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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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Heft 8
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0260

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Raffael

Skizzenblatt

Aus einer Wiener Sammlung
Versteigerung durch G. G. Boerner, Leipzig, und Paul Graupe, Berlin, am 12. Mai in Berlin

führung des Unternehmens und die finanzielle
Sicherstellung hat die Stadt München übernom-
men. Die sämtlichen bayrischen Staatsmirtister und
die Direktoren der bayrischen Museen werden der
Veranstalturig ihre Förderung ängedeihen lassen.
Der führende Münchner Kunsthandel, der auch an
den Yorberatungen der Ausstellung beteiligt war,
hat es übernommcn, die Zeichnung eines Garan-
tiefonds in die Wege zu leiten. Die Geschäftsstelle
der Ausstellung, die am 26. Mai in den Stein-
z i m m e r n d e r M ü n c h n e r R e s i d e n z eröff-
net wird und bis Ende September dauert, befindet
sich im Residenzmuseum.

Der Arbeitsausschuß set.zl sich aus folgenden
Kunsthistorikern zusammen: Geheimrat Dr. Phi-
lipp Maria Halm, Direktor Dr. Eberhard Hanf-
s t a e n g 1, Prälat Dr. Michael II a r t i g, Monsignore
Dr. Richard Hoffmann, Direktor Dr. Friedrich
Hofmann, Direktor Dr. Georg Lill und Dr.
Hubert W i 1 m. II. W.

BASGIIKIRTZEFF- AUSSTELLUNG IN
LENINGRAD

Seit dem Hinscheiden der russisch-französischen
Malerin Maria Baschkirtzeff (1860—1884),
welche weniger durch ilire Kunst als durch ihre
eigenartigen Tagebücher weltbekannt wurde, sind
volle 45 Jahre verflossen, ohne daß in ihrem Ilei-
matlande je eine Schau ihres Gesamtschaffens ver-
anstaltet wurde. Und doch halle die Mutter der im

Alter von rund 24 Jahren verstorbenen Künstlerin
bereits 1908 dem Russischen Museum in Pe-
tersburg den ganzen Nachlaß, bestehend aus einem
Hundertvon Ölgemälden, vielen Zeichnungen, eini-
gen Skulpluren, als Geschenk überlassen. Von die-
sen Werken waren in den Vorkriegsjahren nur
einige wenige im genannten Museum ausgestellt,
und erst vor kurzem wurde daselbst zum ersten-
mal eine spezielle B aschkir tz e f f -S ch a u ar-
rangiert, welche in chronologischer Reihenfolge den
Entwieklungsgang der jungen Künstlerin seit ihren
Anfängen in der Academie Julien bis zu den letz-
ten, unvollendeten Porträts zeigte. Wie die mei-
sten Malerinnen, hat auch Maria Baschkirtzeff ihr
Bestes im Bildnis gegeben und in einigen Frauen-
porträts kam auch der russische Zug ihres Wesens,
psychologische Vertiefung und ein mannhafter
Wahrheitsdrang, am stärksten zum Vorschein.

P.E.

WIENER AUSSTELLUNGEN

Neuere chinesischeMalerei und japanische

Holzschnitte / Kalifala Sidibe /Werkbund-

Ausstellung

In der »Sezession« und in der »Neuen Galerie« hat
östliche Kunst vorübergehend Fuß gefaßt. In der
Sezession sind neuere Maloreien und Holzschnitte
ostasiatischer Herkunft zu sehen, in der NeuenGa-
lerie Bilder des Sudanesen Kalifala Sidibe: Schöß-
linge alter Kulturen und naive, primitive Volks-
kunst.

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