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bürg dürfte wohl die gleiche Bedeutung haben sollen. —
Das Homburgsche Epigramm: „En bien prenant, N'auras
tourment." (Clio1 CXXXVII, Clio2 CLXXXIII):
„Wer einen Fewer-brand am rechten Ort anrühret.
Der bleibet Schmertzen-frey, vnd keine Flamme spüret:
So ist das Lieben auch. Wer sich drein schicken kan,
Der schmecket lauter Lust; sonst kömpt er übel an."
ist aus zwei von Cats (Proteus 4) angeführten französischen
Zitaten zusammengearbeitet:
a.) En bien prenant, n'auras tourment.
Qui bien prend le tison le porte sans domage,
En bien hantant l'amour, ne sentiras sa rage:
Pour voir de tes desseins heureusement le bout
Manie bien ton cas: le manier est tout.
b.) De Bayf:
Cupidon pour dieu adore,
Tire d'un petit arc dore.
Deux traicts de different sorte;
L'un d'eux rend l'amour honore,
Et l'autre trouble & malheur porte.
Das zwölfzeilige Epigramm „Capiens capitur". (Clio 1 CXLIII,
Clio2 CLXXXIX) hat Cats in acht Zeilen (Proteus 24.). Auch
Roemer-Visscher hat das Epigramm in sechs Zeilen.
(Brabbeling 1614. Het vyfde Schock van de Quicken,
19. S. 66.) Entweder hat Cats es hieraus genommen, oder
die beiden Niederländer gehen auf eine gemeinsame Quelle
zurück. — Um das Doppelte — 16 Verszeilen gegen 8 —
hat Homburg das Epigramm von Cats: „Pan sach het
eerste vyer.. ." (Proteus 10) erweitert zu seinem: „Fol ne
croit, Tant qu'il recoit" (Clio1 CL, Clio2 CXCVI) und die
französische Überschrift dem von Cats dazu zitierten fran-
zösischem Epigramm entnommen. — Umgekehrt hat Hom-
burg das Epigramm: „Je Kleiner, je Vnnützer" (Clio1 XI,
Clio2 XIV), das den honiglüsternen Cupido behandelt, der
von den Bienen zerstochen wird, zwar Cats entnommen
(Houwelick, 107 b), aber den hier äußerst weitschweifigen
Holländer gründlich gekürzt. Nur die beiden letzten Verse
mit ihrer überraschenden und kaum verständlichen Nutz-
anwendung:
bürg dürfte wohl die gleiche Bedeutung haben sollen. —
Das Homburgsche Epigramm: „En bien prenant, N'auras
tourment." (Clio1 CXXXVII, Clio2 CLXXXIII):
„Wer einen Fewer-brand am rechten Ort anrühret.
Der bleibet Schmertzen-frey, vnd keine Flamme spüret:
So ist das Lieben auch. Wer sich drein schicken kan,
Der schmecket lauter Lust; sonst kömpt er übel an."
ist aus zwei von Cats (Proteus 4) angeführten französischen
Zitaten zusammengearbeitet:
a.) En bien prenant, n'auras tourment.
Qui bien prend le tison le porte sans domage,
En bien hantant l'amour, ne sentiras sa rage:
Pour voir de tes desseins heureusement le bout
Manie bien ton cas: le manier est tout.
b.) De Bayf:
Cupidon pour dieu adore,
Tire d'un petit arc dore.
Deux traicts de different sorte;
L'un d'eux rend l'amour honore,
Et l'autre trouble & malheur porte.
Das zwölfzeilige Epigramm „Capiens capitur". (Clio 1 CXLIII,
Clio2 CLXXXIX) hat Cats in acht Zeilen (Proteus 24.). Auch
Roemer-Visscher hat das Epigramm in sechs Zeilen.
(Brabbeling 1614. Het vyfde Schock van de Quicken,
19. S. 66.) Entweder hat Cats es hieraus genommen, oder
die beiden Niederländer gehen auf eine gemeinsame Quelle
zurück. — Um das Doppelte — 16 Verszeilen gegen 8 —
hat Homburg das Epigramm von Cats: „Pan sach het
eerste vyer.. ." (Proteus 10) erweitert zu seinem: „Fol ne
croit, Tant qu'il recoit" (Clio1 CL, Clio2 CXCVI) und die
französische Überschrift dem von Cats dazu zitierten fran-
zösischem Epigramm entnommen. — Umgekehrt hat Hom-
burg das Epigramm: „Je Kleiner, je Vnnützer" (Clio1 XI,
Clio2 XIV), das den honiglüsternen Cupido behandelt, der
von den Bienen zerstochen wird, zwar Cats entnommen
(Houwelick, 107 b), aber den hier äußerst weitschweifigen
Holländer gründlich gekürzt. Nur die beiden letzten Verse
mit ihrer überraschenden und kaum verständlichen Nutz-
anwendung: