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Crone, Max
Quellen und Vorbilder E. C. Homburgs: ein Beitrag zur Literaturgeschichte des 17. Jahrhunderts — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.74269#0037
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— 35 —

Die ich ehre, die ich meyne,
Die ich klag' vnd offt beweine.
Die ich sage, die ich singe,
Die ich rühm' vnd stets erklinge,
Soll dann nun das schnöde Geld
Rauben dir mich, vnd der Welt?
Starter: Strophe 5:
Ick sweer u, dat ghy dan aenvaerdt
Een blyden Hemel op der aerdt,
Want wat mijn Engel mach vermaken,
Daer sal ick met vlijt naer haken:
Wat ghy prijst, wat ghy acht, wat ghy drijft, wat ghy mient.
Wat ghy wilt, wat ghy wenscht, wat u lust, wat u dient,
Sal ick oock wenschen staegh:
En weerom, wat ghy doemt, wat ghy haet, wat ghy schelt,
Wat ghy warst, wat ghy laeckt, wat u moeyt, wat u quelt,
Oock schuwen als de plaegh;
U rust sal sijn mijn rust,
U blijdschap al mijn lust
En om u met lijf en siel te vieren,
Sal ick al mijn krachten stieren.
Homburg:
Laß mich mehr der Gunst geniessen,
Schönste Chloris, ich wil dir
Selbst vor das, so mir erwiesen,
Zinsbar werden für vnd für;
Was dich kräncket, was dich naget,
Was dich ängstet, was dich plaget,
Was dich abhelt, was dich hindert,
Vnd was deine Lust vermindert,
Dieses wil ich stellen ein,
Chloris, wilt du meiner seyn?
Ich kann die holländische Literatur nicht verlassen,
ohne auf Homburgs umfangreichstes Gedicht „Bawer-
Leben" (Clio1AI a, Clio2 Al a) näher einzugehen. Trägt
es doch in der Überschrift den Vermerk „Meistenteils aus
dem Niederländischen in hiesiges versetzet." Trotzdem
führt diese, bei Homburg sonst nicht wiederkehrende
Quellenangabe ein wenig irre. Der Stoff, Schilderung
und Lobpreis ländlichen Lebens, war in der Renaissance-
poesie ungemein beliebt. Er geht zurück auf das klassische
Altertum. Theokrit, Horaz, Vergil sind die Hauptvertreter
 
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