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Claubergh, Andreas [VerfasserIn]; Ernst, Anna [VerfasserIn eines Vorworts] [Hrsg.]; Weyer, Johann Leonhard [Verlag] [DruckerIn] [VerfasserIn eines Vorworts] [Hrsg.]; Neuhaus, Wilhelm [BeiträgerIn] [Hrsg.]; Sarn, Peter von [BeiträgerIn] [Hrsg.]
Cosmographia Sacra, Oder Heilige Welt-Beschreibung (Der Zweyte Theil): Jn welchem Gründlich und eigentlich beschrieben werden alle die Geschöpffe/ die Gott der Allmächtige am Vierten und Fünfften Tage der Welt geschaffen hat: Nemlich die Liechter an der Feste deß Himmels/ als Sonn/ Mond und Sterne/ samt den Planeten/ Fix-Sternen/ Cometen &c. Gleichfalls allerley Vögel/ fliegendes Ungeziffer/ Fische und allerhand Meer-Wunder. Samt einer Hieroglyphischen oder Emblematischen und Figürlichen Vorstellung/ wie meistentheils alle diese Dinge Sinnbildender und geistlicher Weise in Gottes Wort gebracht werden ... — Düsseldorf, 1718 [VD18 90769899]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49029#0249
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Die Jahre
Pabsts Marck-Tag und Erndce: sein Marck- Tag / an welchem er
feinen Kram und Waaren verkaufft; und seine Erndte/ in welchen er die
Beureln seiner armen Sckaven ledig macht / und mit dem Ablaß - Gelde
seine Schatz - Kisten füllet. Es ist wahr / daß er sich die Macht zuschreibt/
auß den überflüssigen Verdiensten der verstorbenen Heiligen/ vollkomme-
nen Ablaß zu ertheüm. Aber eine erschr öckilche Vermessenheit / also mit
dem grossen Wercke der Vergebung unserer Sünden zu spielen! denn
wenn die Verdienste der Heiligen von solcher Krafft und Würdigkeit
sind / daß sie anderer Menschen Sunden wegnehmen können; so können
sie Mittler des neuen Testaments genennet werden : welches doch
dem HErrn Christo Mein eigen ist. Doch die Heiligen haben selbst für,
ihre eigene Schuld nicht bezahlen können/ wie solre dann durch ihre Ver-
dienste für andere Bezahlung geschehen können? Sic/ die des Verdien-
stes und der'Gnaden emcs andern bedürffrrg sind / die können Mit ihrem
Verdienst keine Mittler für andere ftyn. Die beste Heiligen nun / die
jemals auffErden gelebt haben/ haben sagen müssen/ Vergib rms un^
Are Schulden; und darum haben sie weder für sich/ noch für andere/
Bezahlung thun können. Und weil sie das nicht haben thun können/ wie
können sie dann solche überflüssige Wercke und Verdienste hinterlassen
haben/ auß welchen dergleichen Ablaß mag spendieret werden? In Sum-
ma/ wann wirs recht betrachten/ so ist das Jubel-Jahr des Römischen
Pabstes nichts anders denn lauter Betrug; eine Ergetzlichkeit des Pabst-
thums; eine Befestigung des erdichteten Feg-Feuers ; ein Gespenst der
Teuffeln; eine Kramerey der Römischen Kirchen; ein Triumph der Pcib-
sten; und in der That eine Grund-Suppe des Geheimnisses der Unge-
rechtigkeit. Darum Luther die grösseste Ursache gehabt/ daß er wegen
dieser Schmdercy des Ablaß-Krams / den Anfang / gegen das Pabst-
thum zu predigen/ gemacht hat.
Sehet / das ist das jenige/ was ich zu sagen gehabt von den Lichtern
des Himmcls/von ihrem Zweck und Nutzm/worzu sie erschaffen sind/ und
von allem dem/was bey Gelegenheit darzu hat mögen gefüget werden. i v. so beym
Schließlich setze diese Meditanones und Nachsinnungen von der verdien Ta-
Zahl IV. noch hinzu. GÖTT / dessen Nähme in allen Sprachen Abttrachtet
mit 4. Buchstaben geschrieben wird / als im Hebrerscheu der Nähme
JEHOVA/ begreiffmde in derselben Sprach nur allein 4. Buchsta-
ben; wie auch der Nähme ^äon thut: im Swuschen Adad; im Griechi-
schen Tess: im Persischen S^rerim Türckrschen Abdi/ und Alla: im
Tartarischen Itga: im Böhmischen Buuh: rm Sclavonischcn Bolg
oder Bddg r im Jkaliämschcn Idio: im Spanischen Dros : im
Ff» FrauO-
 
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