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Crone, Max
Quellen und Vorbilder E. C. Homburgs: ein Beitrag zur Literaturgeschichte des 17. Jahrhunderts — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.74269#0038
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— 36 —

der antiken Dichter, die das Landleben verherrlicht haben.
Das Homburgsche Gedicht gehört zu denen, die sich an
das Horazische Beatus ille qui procul negotiis (Epod. 2)
anschließen. Von hierher gehörenden deutschen Bearbeitern
vor Homburg sind mir zwei bekannt: Johann Fischart
(„Fürtreflich Artliches Lob des Landlustes" in „Siben
Bücher Von dem Feldbau. Straßburg 1579. Es wird von
mir nach der Verszahl zitiert, wie sie Heinrich Kurz ihm
gegeben hat: Deutsche Bibliothek. Leipzig 1867. Bd. 10,
S. 308—318) und Martin Opitz („Die Lust des Feldbawes"
Teutsche Poemata, Witkowskis Neudruck S. 25—32). Um
mit den niederländischen Bearbeitern sicher zu gehen,
wandte ich mich an den hervorragendsten Kenner der
niederländischen Renaissancedichtung, Professor G. Kalff
in Leiden. Er hatte die Güte mir mitzuteilen, daß ihm
zwei bekannt seien, Dirk Volkersz Coornhert („Ode
Horatii: Beatus ille. Wercken, Amsterdam 1630. III fol. 505 b)
und ein Anonymus („Bauw-heers wel-leven" in „Den Neder-
deutschen Helicon." Haarlem. 1610). Auch nach fran-
zösischen Bearbeitern habe ich mich umgesehen und fand
deren ebenfalls zwei: Guy Du Faur de Pibrac („Les
plaisirs de la vie rustique") und Pierre Matthieu (stets
zusammen mit Du Faur gedruckt und häufig aufgelegt).
Von allen Genannten hat Homburg für sein „Bawer-Leben"
Horaz, Fischart, Coornhert und Opitz benutzt.
Ich setze die hierher gehörenden Stellen nebeneinander,
und zwar:
a.) Stellen, die alle fünf gemeinsam haben:
1. Horaz: neque excitatur miles truci. 5 — Fischart:
Erschrickt nicht vor den Heerposaunen Noch den tonnern-
den Feldkartaunen. 27 f. Coornhert: Hy schrickt niet
door des Krijchs Trompetten bloedich I, 5 (nach Strophe
und Vers zitiert). — Opitz: Erwacht nicht von dem Schall
der starcken Heerposaunen, Erschrickt nicht vor dem Plitz
vnd Donner der Carthaunen. 13 f (Nach Verszahl bei Wit-
kowski zitiert). Man sieht deutlich, daß Opitz Fischarts
Gedicht gekannt und benutzt hat! — Homburg: Der
 
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