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Cohn-Wiener, Ernst
Das Kunstgewerbe des Ostens: Aegypten, Vorderasien, Islam, China und Japan : Geschichte, Stile, Technik — Berlin: Verlag für Kunstwissenschaft, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.61212#0045
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Abb. 27. Ägyptischer Halsschmuck. Fayence. Berlin, Museum.


iiigin Twosret (19. Dynastie) trägt, ist ein zierlicheres Gefäß, hat
Pflanzenform, während die schwereren Krüge Fruchtform waren.
Die Umdeutung der Natur, die den Sessel als Löwen formte, hat
ihn als geöffnete Lotosblüte gesehen. Die Gebrauchslogik ver-
langt, daß er einen Fuß bekommt, der sich mit breiter Sohle auf
den Boden stellt. Auch die Schale gliedert man nach ihren Teilen. Abb. 26
Die tiefe Rundung, die die Flüssigkeit aufnimmt, übersetzt man
gern in das Bild eines Teiches, den Rand in das des Ufers. Es
ist die Formausdeutung der Salbschalen. Auch die Technik geht
genau parallel, nur daß sie sich — was selbstverständlich ist —
ins Metallgemäße wandelt. Wie der Holzschnitzer seine Figuren
nach ihrem Umriß ausschnitt und die Innenform leicht durchmodel-
lierte, hat der Goldarbeiter jeden Umriß mit einem spitzen In-
strument scharf eingraviert und die Form, die er begrenzt, flach
herausgetrieben.
Um diese Hauptstücke der Edelschmiedekunst gruppiert sich die
ungeheure Menge der Einzelfunde von Ketten und Teilen, Perlen
 
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