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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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Heft 6
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Kunst-Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0201
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brabantischen Anfängen ähnlich und fast mit den
gleichen künstlerischen Mitteln dem Leben der
Bauern und Arbeiter nachgegangen ist. Diese rmd
vielc andere Erkenntnisse vermittelt der klugeText
von Paul Golin, der irn ganzen ein Werk geschaf-
fen hat, dessen Bedeutung man auch außerhalb
von Belgien dankbar anerkennen wird.

Biermann

GILLES DE LA TOURETTE: POUSSIN. Les
EditionsRieder. Paris. 1929.

Wenngleich über den Meister Poussin durch den
Franzosen Emile Magne und durch die Deutschen
Walter Friedländer und Grautoff bereits abge-
schlossene Monographien vorlicgen, so diirfte die-
ses 'anspruchslose, kleine Buch über den hochge-
schätzten Maler willige Aufnahme finden.

Die chronologische Bilderbeschreibung ist ge-
schickt in die Lebensbiographie eingefügt, die gei-
stige Entwicklung des Künstlers leicht faßlich für
jedermann gegeben. Der Yerfasser schildert Pous-
sin als erdhaften Menschen aus dem Kleinbürger-
tum, der der Natur zeitlebens bis zu seinem Auf-
stieg in Paris nahestand. Er wägt innerhalb
des Oeuvre die verschiedenen Perioden gegenein-
andcr ab, ebenso Bild gegen Bild. Neben Pous-
sins Intuition und Begabung bewundert de la Tou-
rette dessen Instinkt für das Technische der Male-
rci. Der intelligenten Yerwendung von warmen
und kalten Farben verdanke der Künstler einen
Teil seiner Wirkung »II n’y a pas de tons brutale-
ment chauds ou froids, mais un grand nombre de
nuances faisant bien masse les unes avec les autres
et correspondant ä oetle unite. Les parties froids
sont dans la lumiere, les chaudes dans l’ombre.«

Schwabacher

KUNSTHISTORISCHE S’J'LDIEN l)ES PRO-
VINZIAL-MUSEUMS HANNOVER, herausge-
geben von Alexander Dorner. Hildes-
heim, August Lax-Verlagshandlung Bd. I, 1926;

Bd. II, 1939-

Das Provinzialmuseum in Hannover, dessen Kata-
log in Kürze bei Ivlinkhardt & Biermann zu er-
scheinen beginnt, hat sich in den kunsthistorischen
Studien, einer Art Jahrbuch des Museums, ein
kunstgeschichtlich wichtiges Instrument geschaf-
fen, das iiber die beiden bereits crschienenen
Bände hinaus hoffentlich weitere Nachfolger fin-
den wird. Sie enthalten, durch Abbildimgen rcich
unlerstützt, inleressante Abhandlungen iiber Samm-
lungsgegenstände des Museums, über Kunstwerke
des niedersächsischen Kunstgebietes. Über den
kunstgeschichtlich bedeutsamen Beitrag über die
Plastik der Lüneburger Goldenen Tafel (Ilerbert
von Einem), der fast den ganzen zweiten Band
einnimmt, wird hier von anderer Feder referiert.
werden. Nicht vergessen seien die zahlreichen Neu-
erwerbungen, deren Abbildungen den Aufsätzen
vorangeschickt wurden, sie stammen teils aus der
cumberländischen Fideikommiß-Galerie, teils be-
treffen sie sonstige Erwerbungen aus den Jahren
1924—1928. Außer den im Cicerone 1927, S. 157,
genannten Gemälden sind es vor allem: Flans Hol-
bein d. Ä., Ghristus und Maria auf Golgatha (sign.);
Ilans Baldung, rechter Schächer einer Kreuzigung;
Gemälde holländischer und fläinischcr Meister des
17. Jahrhunderts wie Dirk Hals, Berchem, Dujar-
din, Cornelis Vroom, Salomon ltuisdael, Carel
van Mander; ferner Landschaften von Norbert
Grund, August W. Schirmer, Wilhelm Busch,
Ilans Thorna, Renoir und Karl TTofcr. Scharf

Rembrandt Die Landschaft mit dem Turm (B. 218 III)

Aus der Versteigerung zweier ausländischer Sammlungen durch Hollstein & Puppel, Berlin

am 29. und 50. April

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