7 VI. Das frühe Mittelalter in Deutſchland u. d. ſog. roman. Stil
bb. 41. Hildesheim. St. Eodehard. Außeres.
Jnnenbau ſind in ebenſo vollkommener Einheit mit dem Organismus
des Baues wie das Baudetail, das ſich nie über ihn hinausdrängt,
um nicht durch eigenes Ceben die größere harmonie zu ſtören. Wir
haben in der romaniſchen Kirche das organiſch vollkommenſte Bau-
werk zu ſehen, das ſeit dem doriſchen Tempel geſchaffen worden iſt.
Daß unſere Zeit das bisher nicht erkannt hat, liegt daran, daß ſie
Reichtum mit Schönheit verwechſelt und ſo dazu kam, den romaniſchen
Bau mit dem Worte langweilig abzutun, anſtatt ſeinen Stil zu verſtehen.
Man muß lernen, architektoniſche Klarheit und architektoniſche Schön-
heit als eines zu nehmen, wenn man dieſen Werken gerecht werden will.
Es kommt hinzu, daß der Grundtpus ſchon früh umgeformt worden
iſt und wichtige Denkmale zugrunde gegangen ſind, ſo daß es ſchwer
hält, die klaſſiſche Form herauszuſchälen. Das ſächſiſche Cand, aus dem,
wie wir ſahen, in der Blütezeit des Stiles die deutſchen Kaiſer erwuchſen,
hat ſie vielleicht am klarſten, am vollkommenſten ausgeprägt.
St. Godehard in hildesheim (bb. 41) iſt ein klargeformtes, edles
Wert des frühen 12. Jahrhunderts. Jeder Teil des Grundriſſes, Mittel-
ſchiff und Seitenſchiffe, das ſie ſchneidende Querſchiff und die ltar-
bb. 41. Hildesheim. St. Eodehard. Außeres.
Jnnenbau ſind in ebenſo vollkommener Einheit mit dem Organismus
des Baues wie das Baudetail, das ſich nie über ihn hinausdrängt,
um nicht durch eigenes Ceben die größere harmonie zu ſtören. Wir
haben in der romaniſchen Kirche das organiſch vollkommenſte Bau-
werk zu ſehen, das ſeit dem doriſchen Tempel geſchaffen worden iſt.
Daß unſere Zeit das bisher nicht erkannt hat, liegt daran, daß ſie
Reichtum mit Schönheit verwechſelt und ſo dazu kam, den romaniſchen
Bau mit dem Worte langweilig abzutun, anſtatt ſeinen Stil zu verſtehen.
Man muß lernen, architektoniſche Klarheit und architektoniſche Schön-
heit als eines zu nehmen, wenn man dieſen Werken gerecht werden will.
Es kommt hinzu, daß der Grundtpus ſchon früh umgeformt worden
iſt und wichtige Denkmale zugrunde gegangen ſind, ſo daß es ſchwer
hält, die klaſſiſche Form herauszuſchälen. Das ſächſiſche Cand, aus dem,
wie wir ſahen, in der Blütezeit des Stiles die deutſchen Kaiſer erwuchſen,
hat ſie vielleicht am klarſten, am vollkommenſten ausgeprägt.
St. Godehard in hildesheim (bb. 41) iſt ein klargeformtes, edles
Wert des frühen 12. Jahrhunderts. Jeder Teil des Grundriſſes, Mittel-
ſchiff und Seitenſchiffe, das ſie ſchneidende Querſchiff und die ltar-