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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 22
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Sammler und Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0780
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Kanapee und zwei Armsessel. Grünlackiert mit Gold
Aus der Versteigerung des Gesamtmobiliars Schloß Crossen a. d. Elster bei Paul Cassirer und
Hugo Helbing, Berlin, am 11. und 12. Dezember 1928

SAMMLER UND MARKT

VERSTEIGERUNGEN REI CASSIRER-
HELRING
Am 11. und 12. Dezember versteigern Paul
Cassirer und Hugo Helbing in Rerlin das Ge-
samtmobiliar des vom Feldmarschall
August des Starken Graf Flemming erwor-
benen Schlosses Crossen a.d. Elster, das
derselbe in einen prächtigen Barockpalast um-
wandeln ließ. Doch erst nach 1775 ließ einer
seiner Erben das Schloß ausbauen und im
Sinne des Zeitstils ausstatten. Die zur Verstei-
gerung gelangende Kollektion enthält außer
einigen Barock- und Rokokomöbeln vollstän-
dige Zimmereinrichtungen aus der Zeit des
Ausbaus, Einzelmöbel, Beleuchtungskörper,
Wandbespannungen, Supraporten, Öfen, alles
im Stile des frühen Klassizismus, meistens Er-
werbungen aus der Rostischen Kunsthandlung
zu Leipzig, die wohl dem damaligen Zeitge-
schmack gut entgegenkam.
Im Anschluß daran gelangt die antike Schmuck-
sammlung Eduard Gans zum Ausgebot.
Sammlungen antiker Schmucksachen sind seit
langer Zeit auf dem internationalen Auktions-
markt eine sehr seltene Erscheinung gewesen.
Um so größeres Interesse darf die vorliegende
Sammlung beanspruchen. Sie enthält Schmuck-
sachen und Gegenstände der Kleinkunst in
Gold, Edelstein, Glas und Bronze vom 8. Jahr-
hundert v. Chr. bis zum 8. Jahrhundert n.
Chr. Ägypten ist mit Halsketten und Anhän-
gern vom mittleren Reich bis zur Römischen

Zeit, Griechenland mit einer mykenischen
Glaskette, mit Ohrgehängen und Ringen, die
römische Goldschmiedekunst mit charakteri-
stischen Schmuckstücken vertreten. Man fin-
det in der Kollektion Teile des berühmten
Ganymedschmuckes ebenso wie spätantike und
frühchristliche Stücke.
Rudolph Lepke versteigert am [\. und 5.
Dezember die namhafte Porzellansamm-
lung Georg Spiegelberg. In der Kollek-
tion ist Meißen mit Geschirren der Frühzeit,
einige Stücke sind mit Heroldmalereien oder
mit der A.-R.-Marke versehen, und einer Reihe
Plastiken, darunter vielen Tierplastiken, am
stärksten vertreten. Die süddeutschen Manu-
fakturen (Nymphenburg, Höchst, Franken-
thal, Ludwigsburg u. a.) haben gute Geschirre
und Skulpturen der bedeutenden Modelleure
wie Bustelli und Melchior aufzuweisen. Unter
dem Wiener Porzellan finden sich einzelne Fi-
guren und größere Gruppen von Rang, unter
den Fürstenberger Plastiken zwei stattliche
Bisquitbüsten. Den deutschen Manufakturen
schließen sich Sevres mit Geschirren und
Wedgwood mit beachtenswerten Bisquitporzel-
lanen an. S
DER II. TEIL DER SAMMLUNG P. VON
OSTERMANN
IIugo IIe 1 b in g, München, versteigert die-
sen II. Teil vom 18. bis 20. Dezember. Mehr
noch als die im Oktober stattgefundene erste

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