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Claubergh, Andreas [VerfasserIn] [Verlag]; Hulsius, Heinrich [WidmungsempfängerIn] [Editor]; Herminghausen, Johann Peter [ZensorIn] [Editor]; Bock, Peter [ZensorIn] [Editor]; Engeling, Gerhard [ZensorIn] [Editor]; Loyson, Johann Jacob von [BeiträgerIn] [Editor]; Küppelstein, Peter [BeiträgerIn] [Editor]; Olivier, Adolphus [BeiträgerIn] [Editor]
Cosmographia Sacra, Oder Heilige Welt-Beschreibung: Jn welcher Gründlich und eigentlich beschrieben werden alle die Geschöpfe/ die Gott der Allmächtige in den ersten sechs Tagen gemacht; Der höchste Himmel mit seinen Engeln; ... auch die Liechter des Firmaments/ die Vögel/ die Fische/ die Thiere/ und der Mensch. Samt einer Hieroglyphischen oder Emblematischen und Figürlichen Vorstellung, wie meistentheils alle diese Dinge Sinnbildender und geistlicher weise in Gottes Wort gebracht werden. Wobey ... (Erster Thejl): Begreiffende die Wercke der Drey Ersten Tagen — Kassel, Jm Jahr 1700 [VD18 90769880]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.49032#0660
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614 Der Biblische Baumgarce.
Stielen. Seme -berste spitze / sagt Plinius / ist ein Wald / und be-
schirmet sich mit grossen und ungeheuren Aeflen/ welche den Acker
weit und breit überschatten. Damm er von Homero / der schöne ge-
nennet wird; vonNicandro/ der schaetichte/ Wei! er mit sememSchatten
und Blattern gleichsam ein Sommer-Läger macht. Wersoitesick nicht
verwundern/ sind wiederümPlinilWorte/dassdiejer Baum aüeinüm
des schattens willen auß einem frembden Lande ist gehotet w0r,
den^ Er isterstticküberdasIonrjche Meer in dreInsulDiomedis
Ai /r. gebracht; von dannen ist er in Sicilien gekommen/ und so in Iras
jien; und gehöret allein unter die Bäume/ die Zoll thun/ dann die
Leute müssen darmit verzollen/ undfürden Schatten Zoll bezahl
len.Erift dannjederzeit ümseines angmehmen schattens willen in den Garten/
um die Hauser her / und auffden Straffen gepflantzet worden; der Wandel-
platz um die Academi zu Athen / ist mit lauter Ahorndaumen besetzt gewesen.
In dem Velicerner Feldesol ein Ahorn/ als ein Gebau / gleich einem Eß-
Saal gestanden haben/ so einen Haussen Gaste und Diener hat verfassen kön-
nen. Daher Grudins den Ahorn als etwas göttliches achtet; um welcher
Ursachen willen vielleichtSocraees bey dem Ahorn geschworen hat; worü-
ber er einer Gottloßheit ist beschuldiget worden. Daß dieser Baum in Syrien
nicht unbekant gewesen / mag man abnehmrn auß vorbesagten Worten Sy-
racbs. Er wächst sonst noch hauffig in Creta und in Lypern / und wird
auch gefunden in Italien. Er liebet wässerige Oerter / und an den Flüssen
und Bächen breitet ec seine Wurtzeln fern auß; deren eine an dem Canal bey
„ per Schul zu Athen zz. Füß lang solle gefunden seyn. Und der berühmte
s. bedeckte Gang Pomp ei; zn Röm solle imt Ahornbaumen / die am Was-
ser gestanden/ haussig/ nach schöner Ordnung/ besetzet gewesen seyn. Es ist
der Baum nicht gantz unfruchtbar ; dann er bringt erstlich bleiche Blumen
hervor / nach welchen kleine / rauhe / oder wollechte Beeren oder Knöpflein
erfolgen; welche doch wenig nütz sind. Man nennet jhn eine Wittib/ und sagt/
baß er einsam lebe/ und nicht gepaaret wolle segn; nemlicb mit andern zahmen
Bäumen; so kan der Wc'urstork die Gesellschasst des Ahorns nicht vertragen/
well er durch den Pracht seiner Blatter und Schatten vertilget wird. Daher
Marrialisvon Faustini Garten spricht : Er ist nickt gezierek mit
57. müssigen LNyrrthen/ Nock mit dem einsamen Ahorn/ ar»ck nickt
mit dem geschorenen Burbanm. Hierauß ist auch nun abzunehinen/
i. ^as von der.allegorischen Rede Ambrosn zu halten ist: In den Stäben
B"-». c.4 Gen.ZQ.Z7. sind dieGehemmüss derheiligenDreyeinig-
keic abgebildet, l^lemtich durch den Scyrax mirddasRäuchopfer
und
 
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