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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 22
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Sammler und Markt
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lungen der Jahreszeiten von einem unbekann-
ten Meister fanden für 20000 M. einen Käu-
fer, das Bildnis eines blonden Knaben von
Grenze brachte i35oo M., eine Kinderszene
von Carle van Loo io5oo M., zwei kleine Ve-
duten von Hubert Robert 4oooo M. Die Ma-
donna von Cima wurde bei 55000 M., das
Bildnis eines Musikers von Tintoretto bei
26000 M. zugeschlagen. S

BERLIN
Die Moderne Galerie Wertheim zeigt
in den nächsten zwei Wochen eine kleine Aus-
wahl besonders schöner Blätter aus dem gra-
phischen Werk von Prof. Max S 1 e v o g t.
Gleichzeitig veranstaltet die Abteilung „Alte
G r a p h i k“ eine Sonderausstellung ,,A 11 -
Berlin“. Daneben wird in neuer Abwand-
lung des Themas „Der Kupferstich als
Wandschm uck“ die interessante und deko-
rative Raumwirkung alter Blumen- und Tier-
bilder, sowie Landkarten und Kostümblätter
gezeigt.
MÜNCHEN
Die Galerie Thannhauser, die während
zwei Jahrzehnten ein vielbesuchter Mittel-
punkt des Kunstlehens in der bayerischen
Hauptstadt war, hat ihr altes Stammhaus in
München endgültig geschlossen und den Zen-
tralpunkt ihres Wirkens damit definitiv nach
Berlin A'erlegt.
Was Thannhauser für München, zumal in der
Vorkriegszeit, bedeutet hat, läßt sich mit we-
nigen Worten kaum umschreiben. Hier wurde
die große europäische Bewegung der moder-
nen Kunst verdeutlicht, aber auch die besten
deutschen Künstler wie Corinth, Liebermann,
Thoma, Trübner gehörten neben den großen
Franzosen des Impressionismus und der Mo-
derne zu den wichtigsten Erscheinungen, die
die Richtung dieses Münchner Salons bestimm-
ten, der sich übrigens auch entscheidend für
die jüngere Münchner Kunst eingesetzt hat.
Diese wird am meisten über den Weggang
Thannhausers aus München zu klagen haben.
n
DER RUISDAEL-KATALOG
Die erste monumentale Monographie über den
großen holländischen Maler Jacob van

R ui s d ac 1 von Jakob Rosenberg ist soeben im
Verlag Bruno Cassirer, Berlin, erschienen. Das
Werk enthält einen vollständigen Katalog aller
heute bekannten Bilder und Zeichnungen des
Künstlers (700 Nummern) und i58 Abbildun-
gen im Lichtdruck. Von dem Werk erscheint
eine numerierte Auflage von nur 36o Exem-
plaren.
ALBRECIIT DÜRER IN DEN ALBERTINA-
FAKSIMILEDRUCKEN
Diese 56 Blätter von Dürer, deren Wiedergabe
der Verlag von Anton Schroll & Co. in
Wien besorgt hat, sind künstlerisch und re-
produktionstechnisch ein Ruhmestitel inner-
halb der oft bewunderten Reihe von Faksi-
miledrücken nach Originalen der Wiener Al-
bertina und anderen Sammlungen. Die Ein-
drücke, die das eben zu Ende gehende Dürer-
Jahr hinterläßt, werden durch diese Wieder-
gaben nur verstärkt, weil hier kaum noch ein
Abstand zwischen dem Original und der Re-
produktion besteht. Dazu ist liier ein Mittel ge-
geben, in die Weite zu wirken, weil die Preis-
stellung überraschend niedrig ist. Ich persön-
lich ziehe z. B. eine derartige Wiedergabe nach
den Dürerschen Aquarellen jeder mittelmäßi-
gen Originalgraphik vor und bin dankbar für
diesen Besitz, zumal ja die Originale leider
nicht mehr zu haben sind. (Übrigens hat den
Vertrieb dieser Blätter für Deutschland der
Verlag Amsler & Ruthardt in Berlin.)
Biermann
ENGLISCHE GRAPHIK
Das Kupferstich-Kabinett der Berliner Mu-
seen bat als Geschenk von Mr. Barlow in Lon-
don eine Anzahl von wertvollen Blättern mo-
derner englischer Graphik erhalten. Darunter
ist das Bildnis, das Augustus John von dem
irischen Nobelpreisträger Yeats radiert hat, die
„Fundamentierung eines Wolkenkratzers“ von
Muirhead Bone, der „Abend am See“ von Sir
I). Y. Cameron, Radierungen von Nixon, Les-
Jie Brockhurst, Francis Dodd und anderen.
BERICHTIGUNG
Der Verfasser des im letzten Hefte erschiene-
nen Grünewrald-Aufsatzes heißt nicht — w ie es
dem Satzfehlerteufel anzunehmen beliebte —
Marc, sondern Max Grunwald. Seine Adresse:
Berlin-Wittenau, IIauptstr.37. n

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