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Creuzer, Friedrich; Mone, Franz Joseph [Hrsg.]
Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen: in Vorträgen und Entwürfen (Band 4) — Leipzig, Darmstadt, 1812

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https://doi.org/10.11588/diglit.5570#0201

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fe, nach des Hercules Anweisung, der einst
mit den Geryonsrindern dasselbe gethan
(Diodor. V, cap. 4/). Daher bald ein ste-
hender, bald ein stofs ender Stier auf
den Münzen von Syrakusae, und auf deren
Kehrseile der mit Ähren b ekr änzt e Kopf
der Ceres oder Proserpina (Eckhel D.
N. V. T. I, p. 244.). Wir haben bereits
oben wiederholt auf die Bedeutung dieser
Stieropfer im Dienst der tellurischen Gott-
heiten aufmerksam gemacht, und versparen
das Weitere bis dahin, wo V'vir das Resul-
tat unserer Erörterung geben. Hier im Ha-
fen von Syrakusae lag denn auch die, der
Proserpina eigenthümliche Insel Ortygia.
Z,war war ihr, wie ihrer Matter, die gan-
ze Insel Sicilien zum Eigenthum gegeben.
Doch sollie ihr Jupiter einzelne auserwahlte
Plätze dieses herrlichen Eilandes als «r«za.
hvwxvQia. geschenkt haben, z. B. die Stadt Akra-
gas mit ihrem Gebiet. Der Dichter Eupho-
iion liefs ihr in demselben Sinn Thebe schen-
ken ; Andere die Stadt Cyzicus in Kleinasien
(Diodor. V, a ibiq. Wessel.). Wenn Pin-
darus jene Insel Ortygia der Artemis La-
ger (äs>i>iot> 'AfiEifuSos) genannt hatte, so be-
merkten Griechische Ausleger, dafs Artemis
und Proserpina Eine Gottheit seyen
(Scholiast. Pindari Nem. I, Z p- 664 Heyn.).
Das war, wie bemerkt, im Geiste jenes al-
ten Systems von Ägypten her , das auch Äschy-
los kannte, und Callimachus in der Hecale
ausdrücklich behauptet hatte (s. Scholiast. 1.
1.). Bei Ortygia war Pluto entschwunden.
 
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