der wilden Thieren. Z7/
Auxomieer Streit gehabt mit einem Volck/ Strutophagrgenenntt/
und die Spitzen von des Oryx Hörern an statt der Spiessen gebraucht
halten. Dannenhero wo! abzunchmen / daß solche Hörner eine merck! iche
Härte müssen haben. Die Hörner aber / die heutiges Tages noch zu Ve-
nedig in S. Marx Kirchen und anderswo als em Rarität gezeiget wer-
den/ und von dem so berüchtigten / doch in der Welt nie gefundenen
Einhorn / sollen Herkommen seyn / find keine andere Hörner als von einem
gefangenen Sce Fische: welchen man auch eine nachtrückliche Krafft wi-
der den Gisst zuschreibt.
Aber jemand möchte sägen / daß der Oryx ein srembdeS/ und den
Juden unbekanntes Thier gewesen / eben so wol als der Rbmoceros und
Urochs: Sintemal Herodorus schreibt / daß die Oryges gezeugct wür-
den bey dem Ursprung des Fluß Tritons in Africa. Und andere / als
Agatarcbides / Strabo / Diodorus setzen ihnen chr Lager mitten in
dem innersten Thei! des Moren-Landes. Aber man muß wissen / daß der
Oryx auch ein sehr bekanntes Thier in Egypten gewesen. Eliamrs spricht:
Er habe von denEgypkcrn Horen sägen / daß der Oryx am
ersten den Aussgaug des Hunds-Sterns vermercke / und dass-
selbe mit seinem Vliesen zu erkennen gebe, plutarchus schreibt
auch hievon: Die Egypter fabeln von dem Oryge / daß er eine
Stimme hören lasse/ an dem Tage und in der Stunden / da
das Gestirn Gorhim / bey uns der Hunds-Stern genannt/
-auffgehet. Wiederum sagtElianus: Die Egypter sprechen/ wenn
der Oryx seinen Roth von sich gibt / so wendet er sieb allzeit
nach der Sonnen Auffgaug. Daher käme es / daß er von den Prie-
stern der Sonnen daselbst sehr gehastet/ und nach ihrem Gesetz unrein ge-
achtet wurde. Und weil fie auch sagten / daß der Oryx den Mond pflege
anzustarren / und gegen denselben zu schreyen / so achteten fie solches für ein
Zeichen der Verachtung/ als ob er ihre Göttin verfluchte. Und darum
wurde der Oryx von den Egyprern für einen Greuel gehalten. Auß allem
ist gnugsam zu schliessen / daß der Oryx den Egyptem gemein und be-
kannt gnug gewesen; und also auch den Israeliten / die nicht allein Nach-
daren des Egypten Landes waren / sondern auch über Lvo. Jahr darm-
mn gewöhnet hatten/ und sonst unter Salomons Regierung und
andern Königen mit den Egyptem im Bunde
stunden.
Vbb Dee
Auxomieer Streit gehabt mit einem Volck/ Strutophagrgenenntt/
und die Spitzen von des Oryx Hörern an statt der Spiessen gebraucht
halten. Dannenhero wo! abzunchmen / daß solche Hörner eine merck! iche
Härte müssen haben. Die Hörner aber / die heutiges Tages noch zu Ve-
nedig in S. Marx Kirchen und anderswo als em Rarität gezeiget wer-
den/ und von dem so berüchtigten / doch in der Welt nie gefundenen
Einhorn / sollen Herkommen seyn / find keine andere Hörner als von einem
gefangenen Sce Fische: welchen man auch eine nachtrückliche Krafft wi-
der den Gisst zuschreibt.
Aber jemand möchte sägen / daß der Oryx ein srembdeS/ und den
Juden unbekanntes Thier gewesen / eben so wol als der Rbmoceros und
Urochs: Sintemal Herodorus schreibt / daß die Oryges gezeugct wür-
den bey dem Ursprung des Fluß Tritons in Africa. Und andere / als
Agatarcbides / Strabo / Diodorus setzen ihnen chr Lager mitten in
dem innersten Thei! des Moren-Landes. Aber man muß wissen / daß der
Oryx auch ein sehr bekanntes Thier in Egypten gewesen. Eliamrs spricht:
Er habe von denEgypkcrn Horen sägen / daß der Oryx am
ersten den Aussgaug des Hunds-Sterns vermercke / und dass-
selbe mit seinem Vliesen zu erkennen gebe, plutarchus schreibt
auch hievon: Die Egypter fabeln von dem Oryge / daß er eine
Stimme hören lasse/ an dem Tage und in der Stunden / da
das Gestirn Gorhim / bey uns der Hunds-Stern genannt/
-auffgehet. Wiederum sagtElianus: Die Egypter sprechen/ wenn
der Oryx seinen Roth von sich gibt / so wendet er sieb allzeit
nach der Sonnen Auffgaug. Daher käme es / daß er von den Prie-
stern der Sonnen daselbst sehr gehastet/ und nach ihrem Gesetz unrein ge-
achtet wurde. Und weil fie auch sagten / daß der Oryx den Mond pflege
anzustarren / und gegen denselben zu schreyen / so achteten fie solches für ein
Zeichen der Verachtung/ als ob er ihre Göttin verfluchte. Und darum
wurde der Oryx von den Egyprern für einen Greuel gehalten. Auß allem
ist gnugsam zu schliessen / daß der Oryx den Egyptem gemein und be-
kannt gnug gewesen; und also auch den Israeliten / die nicht allein Nach-
daren des Egypten Landes waren / sondern auch über Lvo. Jahr darm-
mn gewöhnet hatten/ und sonst unter Salomons Regierung und
andern Königen mit den Egyptem im Bunde
stunden.
Vbb Dee