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Bauer, Axel; Collitz, Hermann [Hrsg.]
Sammlung der griechischen Dialekt-Inschriften (Band 2): Epirus, Akarnanien, Altolien, Aenianen, Phthiotis, Lokris, Phokis, Dodona, Achaia und seine Colonien, Delphi — Göttingen, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.21835#0141
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[1597]

Die Orakelinschriften aus Dodona.

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zweiten selbständigen Anfrage. Allein auch das ist nicht richtig. Viel-
mehr bildet das Fragment b einen Teil der rechten abgebrochenen Hälfte
der Tafel α, auf welche es nach seiner Lostrennung zufällig aufgepresst
wurde, und wir gewinnen durch dasselbe die Möglichkeit, die Inschrift α
fast völlig sicher zu ergänzen. Ich lasse zunächst die beiden Fragmente
(welche, wie ich beiläufig bemerke, hinsichtlich der Grösse und des
Charakters der Schrift genau übereinstimmen) getrennt folgen und gebe
dann den Text, welcher sich mit Sicherheit aus ihrer Combination ergibt.

Die Tafel α ist an der linken Seite vollständig, die Buchstaben be-
ginnen hier unmittelbar an dem lotrechten Rande. Die Buchstaben des
Fragmentes b stehn — im Verhältnisse zur Inschrift α — auf dem Kopfe.

a. b.
Ζει Ναϊε Ε

r/.ετενει Γ αντώι Κ

αι δον ναι Ε αντώι Ε Τ

Ε . IIV Ο Υ fV I ΕI Κ τοις ανιόν Γ

5Θ....." Α^1ζ_

Α.......Ο

ΑΤΟΩΙΔ........

Zu α bemerke ich: Ζ. 3 Obwohl das erste α nicht unmittelbar am
Rande steht, scheint doch vor demselben nichts ausgefallen zu sein. —
4 Zwischen Ε und I kann nur ein Buchstabe fehlen. — 5 Die Lücke
zwischen Θ und f'asst genau 5 Buchstaben. — Unter Zeile 7 stehn
noch einzelne nicht zu deutende Buchstabenreste.

Massgebend für die Zusammensetzung des Textes beider Fragmente
ist die vorige attische Inschrift. Die Formeln derselben kehren in dieser
Inschrift in so auffälliger Weise wieder, dass sie ebenfalls von einem
Athener geschrieben sein muss.

Zusammengesetzter Text:

Ζεν Ατα<'ε[καί. //ιώνη, αίτεΐ υμάς vxä]
ϊλετενει *Ε[τεον*λ~](η)ς αντώι -/.[αϊ τηι γενε-\
αι, όονναι ε[ι:χάς] αντώι ^ΕτΙεον,λεϊ και τώι]
ε\_α](ντ)ον (ν)ϊεϊ κ[αι] τοις αντον (ε)[κ/-]
5 ό[νοις α]παοι[ν]......

,,Ο Zeus Naios und Dione, es bittet euch und fleht euch an Eteokles
für sich und sein Geschlecht, die Gebetswünsche zu gewähren ihm selbst,
dem Eteokles, und seinem Sohne und allen seinen Nachkommen".

Die Grösse der mittleren Lücke in den Zeilen 2 und 3 ist nach Zeile 4
genau zu bestimmen. In Zeile 4 fehlen nur 2 Buchstaben. Da nun die
obere rechte Ecke der Tafel α schräg abgebrochen ist und die Zeile 4 in
Folge dessen 2 Buchstaben mehr enthält als Zeile 3 und Zeile 3 wiederum
 
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