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Claubergh, Andreas [VerfasserIn]; Ernst, Anna [VerfasserIn eines Vorworts] [Hrsg.]; Weyer, Johann Leonhard [Verlag] [DruckerIn] [VerfasserIn eines Vorworts] [Hrsg.]; Neuhaus, Wilhelm [BeiträgerIn] [Hrsg.]; Sarn, Peter von [BeiträgerIn] [Hrsg.]
Cosmographia Sacra, Oder Heilige Welt-Beschreibung (Der Zweyte Theil): Jn welchem Gründlich und eigentlich beschrieben werden alle die Geschöpffe/ die Gott der Allmächtige am Vierten und Fünfften Tage der Welt geschaffen hat: Nemlich die Liechter an der Feste deß Himmels/ als Sonn/ Mond und Sterne/ samt den Planeten/ Fix-Sternen/ Cometen &c. Gleichfalls allerley Vögel/ fliegendes Ungeziffer/ Fische und allerhand Meer-Wunder. Samt einer Hieroglyphischen oder Emblematischen und Figürlichen Vorstellung/ wie meistentheils alle diese Dinge Sinnbildender und geistlicher Weise in Gottes Wort gebracht werden ... — Düsseldorf, 1718 [VD18 90769899]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49029#0928
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906 Der Hieroglyphische Adler.
derlich mit allerley grossen und hohen Baumen / als Eichen / Ledern?
Fichten / Thannen / etc. Mer hie wird durch den Libanon verstanden das
gantze Jüdische Land/ und absonderlich Jerusalem die Haupt-Stadt
desselben; daß er aber dicselbige dm Libanon ncnnete/ kam daher/ weil
auff dem Berge die Ccdernso häufsig wuchsen/ von welchen er die Gleich-
nis nehmen wolte. Zluff diesen Libanon / nemlich für und in die Stadt
Jerusalem / kam der grosse / lang-geflügelte und sprenckllchte Adler/ der
mächtige König zu Babel / und belagerte sie. Gewißlich nicht anders als
durch Eingebung und Regierung GOttes: denn zn dieser Zeit stellete sich
Nebucatnezar an eine Weg-Scheide / duzween Wege Hergiengen/ und
LL-cL.liesse sieh daselbst wahrsagen/ welchen Weg erziehen solte/ ober auff
^-6,-7° dieAmmoniterlosisoltegehen/ oderauffJuda/ zu derftstcnSradtJe-
rusalem. Denn die Heydnische Könige/ wenn sie in den Streit ziehen
rvolten / pflegten sie ihre Wahrsager und Teuffels Künstler erstlich Rath
zu fragen / ob sie auch Sieg würden haben / und nachdem ihnen dieselbige
alsdenn riechen / thätcn sie. Und so machte es auch Nebucatnezar. Aber
GOtt regierte es also / daß er aussdie rechre Hand nach Jerusalem
zöge. Denn es ist allein GOtt / welcher der Königen Herrzen in sei^
F„V.2N r. ncr Hand hat/ und sie tenckee wie Wasser--Bäche / wohtt^
Er wi l.
Nimmt weg Mer was machte der Adler auffdem Libanon oder zu Jerusalem?
Er nahm erstlich denwipfel von einer Leder. Durch die Leder
rer/nemilch wird abgebildet das Königreich Juda / oder das Häuß Davids / welches
Sen Köllig, vor den Zeiten Nebucaknezars wie ein grünender/hoher und wolriechender
Cedcr-Vaum zu achten war. Wie den Bileam geweissaget:Deine woh-
anE2 4.-F. nungen/ O Israel/ hat der HErr gepflanrzet wie die Sandele
bäume/wiedie Leder--Bäume andenWassern.DcrWipffel die-
ses Eeder-Baums war der König des Jüdischen Reichs / damals der Kö-
2 ^5.24.- Iojachin/ein ^ohn Jojackims/welcher 8.Jahr alt war/da er König
- ward/und nur allein drey Monate und zehen Tage regierte/ und thatewas
K. dem HErrn übe! gefiel/wie sein Vatter gechan hatte. Deßwegen auch Ne-
btwatnezar von ihm habe pflegen zu sagen / daß von einem bösen Hun--
de kein guter Junge kommen könre / wie die Jüdische Historien
erzehlen. Diesen Jojachin belagerte denn Nebucatnezar m der Stadt
Jerusalem. Doch gienge Jojachin mit seinen Fürsten und Kämmerern
zum König zu Babel hinauß / und übergab die Stadt Jerusalem / und
liesse sich gefangen nehmen / und nach Babel wegführen. Welches ohne
Zweiffel geschehen ist durch den Rath des Propheten Jeremia/ welcher
 
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