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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

DOI issue:
Heft 23
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Wescher, Paul: Baldung und Celtis
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0785
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BALDUNG UND CELTIS

VON P. WESCHER

Baidung kommt spät zu den antiken Stoffen, um sie dann in der erstaunlichsten
Auffassung und in seiner reifsten Gestaltungsweise mit breiter Leidenschaft
neu zu durchdringen. Starke geistige Einwirkungen sind vorauszusetzen, die
ihn vom Religiösen plötzlich zum Mythologischen führten, um jene in der
deutschen Malerei fast vergleichslosen Bilder des dritten und vierten Jahrzehnts,
den Merkur in Stockholm, Herkules und Antäus in Kassel, den Marcus
Curtius in München und den von Dresden neu erworbenen Mutius Scaevola
zu erklären. Curjel wies in seinem Buch bereits auf den deutschen Humanis-
mus als die Quelle dieser neuen Anschauung hin. — In seiner Abhandlung über
den deutschen Humanismus und seine Beziehungen zur Kunst gab Fr. Fr. Leit-
schuh (Studien und Quellen zu d. Kunstgesch. Collectanea Friburgensia 1912,
S. 151) einen Überblick über das Hineinwachsen der deutschen Kunst in das
Reich jener Ideen, die durch den Humanismus in Deutschland verbreitet wurden,
ohne Baidung in wesentlicher Rolle einzubeziehen. Wann Baidung nachweislich
mit der Welt der Humanisten in ihrem bedeutendsten Vertreter Conrad Celtis in
Berührung kam, dafür möchte dieser Beitrag einen weiteren Beleg bieten.


Abb. 1. Aus Celtis, Libri Amorum Nürnberg 1502

52 Der Cicerone, XX. Jahrg., Heft 25

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