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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Hrsg.]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 3) — Leipzig, Darmstadt, 1812

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https://doi.org/10.11588/diglit.5569#0019

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10

chen Religion zurückblicken, und sodann zu
einer kurzen Andeutung der philosophischen
Lehrsätze übergehen können.

§. 4.

Von dem Thun und Leben des Griechi-
schen Volks, von dem gemeinen Glauben
Und Denken sind die Gedichte des Homeros
die älteste, getreuste, Urkunde. Die Schei-
dung der Stände, wie seine Welt sie zeigt,
gibt uns manchen Aufschlufs über die Ent-
stehung jener allgemeinen Heroen Verehrung.
Es ist unter den Menschen jener Zeit schon
eine grofse Ungleichheit bemerkbar. Der
gemeine Freie bückt zu dem Adelichen als
einem Wesen höherer Art hinauf. Sie stan-
den auch höher, bei aller übrigen Einfalt ih-
res Lebens, sie waren gehoben durch Ehre,
Macht, Güterbesitz, wie durch Leibeskräfte,
Schönheit und Bildung. Von den Heerfüh-
rern aus alten Königshäusern, von den Köni-
gen selbst galt dies im höheren Grade. Hat-
ten letztere vor dem Adel nur Vorrang, kei-
ne Herrschaft über ihn, so erscheint der Zu-
stand des Landmanns (und landliches Gewer-
be war ja das allgemeinste im damaligen
Griechenland), desto gedrückter. Unter je-
nen Begünstigten konnte mithin nur die fri-
sche, volle Kraft des Menschen sich entfal-
ten. Ihr freies, ritterliches Leben, unter
Jagdbelustigung , Waffenübung und Krieg
oder beim gemeinschaftlichen Mahle, gestat-
 
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