Spitze mit Kreuzblume. Rechts und links
begleiten den Bau reicheFialenbildungen.
Das Bildfeld wird am oberen Rande
durch einen stilisierten Wolkensaum ab-
geschlossen. Der ganze Aufbau lst vor
einen schwarzen Hintergrund gesetzt,
so daß die überall eingefügten wirbeln-
den Spruchbänder doppelt hell aufleuch-
ten. Rechts und links von der Schreins-
öffnung kmen weihrauchfässerschwin-
gende Engel. Unmittelbar anschheßend
an die Wandöffnung stehen auf Konsolen
zwei kleme Heilige, links Moses mit den
Gesetzestafeln und einem Spruchband,
rechts David m Zeittracht mit hohem
Hut, die Harfe in der Hand haltend,
wiederum von einem Spruchband um-
schlungen. Die Baldachine zu ihren
Häupten dienen zwei weiteren Heihgen
als Standkonsolen. Links ein heiliger
Papst mit Kelch und Hostie, auf seinem
Spruchband die Reste von Buchstaben;
rechts ein ritterhcher Heihger mit Pan-
zer und Schwert, Turban und Krone.
Die geringen Schriftreste auf seinem
Spruchband reichen zu einer Deutung
mcht aus. Außerhalb des Tabernakel-
bildfeldes, halb von diesem überschmtten,
erscheint die Gestalt eines mmbierten
Bischofs, der in der linken Hand den
Kreuzstab hält, mit der Rechten auf das
Tabernakel weist. Sein Gesicht zeigt
einen eigenartig frühen Typus mit regel-
mäßiger Zeichnung und den zu beiden
Seiten des Gesichtes symmetrisch gewell-
ten Haarlocken. Die Farben sind nur ganz schwach erhalten m einem roten Untergewand und einer grünen Glockenkasel.
Unmittelbar neben dem Tabernakelbild beginnt die Apsis 1m Dreifünftelschluß. Die beiden noch fehlenden Apostel-
bilder befinden sich auf den schmalen Wänden zwischen den Fenstern der Apsis. Zunächst die Darstellung von Johannes
und Thomas. Dieser ist scharf ins Profil gesetzt, mit lebhaft gestikulierenden Händen auf Johannes einredend, der lhm mit
einer Bewegung seiner rechten Hand zu antworten scheint. Der Raum, m dem sie stehen, lst, wie auch auf dem Nebenbilde,
wieder durch den perspektivisch gezeichneten Fußboden und Decke und durch eine primitive Rückwand mit Fenstern ange-
deutet. Hinter den Figuren auch dort wieder der hängende rotgoldene Brokatteppich. Der Verlauf der faltigen Gewänder
ist hier noch bewegter und unruhiger als auf dem ersten Bild. Johannes trägt ein schweres rotbraunes Brokatgewand und
darüber leicht über die Schulter gelegt einen weißen Mantel. In der Linken hält er den Kelch, dem eine Schlange entsteigt.
Das Gewand des Thomas ist blau, darüber ein weißer Mantel mit dunkler Innenseite und Kragenaufschlag, mit der Linken
schultert er den Winkelstab. Am unteren Rande sind wieder m großen Lettern die Namen der beiden Heihgen aufgeschrieben.
An der benachbarten, durch das Fenster getrennten Wand stehen die beiden Apostel Philippus und Thaddäus m breiter
Frontalstellung nebenemander m derselben Räumhchkeit wie auf dem eben besprochenen Bilde. Der rechts stehende Thaddäus,
mit der Linken die schwere Keule auf den Boden aufstützend, liest in einem Buche dem Phihppus vor, der sich lhm m lebhafter
Gegenrede zuwendet mit erhobener linker Hand. In der Rechten hält er mit gespreizter Bewegung einen langen Kreuzstab.
Fig. 388. Wertherbruch, Evang. Pfarrkirche. Wandtabernakel.
387
begleiten den Bau reicheFialenbildungen.
Das Bildfeld wird am oberen Rande
durch einen stilisierten Wolkensaum ab-
geschlossen. Der ganze Aufbau lst vor
einen schwarzen Hintergrund gesetzt,
so daß die überall eingefügten wirbeln-
den Spruchbänder doppelt hell aufleuch-
ten. Rechts und links von der Schreins-
öffnung kmen weihrauchfässerschwin-
gende Engel. Unmittelbar anschheßend
an die Wandöffnung stehen auf Konsolen
zwei kleme Heilige, links Moses mit den
Gesetzestafeln und einem Spruchband,
rechts David m Zeittracht mit hohem
Hut, die Harfe in der Hand haltend,
wiederum von einem Spruchband um-
schlungen. Die Baldachine zu ihren
Häupten dienen zwei weiteren Heihgen
als Standkonsolen. Links ein heiliger
Papst mit Kelch und Hostie, auf seinem
Spruchband die Reste von Buchstaben;
rechts ein ritterhcher Heihger mit Pan-
zer und Schwert, Turban und Krone.
Die geringen Schriftreste auf seinem
Spruchband reichen zu einer Deutung
mcht aus. Außerhalb des Tabernakel-
bildfeldes, halb von diesem überschmtten,
erscheint die Gestalt eines mmbierten
Bischofs, der in der linken Hand den
Kreuzstab hält, mit der Rechten auf das
Tabernakel weist. Sein Gesicht zeigt
einen eigenartig frühen Typus mit regel-
mäßiger Zeichnung und den zu beiden
Seiten des Gesichtes symmetrisch gewell-
ten Haarlocken. Die Farben sind nur ganz schwach erhalten m einem roten Untergewand und einer grünen Glockenkasel.
Unmittelbar neben dem Tabernakelbild beginnt die Apsis 1m Dreifünftelschluß. Die beiden noch fehlenden Apostel-
bilder befinden sich auf den schmalen Wänden zwischen den Fenstern der Apsis. Zunächst die Darstellung von Johannes
und Thomas. Dieser ist scharf ins Profil gesetzt, mit lebhaft gestikulierenden Händen auf Johannes einredend, der lhm mit
einer Bewegung seiner rechten Hand zu antworten scheint. Der Raum, m dem sie stehen, lst, wie auch auf dem Nebenbilde,
wieder durch den perspektivisch gezeichneten Fußboden und Decke und durch eine primitive Rückwand mit Fenstern ange-
deutet. Hinter den Figuren auch dort wieder der hängende rotgoldene Brokatteppich. Der Verlauf der faltigen Gewänder
ist hier noch bewegter und unruhiger als auf dem ersten Bild. Johannes trägt ein schweres rotbraunes Brokatgewand und
darüber leicht über die Schulter gelegt einen weißen Mantel. In der Linken hält er den Kelch, dem eine Schlange entsteigt.
Das Gewand des Thomas ist blau, darüber ein weißer Mantel mit dunkler Innenseite und Kragenaufschlag, mit der Linken
schultert er den Winkelstab. Am unteren Rande sind wieder m großen Lettern die Namen der beiden Heihgen aufgeschrieben.
An der benachbarten, durch das Fenster getrennten Wand stehen die beiden Apostel Philippus und Thaddäus m breiter
Frontalstellung nebenemander m derselben Räumhchkeit wie auf dem eben besprochenen Bilde. Der rechts stehende Thaddäus,
mit der Linken die schwere Keule auf den Boden aufstützend, liest in einem Buche dem Phihppus vor, der sich lhm m lebhafter
Gegenrede zuwendet mit erhobener linker Hand. In der Rechten hält er mit gespreizter Bewegung einen langen Kreuzstab.
Fig. 388. Wertherbruch, Evang. Pfarrkirche. Wandtabernakel.
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