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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Hrsg.]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 4) — Leipzig, Darmstadt, 1812

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https://doi.org/10.11588/diglit.5570#0177

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gelien dürfen, Theseus sachte sie auf. Das
gehörte zu seinen letzten Werken. Früher
hatte er des Minos Tochter, Phaedra (die
Helle, Glänzende) geheurathet, nachdem
Ariadne von ihm verlassen worden, oder
gestorben war. Er, der Sohn der Aethra
(AiSga der Heiteren, Klaren) hält sich in ei-
nem Kreise von Frauen dieser Namen und
Bedeutung, und, wie sein Vorbild Hercules
eine Amazone gefangen geführt und ihrWehr-
gehäng genommen hatte, so gewann er die
Amazone Anliope selber. Nach unserer oben
entwickelten Ansicht des Amazonenmythus
gehört auch diese Begebenheit zu dem solari-
schen Kreise, den beide Helden in ihrem Le-
ben beschreiben. Hippolytus ward dem The-
seus von der Amazone gebohren, dem wie-
der eine Stiefmutter, Phaedra, das Verderben
bereitet. Unier den verschiedenen Mythen
von seinem Tode (s. Meziriac. ad Ovid. He-
rold IV, päg. 583-) gehört der eine wieder
ganz in das bisher bemerkte Gebiet. Er lau-
tet so: Theseus flehet zum Poseidon , er möch-
te dem Hippolytus selbst den Tod geben.
Darauf sendet der Gott aus dem Meer einen
Stier herauf, und die dadurch scheu geworde-
nen Pferde schleifen ihn mit dem umgestürz-
ten Wagen (Hygin. fab. 47. p. 112 Stav.).
Auch das Übrige gehört dahin: z. B. dafs er
als Fuhrmann an den Himmel versetzt wor-
den (s. a. a. 0. und daselbst die Ausleger)
oder dafs ihn Aesculapius von den Todten er-
weckt habe (Erätosth. Gätast. cap. 6.), wor-
auf er dann in Italien einen neuen herrlichen!

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