in die Rechenkunst.
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den Erklärungen, als Grund-und Lehrsätzen, ingleichen
den Aufgaben beygefüget werden, pfleget man dasjeni-
ge, was noch dunkel seyn möchte, zu erläutern, den
Nutzen der vorgetragenen Lehren anzudeuten, und alles
was etwa sonst nützlich zu wissen, beyzubringen.
Bis hieher gehet der gedachte Unterricht (§.4.)
§.2i. Solchergestalt gelanget man gleichsam Stuf-
fenweise von einer Wahrheit auf andere Wahrheiten,
und wird unterweilen eines aus dem andern mit nicht
wenig Scharfsinnigkeit hergeleitet. Weil nun dadurch
der rechte Gebrauch der Vernunft zugleich erlernet wer-
den kann, so rühmet man von der Mathematik (in welcher
die Arithmetik und Geometrie die ersten und wohl die
vornehmsten Theile sind) daß sie den Verstand des Men-
schen schärfe, das ist, geschickt mache, in alle Dinge, die
er erkennen lernet, tieferund richtiger einzusehen, als
ein anderer. Derowegen werden diejenigen dieses vor-^
trefflichen Nutzens, bey Erlernung der Arithmetik, nicht
theilhaftig, welche schlechterdinges nur derselben Re-
geln, wie sie in den Rechenbüchern insgemein beschrie-
ben sind, aber ohne gründliche Erkenntniß, und nicht
als eine Wissenschaft (§. z.) lernen.
§.22. Es haben zwar einige Mathematici sich die
Mühe genommen, unter andern Mathematischen Wis-
senschaften auch die Arithmetik nach der gedachten
Lehrart zu beschreiben: Allein eines (Heils haben sie ais
Mathematici, vornemlich nur von der Mathematischen
Rechnung geschrieben, das ist nur so viel, als zu den an-
dern Theilen der Mathesis nöthig ist; von der Oeco-
nomischen Rechnung aber, worunter insonderheit die so
sehr nützliche Kaufmannsrechnung, wenig oder nichts
erwehnet: Andexn Heils sind von ihnen öfters nur die
A 5 An-
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den Erklärungen, als Grund-und Lehrsätzen, ingleichen
den Aufgaben beygefüget werden, pfleget man dasjeni-
ge, was noch dunkel seyn möchte, zu erläutern, den
Nutzen der vorgetragenen Lehren anzudeuten, und alles
was etwa sonst nützlich zu wissen, beyzubringen.
Bis hieher gehet der gedachte Unterricht (§.4.)
§.2i. Solchergestalt gelanget man gleichsam Stuf-
fenweise von einer Wahrheit auf andere Wahrheiten,
und wird unterweilen eines aus dem andern mit nicht
wenig Scharfsinnigkeit hergeleitet. Weil nun dadurch
der rechte Gebrauch der Vernunft zugleich erlernet wer-
den kann, so rühmet man von der Mathematik (in welcher
die Arithmetik und Geometrie die ersten und wohl die
vornehmsten Theile sind) daß sie den Verstand des Men-
schen schärfe, das ist, geschickt mache, in alle Dinge, die
er erkennen lernet, tieferund richtiger einzusehen, als
ein anderer. Derowegen werden diejenigen dieses vor-^
trefflichen Nutzens, bey Erlernung der Arithmetik, nicht
theilhaftig, welche schlechterdinges nur derselben Re-
geln, wie sie in den Rechenbüchern insgemein beschrie-
ben sind, aber ohne gründliche Erkenntniß, und nicht
als eine Wissenschaft (§. z.) lernen.
§.22. Es haben zwar einige Mathematici sich die
Mühe genommen, unter andern Mathematischen Wis-
senschaften auch die Arithmetik nach der gedachten
Lehrart zu beschreiben: Allein eines (Heils haben sie ais
Mathematici, vornemlich nur von der Mathematischen
Rechnung geschrieben, das ist nur so viel, als zu den an-
dern Theilen der Mathesis nöthig ist; von der Oeco-
nomischen Rechnung aber, worunter insonderheit die so
sehr nützliche Kaufmannsrechnung, wenig oder nichts
erwehnet: Andexn Heils sind von ihnen öfters nur die
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