für unsere Kenntnis des deutschen Bilddrucks und der
Bildniskunde geworden sind.
Seit dem siebzehnten Jahrhundert kam es auch häu-
figer vor, daß tüchtigeKunsthändler aus den Kreisen der
Kupferstecher hervorgingen, die anfangs ihre eigenen
Platten, dann die anderer Graphiker in Verlag nahmen,
und schließlich auch historische Kunst in ihren Ge-
schäftsbereich einbezogen.
Aus engen Beziehungen zur Künstlerschaft und zu
Sammlerkreisen ist auch die Commetersche Kunsthand-
lung hervorgegangen, deren Begründer Ernst Harzen
als Kenner und Sammler mindestens so viel wie als Ge-
schäftsmann bedeutete. Ihm und seinem Nachfolger und
Freunde Commeter hat die Kunsthalle den wertvollsten
Stammbesitz ihrer graphischen Sammlung zu verdan-
ken. Im übrigen war Harzen als Radierer ein nicht
ungeschickter Dilettant. Und der gegenwärtige Inhaber
seines Geschäftes, Suhr, ist der Abkömmling einer Ham-
burger Künstlerfamilie.
Unter solchen Umständen war es denn gefügt, daß
die Geschäftsleute der Künstlerschaft nicht selten zu
deren Förderern und Freunden wurden. Es ist mensch-
lich, wenn auch nicht sehr schön, daß von der Aus-
beutung mehr als billig die Rede war und ist, um so
weniger dagegen von der Förderung. Und doch sollte
es nicht in Vergessenheit geraten, daß Ludwig Richter
seine Befreiung aus enger häuslicher Gebundenheit
seiner Jugend und Leibl die materielle Sorglosigkeit
seiner letzten Jahre der Hilfe von Kunsthändlern ver-
dankten, daß einige der besten französischen Impressio-
nisten in kritischenJahren lediglich von einem Händler
gestützt wurden, der sich darüber anfänglich ruinierte,
und daß einige nicht unbekannte deutsche Künstler
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Bildniskunde geworden sind.
Seit dem siebzehnten Jahrhundert kam es auch häu-
figer vor, daß tüchtigeKunsthändler aus den Kreisen der
Kupferstecher hervorgingen, die anfangs ihre eigenen
Platten, dann die anderer Graphiker in Verlag nahmen,
und schließlich auch historische Kunst in ihren Ge-
schäftsbereich einbezogen.
Aus engen Beziehungen zur Künstlerschaft und zu
Sammlerkreisen ist auch die Commetersche Kunsthand-
lung hervorgegangen, deren Begründer Ernst Harzen
als Kenner und Sammler mindestens so viel wie als Ge-
schäftsmann bedeutete. Ihm und seinem Nachfolger und
Freunde Commeter hat die Kunsthalle den wertvollsten
Stammbesitz ihrer graphischen Sammlung zu verdan-
ken. Im übrigen war Harzen als Radierer ein nicht
ungeschickter Dilettant. Und der gegenwärtige Inhaber
seines Geschäftes, Suhr, ist der Abkömmling einer Ham-
burger Künstlerfamilie.
Unter solchen Umständen war es denn gefügt, daß
die Geschäftsleute der Künstlerschaft nicht selten zu
deren Förderern und Freunden wurden. Es ist mensch-
lich, wenn auch nicht sehr schön, daß von der Aus-
beutung mehr als billig die Rede war und ist, um so
weniger dagegen von der Förderung. Und doch sollte
es nicht in Vergessenheit geraten, daß Ludwig Richter
seine Befreiung aus enger häuslicher Gebundenheit
seiner Jugend und Leibl die materielle Sorglosigkeit
seiner letzten Jahre der Hilfe von Kunsthändlern ver-
dankten, daß einige der besten französischen Impressio-
nisten in kritischenJahren lediglich von einem Händler
gestützt wurden, der sich darüber anfänglich ruinierte,
und daß einige nicht unbekannte deutsche Künstler
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