SCHAHRIS JABS (KESCH) AK SERAI. SCHLOSZ DES TIMUR, 798 d.H. (1395/96). Taf. LII—LVI.
Lichte Weite der Pischtak-Öffnung 22,50 m, Tiefe des Iwan ohne die Flankentürme 12,70 m, Tiefe
des hinteren Raumes 8,70 m, Höhe des besser erhaltenen Westturmes etwa 38 m.
Erhalten ist der Hauptraum des Schlosses. Nach der Beschreibung des Clavijo lag er am Ende eines
quadratischen Hofes mit einem großen Wasserbassin, zu dem ebenfalls ein hohes Pischtak-Portal
führte. Davor lag ein Zugang, ebenfalls mit einem hohen Torgang, an dessen Seiten sich Zellen
für die Wartenden befanden. (Vgl. Guy Le Strange a. a. O. S. 207 ff.)
Das Datum 798 d. H. bezeichnet wohl die Vollendung des großen Hallenbaues. Clavijo, der 1404
in Kesch war, teilt mit, daß man damals seit 20 Jahren am Palast baute.
Der erhaltene Bau besteht im wesentlichen aus zwei Räumen, der hohen Iwan-Halle und dem kleineren
zimmerartigen Raum dahinter. Der Eingangsbogen, der zerstört ist, wird von zwei vorgeschobenen
Flankentürmen eingefaßt.
Tafel LIL Oben: Gesamtansicht des Schlosses von Norden.
Die Flankentürme mit großen Ziegelmustern in Hell- und Dunkelblau „Gott verlängere die Tage
des Sultans“, wozu im Schriftband noch Weiß als Füllung der Buchstaben tritt. Der Sockel des
östlichen zehnseitig, des westlichen neunseitig. Seitenlänge etwa 1,70 m. Eingangswand mit breitem
Fries mit geometrischen Ziegelmustern, von zwei schmäleren in Schmelzglasur gerahmt; der äußere
geometrisch ornamental, der innere Inschriftfries. Der Pischtakbogen bis auf einen undeutbaren
Randrest des Westansatzes zerstört. Nach Clavijo enthielt er das Bild eines Löwen und der Sonne,
offenbar symmetrisch. Dahinter Blick in die Iwan-Halle mit 5,50 m breiter Flachnische. Der Schmuck
in Schmelzglasuren auf sechseckigen Fliesen gebrannt. Die Wölbung darüber mit großen Ziegel-
mustern wie an den Türmen. Der Saum als Bogen ausgebildet mit geschnittener Blaufayence und
Pseudofliesen, wie in Samarkand, Schah Sindah. Wandabschluß der Halle mit zwei senkrechten Fries-
streifen in Schmelzglasur, der äußere als Netzwerk in Schwarz, Sattgrün, Blau und Weiß, der andere In-
schrift auf blauem Grund, beide bunt umsäumt. Die Inschrift enthält das Datum, der Raum dahinter ist
also wohl etwas jünger. An den beiden Ecken gewundene Säulen, die ältesten im Turan, von vier Wül-
sten gebildet mit den Grundfarben Blau, Weiß, Schwarz und Grün, auf ihnen Muster und Inschriften.
Dahinter Blick in den hinteren Raum. Er ist nur auf der Ostseite mit seiner Abschlußwand erhalten,
an der Westseite nur noch ein Feld. Der Schmuck besteht hier aus großen Feldern, drei an der Seiten-,
eines an der Abschlußwand. Darüber und darunter große Schriftfriese. Die Technik Fayencemosaik,
die Farben wie in Schirin Bika Aka (Schah Sindah Nr. 7), doch sind die Muster feiner und mannig-
faltiger.
Tafel LIL Unten: Die Rückseite, von Süden.
Roher Ziegelbau, auf jeder Seite in den drei Absätzen der Innenarchitektur. In jedem ein Treppen-
aufgang.
Tafel LIII. Derselbe Bau, Ostseite.
Blick auf die Flankierungstürme und die Rückwände. Unten zerstörter Rest von geometrischer Ziegel-
musterung wie an den Türmen, sicher Beginn einer Mauer, die den Hof hinter dem Schloß umgab.
Tafel LIV. Derselbe Bau, unterer Teil des Ostturmes und der östlichen Eingangswand. Vgl.
Beschreibung zu Taf. LIL
Tafel LV. Derselbe Bau, oberer Teil der Iwan-Wand.
Schmuck in bunten Schmelzglasuren auf sechseckigen Fliesen. Wichtig besonders der Blütengrund
der Bogenecken und der Inschrifttafel darüber, der in leuchtenden Farben auf dunkelblauem Grund
das Päonienmuster der späteren Perserteppiche zeigt. Rot und Gelb sind stark benutzte Farben.
Wölbung in Ziegelmustern. Saumplatte gebrannte Terrakotta, Kreismuster mit kleinen Ranken
gefüllt, nur die Oberfläche der Kreise lichtblau glasiert.
Die Reproduktion nach Farbphotographie.
Tafel LVI. Derselbe Bau, Dekoration des hinteren Raumes.
Erhaltene Ostwand. Auf dem Sockel kufisches Schriftband, desgleichen als oberer Abschluß.
Teilung in drei Felder. Rankenmotive farbig sehr energisch abgesetzt. Hauptfarben Schwarz, Grün,
Blau für die Gründe, außerdem Weiß, Rot und Gelb. Technik feinstes Fayencemosaik.
SCHAHRISJABS. MAUSOLEUM GUMBAS-I-SAIDIN. Taf. LVII.
Quadratischer Grabbau. 9,50 m Seitenlänge. Er enthält drei Grabsteine, der älteste der des Emir
Abul Muhanija, 859 d. H. (1454).
TafelLVII. Oben: Kuppel.
Trompensystem; weiß getüncht mit Spuren von reichem gemalten Ornament.
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Lichte Weite der Pischtak-Öffnung 22,50 m, Tiefe des Iwan ohne die Flankentürme 12,70 m, Tiefe
des hinteren Raumes 8,70 m, Höhe des besser erhaltenen Westturmes etwa 38 m.
Erhalten ist der Hauptraum des Schlosses. Nach der Beschreibung des Clavijo lag er am Ende eines
quadratischen Hofes mit einem großen Wasserbassin, zu dem ebenfalls ein hohes Pischtak-Portal
führte. Davor lag ein Zugang, ebenfalls mit einem hohen Torgang, an dessen Seiten sich Zellen
für die Wartenden befanden. (Vgl. Guy Le Strange a. a. O. S. 207 ff.)
Das Datum 798 d. H. bezeichnet wohl die Vollendung des großen Hallenbaues. Clavijo, der 1404
in Kesch war, teilt mit, daß man damals seit 20 Jahren am Palast baute.
Der erhaltene Bau besteht im wesentlichen aus zwei Räumen, der hohen Iwan-Halle und dem kleineren
zimmerartigen Raum dahinter. Der Eingangsbogen, der zerstört ist, wird von zwei vorgeschobenen
Flankentürmen eingefaßt.
Tafel LIL Oben: Gesamtansicht des Schlosses von Norden.
Die Flankentürme mit großen Ziegelmustern in Hell- und Dunkelblau „Gott verlängere die Tage
des Sultans“, wozu im Schriftband noch Weiß als Füllung der Buchstaben tritt. Der Sockel des
östlichen zehnseitig, des westlichen neunseitig. Seitenlänge etwa 1,70 m. Eingangswand mit breitem
Fries mit geometrischen Ziegelmustern, von zwei schmäleren in Schmelzglasur gerahmt; der äußere
geometrisch ornamental, der innere Inschriftfries. Der Pischtakbogen bis auf einen undeutbaren
Randrest des Westansatzes zerstört. Nach Clavijo enthielt er das Bild eines Löwen und der Sonne,
offenbar symmetrisch. Dahinter Blick in die Iwan-Halle mit 5,50 m breiter Flachnische. Der Schmuck
in Schmelzglasuren auf sechseckigen Fliesen gebrannt. Die Wölbung darüber mit großen Ziegel-
mustern wie an den Türmen. Der Saum als Bogen ausgebildet mit geschnittener Blaufayence und
Pseudofliesen, wie in Samarkand, Schah Sindah. Wandabschluß der Halle mit zwei senkrechten Fries-
streifen in Schmelzglasur, der äußere als Netzwerk in Schwarz, Sattgrün, Blau und Weiß, der andere In-
schrift auf blauem Grund, beide bunt umsäumt. Die Inschrift enthält das Datum, der Raum dahinter ist
also wohl etwas jünger. An den beiden Ecken gewundene Säulen, die ältesten im Turan, von vier Wül-
sten gebildet mit den Grundfarben Blau, Weiß, Schwarz und Grün, auf ihnen Muster und Inschriften.
Dahinter Blick in den hinteren Raum. Er ist nur auf der Ostseite mit seiner Abschlußwand erhalten,
an der Westseite nur noch ein Feld. Der Schmuck besteht hier aus großen Feldern, drei an der Seiten-,
eines an der Abschlußwand. Darüber und darunter große Schriftfriese. Die Technik Fayencemosaik,
die Farben wie in Schirin Bika Aka (Schah Sindah Nr. 7), doch sind die Muster feiner und mannig-
faltiger.
Tafel LIL Unten: Die Rückseite, von Süden.
Roher Ziegelbau, auf jeder Seite in den drei Absätzen der Innenarchitektur. In jedem ein Treppen-
aufgang.
Tafel LIII. Derselbe Bau, Ostseite.
Blick auf die Flankierungstürme und die Rückwände. Unten zerstörter Rest von geometrischer Ziegel-
musterung wie an den Türmen, sicher Beginn einer Mauer, die den Hof hinter dem Schloß umgab.
Tafel LIV. Derselbe Bau, unterer Teil des Ostturmes und der östlichen Eingangswand. Vgl.
Beschreibung zu Taf. LIL
Tafel LV. Derselbe Bau, oberer Teil der Iwan-Wand.
Schmuck in bunten Schmelzglasuren auf sechseckigen Fliesen. Wichtig besonders der Blütengrund
der Bogenecken und der Inschrifttafel darüber, der in leuchtenden Farben auf dunkelblauem Grund
das Päonienmuster der späteren Perserteppiche zeigt. Rot und Gelb sind stark benutzte Farben.
Wölbung in Ziegelmustern. Saumplatte gebrannte Terrakotta, Kreismuster mit kleinen Ranken
gefüllt, nur die Oberfläche der Kreise lichtblau glasiert.
Die Reproduktion nach Farbphotographie.
Tafel LVI. Derselbe Bau, Dekoration des hinteren Raumes.
Erhaltene Ostwand. Auf dem Sockel kufisches Schriftband, desgleichen als oberer Abschluß.
Teilung in drei Felder. Rankenmotive farbig sehr energisch abgesetzt. Hauptfarben Schwarz, Grün,
Blau für die Gründe, außerdem Weiß, Rot und Gelb. Technik feinstes Fayencemosaik.
SCHAHRISJABS. MAUSOLEUM GUMBAS-I-SAIDIN. Taf. LVII.
Quadratischer Grabbau. 9,50 m Seitenlänge. Er enthält drei Grabsteine, der älteste der des Emir
Abul Muhanija, 859 d. H. (1454).
TafelLVII. Oben: Kuppel.
Trompensystem; weiß getüncht mit Spuren von reichem gemalten Ornament.
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