Der Hieroglyphische Adler.
gebrochen / und selbige ins Krämer-Land gefuhret/ und sie daselbst in die
Kaussmans-Scadt gefetzekDenn dieses Räthsil gab ihnen deutlich gnug
zu erkennen/ daß ihr König/ famr den Furnembsten des Landes/ von
dem gewaltigen Könige zu Babel / nach Babel ins Gefängnis waren ge-
führet worden. Denn was ist doch betrübter / als daß ein Volck/ weiches
sich des wahren Gottesdienstes berühmt/ auß seinem Vatterlande/ von
seines G Otres Haufe / von Freunden und Gütern mit Gewalt wird wegs
geschlepper / und unter frembden / grausamen und barbarischen Menschen/
in Schmach / Spott und Schmertzen / ohne alle Hülffund Trost / lebm
7-7.- muß! Sie sirzen m der Finsternis und Todes--Scharren» Ein
gefangener G?ann/ mag man billig sagen/ist ein armer Mann/mit welchem
man Mitleydcn haben mag. Darum der Apostel sagt r Gedenket der
Gefangenen/als wäret ihr selber gefangen. Doch ist es / daß das
Gefängnis noch manchmal etwas Gutes in dem Sünder erwecket. Jo-
sephs Brüder dachten wenig an ihre grosse Sunde/ die sie wider ihren
Vatter und Bruder hatten begangen: Als sie aber in Egvpten gleich als
Gefangene gehalten / und von ihrem Bruder / den sie nicht kanten / für
Spionen und Kundschaffrer gescholten wurden/ wachte ihr Gewissen
K^.4-2.- uny spi-acheri untereinander: Das haben wir an unserm Bru--
der verschuldet. So giengs Manaffe / dem abgöttischen nnd übcrauß
gottlosen König in Juda zu / so lang es ihm wol gienge / hieß eö: wen»?
der HErr mir N^anasse und seinem Volcl* (durch die Propheten)
reden Ließ / merckren sie nichts darauf^: Als er aber ins Gesangs
nis und Elend gerieth/ siehete er vor dem HErrn seinem GOtt/
und demüthigte sich sehr vdr dem GGct seiner Väktsr. Ein
gleiches melden die Historien von Weneslaus einem König in Böh-
men/ der als er in einer Schlacht von seinenFeinden gefangen und hark
gehalten / gefraget ward/ was für ein Unterscheid wäre zwischen einem
Könige und Gefangenen / geantwortet: Dieser / daß em König nur an
das uldifche/ ein Gefangener aber an GOtt und Das himmlische gedächte;
als ich ein König war/lebte ich mir selbst; nun aber ich gefangen bin / lebe
ich meinem GOtt. Und so gienge es den Juden auch in der Babylonischen
Gefängnis.
Msgeist. Unterdessen erinnern wir uns bey dieser ihrer gefänglichen Weg-
ein Kreier, führung nach Babel / des geistlichen Babels; als welches uns auch in
Land und heiliger Schl isst vorkommt als ein Rrämer-Land und Rauffmans^
Sende. Dieses Babel hat feinen Kram und Handel mit allerlei) Wah-
ren / wie in ocr OfsinbahEiL Johannis zu sehen ist : Als mir Gold
, un-
gebrochen / und selbige ins Krämer-Land gefuhret/ und sie daselbst in die
Kaussmans-Scadt gefetzekDenn dieses Räthsil gab ihnen deutlich gnug
zu erkennen/ daß ihr König/ famr den Furnembsten des Landes/ von
dem gewaltigen Könige zu Babel / nach Babel ins Gefängnis waren ge-
führet worden. Denn was ist doch betrübter / als daß ein Volck/ weiches
sich des wahren Gottesdienstes berühmt/ auß seinem Vatterlande/ von
seines G Otres Haufe / von Freunden und Gütern mit Gewalt wird wegs
geschlepper / und unter frembden / grausamen und barbarischen Menschen/
in Schmach / Spott und Schmertzen / ohne alle Hülffund Trost / lebm
7-7.- muß! Sie sirzen m der Finsternis und Todes--Scharren» Ein
gefangener G?ann/ mag man billig sagen/ist ein armer Mann/mit welchem
man Mitleydcn haben mag. Darum der Apostel sagt r Gedenket der
Gefangenen/als wäret ihr selber gefangen. Doch ist es / daß das
Gefängnis noch manchmal etwas Gutes in dem Sünder erwecket. Jo-
sephs Brüder dachten wenig an ihre grosse Sunde/ die sie wider ihren
Vatter und Bruder hatten begangen: Als sie aber in Egvpten gleich als
Gefangene gehalten / und von ihrem Bruder / den sie nicht kanten / für
Spionen und Kundschaffrer gescholten wurden/ wachte ihr Gewissen
K^.4-2.- uny spi-acheri untereinander: Das haben wir an unserm Bru--
der verschuldet. So giengs Manaffe / dem abgöttischen nnd übcrauß
gottlosen König in Juda zu / so lang es ihm wol gienge / hieß eö: wen»?
der HErr mir N^anasse und seinem Volcl* (durch die Propheten)
reden Ließ / merckren sie nichts darauf^: Als er aber ins Gesangs
nis und Elend gerieth/ siehete er vor dem HErrn seinem GOtt/
und demüthigte sich sehr vdr dem GGct seiner Väktsr. Ein
gleiches melden die Historien von Weneslaus einem König in Böh-
men/ der als er in einer Schlacht von seinenFeinden gefangen und hark
gehalten / gefraget ward/ was für ein Unterscheid wäre zwischen einem
Könige und Gefangenen / geantwortet: Dieser / daß em König nur an
das uldifche/ ein Gefangener aber an GOtt und Das himmlische gedächte;
als ich ein König war/lebte ich mir selbst; nun aber ich gefangen bin / lebe
ich meinem GOtt. Und so gienge es den Juden auch in der Babylonischen
Gefängnis.
Msgeist. Unterdessen erinnern wir uns bey dieser ihrer gefänglichen Weg-
ein Kreier, führung nach Babel / des geistlichen Babels; als welches uns auch in
Land und heiliger Schl isst vorkommt als ein Rrämer-Land und Rauffmans^
Sende. Dieses Babel hat feinen Kram und Handel mit allerlei) Wah-
ren / wie in ocr OfsinbahEiL Johannis zu sehen ist : Als mir Gold
, un-