnitzerei vom Niederrhein (auf dem Gebiet der Elfenbeinschnitzerei steht
dieses Museum jetzt mit an der Spitze); einen spätgotischen flämischen Wand-
teppich »Perseus und Andromeda« und Gemälde von Greco und Tintoretto.
Daß der neue Präsident Mr. John L. Severance in den Fußtapfen des verstor-
benen Mr. Wade zu gehen gedenkt, ist aus der Tätigkeit des Museums wäh-
rend des vergangenen Jahres deutlich sichtbar. Der Ankauf eines Odilon Redon
spricht für ein erwachtes Interesse an der modernen Kunst.
In dem Jahresbericht des Chicagoer Art Institute spricht Direktor Harshe mit
wohlerwogener Offenheit aus, daß, falls dem Museum nicht ein permanenter
Fond von 5 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt werde, man sich nicht in
der Bürgerschaft einbilden könne, ein »großes« Museum zu besitzen. Was der
Direktor indes trotz fehlender Mittel erreicht hat, ist bewunderungswürdig;
und durch meist ständige Leihgaben ganzer Sammlungen auf den verschiedensten
Gebieten ist das Museum in Stand gesetzt seinen Besuchern außerordentliches
zu bieten, wenn auch noch empfindliche Lücken offen bleiben. Durch die Helen
Birch-Bartlett-Sammlung moderner Franzosen in Verbindung mit der des Mr.
Martin A. Ryerson ist das Institute führend auf diesem Gebiete geworden. An
wichtigen Ausstellungen sei nur an die gotischer Wandteppiche erinnert. Von

555
 
Annotationen